unbedingtheit des abschieds - gekürzte Version

wenn sich welten trennen
wiegt sich wenigstens eine im schmerz
denn scheiden ist bescheiden

wahrheit wird zu erwägungen
ganzes vergeht in halbheiten
ein eins bricht entzwei

das erkämpfte wir verliert sich
in den zwischenzeilenräumen
eines geschichteten glaubenssatzes

so erwächst und gedeiht
die fehlinterpretation des gewesenen zur
unbedingtheit des abschieds

Hallo Walther, ich schleiche schon seit Tagen um Dein Gedicht herum und weiß nicht, was ich davon halten soll.....es ist für Dich untypisch.....das ist allerdings kein Kriterium......variatio delectat......ich finde es ein wenig zu verspielt........


wenn welten sich trennen
lullt sich eine im Schmerz
scheiden bescheiden
wahrheit wird halb
wir verliert
eins bricht entzwei
glauben mutiert
entfernung gedeiht
abschied
unbedingt

ich hoffe, Du kannst mit meinen Gedanken etwas anfangen
LG revio

Lb revilo,

das sind interessante Fortführungen meines Texts, aber eben nur eine Sichtweise von vielen möglichen.

Der Text ist bewußt so angelegt, daß er von Leser ausgeleuchtet und -gedeutet werden kann. Nichts Fertiges war also die Aufgabenstellung, sondern ein Rahmen für Assoziationen rund um das große Literaturthema "Abschied". Dieses Vermeiden einer letztgültige Ansage scheint zugleich Reiz und Problem des Textes zu sein.

Im Moment stehe ich ein wenig ratlos da. So wie ich das gerade sehe, klappt mein Konzept diesmal nicht, vielleicht weil wenigstens teilweise die Aussagen schon zu konkret sind.

Danke für Deinen Hinweis. Bei diesem Text steht mir sicher noch viel Arbeit bevor, wenn er überhaupt so zu retten ist.

LG W.

Hallo Walther, ich glaube, dass dieser Text eher philosophischer Natur ist und daher mehr Prosaelemente aufweist......beim Lesen kommt der Eindruck auf, der Schreiber sei zwar mit dem Ergebnis, nicht aber mit dem Inhalt zufrieden......vielleicht solltest Du das Ganze von lyrischen Zwängen betfreien und einfach eine Art Abhandlung über das Thema Abschied schreiben.....
LG revilo

Lb. revilo,

dann ist die lange Version also doch die bessere. Danke für diese Einschätzung!

LG W.

Hallo Walther, mich lässt dieses Teil nicht los,weil ich derzeit auch an einem Gedicht schreibe, welches das Thema Abschied hat........ich bin mit dem Ding nicht zufrieden und werkele herum........aber Dein Text hat mir bewusst gemacht, wie vielschichtig und schwer fassbar diese Thematik ist.......Abschied ist immer subjektiv......viel mehr als ein einfaches tschüss.......aber irgendwann hau ich es raus.....und hoffe auf einen Kommentar von Dir.........

LG revilo

Lb. revilo,

danke für Deine Gedanken. Bitte sag mir Bescheid, wenn Dein Text gepostet ist - ich werde mich drüber hermachen!

LG W.

hallo walther,

zum wiederholten male versucht mich
dieses gedicht.
ich bin gerührt wenn ich es lese,
aber auch sprachlos.
ich selbst mag die prosaischen
elemente hier.
- wie man auch unschwer in meinen
Stücken erkennen kann.

Vielleicht stellte ich ein wenig um -
aber was ?
ich rätsele noch...

wollte dir aber sagen :
dies stück hat meine aufmerksamkeit

"die unbedingtheit" des abschiedes

so viele auslegungen sind in diesem wort

ein ander mal
vielleicht mehr

lg
ralf

Lb. Ralf, lb revilo,

unter http://www.leselupe.de/lw/titel-beilaeufig-104607.htm habe ich dazu einen lyrischen Prosatext verfaßt. Vielleicht sagt er ja mehr zu als mein hiesiger Versuch.

Danke fürs Hereinlesen und -schreiben!

LG W.

totis finalis

tot is final is tot

Zum Vergrößern anklicken....

eine ganz kurze assoziation zu deinem Thema,
lieber Walther

Das trifft's - und nicht.

so kurz trifft immer irgend etwas und nichts wirklich

Stimmt.

Lieber Walther,

hier steuert alles, was zuvor vielleicht noch unwägbar war, in der Schwebe verblieb, sich in irgendwelchen Paragraphen zu verstecken suchte auf eine Bedingungslosigkeit zu.

Wahrheit wird zu Erwägungen. Ganzes vergeht in Halbheiten. Oh, weh, deutlicher kann man eigentlich nicht kennzeichnen, wenn das, was gestern noch ganz einfach und schlicht existierte, weil es in einem liebevollen Herzen lebte, plötzlich in Frage gestellt wird.

Deine vielen Substantive machen den Text so schwerfällig, wie er vom Thema her, auch sein sollte.

Hier zerbricht nichts mit voller Wucht, sondern die Dinge gehen in kleinen Rissen zu Scherben.

Einzigartig, wie sich Form und Inhalt hier decken, lieber Walther!

Liebe Grüße
Vera-Lena

Lb. Vera-Lena,

danke für Deinen nachdenklichen Eintrag. Es scheint so zu sein, daß die gekürzte Variante dieses Texts die bessere ist, weil wenige Worte die Unbedingtheit des Themas verstärken.

Irgendwann ist der Abschied ebenso unbedingt wie bedingungslos. Unsere Dinglichkeit löst sich von uns, eine Rück- und Umkehr ist nicht nicht mehr möglich.

Ich habe diese Fragestellung von mehrerer Seite beleuchtet. Es gibt keine letzten Antworten, aber letzte Abschiede.

Danke für Deine lobenden Worte, die mich etwas verlegen machen.

LG W.