unfertig

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M

margot

Gast
neugeburt
das alte ist mir bald nicht
mehr wichtig
ich streife es ab
mit einem stück wehmut
und einem stück
aufbruch
diese entpuppung
vollzieht sich
automatisch
ich dachte immer
ich würde ewig daran
festhalten
aber so ist es nicht
ich häute mich
nicht, dass ich wüsste, was
für eine kreatur
dabei herauskommt
der vorgang muß bereits
fortgeschritten sein, denn ich
spüre mit der zunge den
wackelnden zahn
er wird bald abfallen
vielleicht bewahre ich ihn auf
aber gespannter bin ich auf das
was nachwächst
ist doch klar
ich lebe
 
M

margot

Gast
übersetzung von balayé erbeten. mein schulfranzösisch
liegt lange zurück, und da ich ein fauler hund bin,
lernte ich selten vokabeln. also, schwätz bitte
deutsch mit mir.
 
M

margot

Gast
danke, das habe ich inzwischen auch nachgeschlagen.
trozdem bleibt mir der sinn dieser redewendung in
bezug auf mein gedicht verborgen. klar, die alten lieben
habe ich weggekehrt. meinst du das in diesem zusammen-
hang? mein "lieben" verändert sich. meine ich zumindest.
es ist ein gefühl - wie das unmerkliche vorrücken des
stundenzeigers. nichts ist wirklich weggekehrt. die
entpuppung vollzieht sich langsam, und manchmal scheint
es, die zeit würde rückwärts laufen. als ich das
gedicht schrieb, hatte ich dieses gefühl, wieder ein
stück alte haut abgestreift zu haben. dieses gefühl
hielt ich in den zeilen fest.

gruß
ralph
 

otto otter

Mitglied
Lieber Ralph

Was ich fragen wollte war, wie weit persönliche Veränderungen auch dazu führ(t)en, bisherige Optionen aufzugeben, Vorlieben, Geliebte.

Ich empfinde es nun so, dass dein Gedicht ausdrückt dass alles fliesst (und damit alle aktiven und passiven Abspiele offen sind).

Ich wünsche dir eine gute Nacht

Otto
 
M

margot

Gast
tatsächlich ist alles offen. festlegungen entsprechen
einem wunschdenken, das aus unserem sicherheitsbedürfnis
gespeist wird.

dir auch eine gute nacht
ralph
 



 
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