unterwegs

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M

margot

Gast
ich werde deine adresse auf die postkarte
schreiben, eine marke draufbappen und
sie mit auf den weg nehmen
ich schicke sie auf die reise mit ein
paar zeilen, die mir gerade in den sinn
kommen
alles ist unterwegs, die ganze welt ist
unterwegs
leide ich unter realitätsverlust?
ich werde unterwegs sein
die zeit verwandelt sich in einen vogelschwarm
und zieht gen süden
ich frage mich: es ist doch sommer
was fliegt ihr weg?
durch das busfenster werde ich auf die
landschaft schauen
die haltestellen werden alte bekannte sein
die mir zuwinken mit ausdruckslosen
gesichtern
die postkarte an meinem herzen
für dich
sie ist unterwegs
 
L

Lyra

Gast
hi "manchmal gelesener autor" ;),
ich lese dich immer, haltestellen werden alte bekannte sein klasse
 
M

margot

Gast
hi lyra

danke, daß du mich liest. es tut mir gut
gelesen zu werden. oh, wie blöde das klingt!
ich trinke besser noch einen kaffee. der himmel
hängt voll mit weißem sand. traurigkeit und
glück ringen in meinem herzen. es geht unentschieden
aus, und der protagonist ist müde.

mach dir einen schönen tag

ralph
 
I

inken

Gast
ja, ralph

gefällt mir auch...die postkarte an deinem herzen

lg aus dem verregneten Berlin inken
 

Renee Hawk

Mitglied
Hallo Ralph,

Postkarten sind dafür gemacht um gesammelt zu werden, doch niemand sagt, ob sie nicht vorher unterwegs sein dürfen.
Das ist wieder einen deiner sanften und schönen Texten, die mir wirklich gut gefallen, sie lassen mich Einblick nehmen.

liebe Grüße
Reneè
 

Schakim

Mitglied
nein, wie langweilig, margot!

Deine Postkarten-Geschichte zieht sich durch's ganze Leben... Schreibt man heute überhaupt noch Postkarten? SMS ist doch moderner, kommunikativer... Eine Antwort wird kommen... Wow! Nein, Deine Postkarten sind Spitze - zum Glück gibt's die auch noch, die Postkartenschreiber und -träger! Das zeugt von Gefühl. Die Vorstellung ich bekomme eine Postkarte, die zuvor das Pochen eines Herzens fühlen durfte... lässt mein Herz gleich im Takt antworten!

Deine nächtliche, langweilige Antwort
Schakim
 
S

Stoffel

Gast
Ein grüß-dich an den Gedanken-Reisenden,

ich verstehe das nicht so ganz,diese hier,Deiner Ausführungen.
Du nimst eine Postkarte mit und versendest sie von sonst-wo aus?
Also,viel schöner empfände ich es,eine Karte von DORT aus zu bekommen,wo Du gerade mal Halt machst.
Nun gut,ist Ansichtssache.

Leider nichtssagend für mich.Kein besonderer Ausdruck einer Reisebegebenheit,noch sonst etwas.Kein Wunder,wenn es von Daheim aus geschrieben wird.
Da herrscht oft:
Realitätsverlust.:)

Nix für Ungut

Stoffel
 
M

margot

Gast
stoffelherzchen

stoffel, wenn mein schlüssel nicht in dein schloß
passt, können du noch ich etwas dazu.
das gedicht kann träge wirken. ich selbst bin in
gefühlsdingen unheimlich träge. nur der geist flitzt
mit lichtgeschwindigkeit über meine sinne, durch meine
sinne zu meinen gliedmaßen - und desöfteren mal mit
einem sprachlichem ausdruck auf papier.
wenn das eine postkarte bedeutet, so wird ein sentimentaler
empfänger auch mit meinem "schwachen text" etwas damit
anfangen können. sicher bin ich auch ein "stoffel" oder
"stoffelchen" im umgang mit den frauen, die ich liebe.
das hindert mich nicht, mein gesicht ihnen zuzuwenden
mit allem, was ich sagen darf, sagen kann ...
ich werde unbedingt weitermachen auf diesem weg. vielleicht
werde ich irgendwann ruhiger und auch abgeklärter. aber
solange die leidenschaft in meinem herzen ungestüm flackert,
wirst du diese langweiligen texte von mir ertragen müssen.

nein, das ist kein verletzter stolz. ich suchte verzweifelt
nach einer passenden antwort auf deinen kommentar.

alles gute
ralph
 
S

Stoffel

Gast
"Margotchen" :)
der Name Stoofel kann auch lieb gemaient sein,weisst Du?
Eine tiefere Bedeutung habenm,die aus Kindheitstagen stammt.
Kan doch sein,damals in den 70ern,das ich diese Sendung immer sah mit "Stoffel und Wolfgang" und dazu noch den Hauptakteure persönlich kannte als Jugendlicher,mit dessen Sohn immer in den Ferien spielte.

Du siehst,man muss kein "Stoffel" sein,man kann die Frauen und Männer dennoch verstehen und muss kein"Stoffel" sein.;-)

Ok,ich meine ganz ehrlich mal,Du solltest Deine Tagebucheintragungen etwas mehr gewählter öffentlich machen.Mein Gott,Margott,wir können doch über alles reden.Oder nicht?

Natürlich,klar,muss ich nicht Deine Texte lesen.Aber da sie nun mal auf der ersten Seite erscheinen,sehe ich mir sie ebenfalls an.In stiller Erwartung.

He - wir werden uns ja nun deswegen nicht in die "Wolle" kriegen,oder.:)

Aber Meinung sagen,ehrliche,ist doch erlaubt?

Also,have a nice weekend
bis dann

Stoffel(der mit dem Wolfgang tanzte)
 
M

margot

Gast
wir sind alle stoffel

stoffel, ich bin froh, daß du mir deine meinung sagst.
ich habe kein problem mit deiner meinung, aber sie
forderte mich kurzfristig zu einem meinungsaustausch
auf. ich wollte es nicht so von dir kommentiert stehen
lassen. das sind keine tagebucheintragungen. aber natürlich
schreibe ich aus dem schatz meiner erlebnisse und gefühle
heraus.
was ich schreibe, ist nicht immer gut - kommt drauf an
wer es liest, wann man es liest, in welchem mentalen
zustand es gelesen wird und wie oft man es liest oder lesen
will ...
etwas von deinem negativen kommentar ist auf alle fälle
für mich denkenswert.

darum wünsche ich mir weiter, daß du ehrlich deine
meinung schreibst

ralph
 

GabiSils

Mitglied
Postkarte

Komisch, ich habe das ganz anders verstanden, es gibt zwei Möglichkeiten:

- er schickt die Karte doch nicht ab, sondern trägt sie ständig mit sich herum, sie ist "unterwegs", kommt aber nie an

- er wirft sie nicht ein, sondern bringt sie ihr direkt, die Postkarte ist unterwegs und er mit ihr

Jedenfalls ist diese Karte keinesfalls banal.

Gruß
Gabi
 
M

margot

Gast
ich könnte ein ganzes pferd verschlingen

beides stimmt, gabi. er nimmt sie mit sich, die
postkarte. er trägt sie an seinem herzen. er ist
immer unterwegs. die karte bleibt ein stück weit
mit ihm zusammen unterwegs, bevor sie ihn durch
den schlitz eines briefkastens verläßt um ganz
alleine unterwegs zu sein. ich hoffe, sie kam bei
seiner herzdame an. als postkarte, die er entließ
- bestimmt. als liebesbeweiß - vielleicht. als
dumme, banale postkarte - bestimmt nicht.
wenn ich eine liebe an meinem herzen trage, bedeutet
das zu einem gewissen punkt, daß ich sie loslassen kann.
sie muß ihren weg finden, wie die postkarte. ich habe
keinen besitzanspruch auf sie.

danke, daß ihr euch mit dem thema eindringlich aus
eurer lebenserfahrung auseinandergesetzt habt.

nun lasse ich auch dieses gedicht los.

ralph
 



 
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