unbestand (gelöscht)

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AchterZwerg

Gast
Gut, dass wir einen so Guten dazugewonnen haben. :)
In deinem Gedicht beschreibst du nur einen winzige Augenblick im Leben zweier Menschen: das Fallen von Zigarettenasche.
Aber wie du das tust!
Du siehst eine Unmenge: das sich schließende Zeitfenster während des Verlöschens, den Samtvorhang und den Abgrund. Ganz toll die verklebten Sekunden, Abschiedsbilder, die in den Wellen aufgehen, dem Verlöschen ebenso preisgegeben wie der Gedankenfluss.

[Ob du die beiden letzten Verse wirklich benötigst?
Da bin ich mir nicht sicher.
Ich nehme an, dass du das Eintreten der Stille kontrastieren möchtest, aber am Meer ist es eigentlich niemals ganz still ...
Kannst ja noch mal darüber nachdenken.]

Ein superbes Teilchen jedenfalls. Habe es mindestens 10mal gelesen. - Und ein sehr trauriges.
Heidrun
 
oh man, da fühl mich echt sehr geschmeichelt- vielen dank!

zu dem letzten Vers:
ich hatte ähnliche gedanken zu dem letzten vers, hab ihn aber dennoch zunächst ob der authentizität des besagten moments lebending gelassen. wenn ich über ihn nachdenke,finde ich, dass dieser letzte moment auch ein gewisses "offen-lassen" umschreibt, wie dieser moment zu deuten ist.
so wie ich ihn verstehe, ist ihm (dem letzten vers) eine gewisse doppeldeutigkeit eigen:
er umreißt sicherlich eine (mögliche) abschiedssituation, ein schwanken, ob der abschied wirklich eintritt, ob man ihm die tür öffnen will. der beidsam geteilte moment also als "geräuschemacher", als etwas, das in der seele geräusche macht, sie umtreibt, aber dennoch in der flut der dinge, die noch kommen werden, nur einer von vielen ist- der (mögliche abschied auch nur einer von vielen... ( vielleicht ist der moment hier auch gleichbedeutend für die beziehung der beiden personen an sich, eine relativierung dieser?)der titel, den dieses stück davor trug, war "memento mori" - er geht von seiner bedeutung sicherlich in diese richtung.

andererseits kann mann den letzten vers auch etwas positiver deuten: der moment,der hier beschrieben ist, ist sicherlich ein trauriger, ein zweifelnder- ein moment, der alles einzunehmen und gleichsam alles zu zerstören scheint. die zigarette, die diesen moment einrahmt, ist nun aber ihrer glut entrissen, die kraft des moments, die ausdrucksstärke dieses vielleicht vorbei und der moment wird als kurze "moment"-aufnahme manifestiert, der ein "geräuschemacher" in dem sinne sein kann, als dass es eben nur EIN moment (einer von vielen) ist, den man nicht universalisieren (auf die beziehung der beiden menschen) sollte oder will...

in diesem sinne finde ich, dass gerade dieser letzte vers vielleicht die aporetische struktur beschreibt, inwieweit man einen moment in der fülle der momente, die man gemeinsam erlebt, gewicht zukommen lassen soll...

auf jeden fall vielen dank für deine antwort und deine bewertung! :)
 
B

Beba

Gast
Sehr gern gelesen. Da steckt eine Menge drin für den Leser.

LG
Beba
 

Walther

Mitglied
Lb. whateverhappened,

in S1 würde ich den letzten Vers weglassen. Er bringt keine zusätzliche Aspekte ins Spiel.

LG W.
 
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