untiefen

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blieb wohl oder übel
im gedankentreibsand stecken
zwischen staubsauger und biotonne
erschlägt eine zeitungszeile das nichts

zum nächsten überlebenstraining
warten hinter verregnetem fensterglas
grau-schwarz lindengerippe
auf den anflug flüchtender krähen

des nachbarns satelitenschüssel
saugt bewegte bilder aus südost
und leiernd quillt aus dem radio
mozarts letztes werk

ein heiserer vorgartenhund
verbellt fremde und eine katze
auf jagd nach unerreichbar
wippenden bachstelzen

ich verspüre
vor allem kalte füße
 
K

koollook

Gast
Ein sehr abwechslungsreiches und intensives Gedicht.

Selbst der kleine Spass am Ende ist nicht unbedingt als spassig zu verstehen.

Ein gelungenes Werk!
 
M

Marc Leistner

Gast
Lieber Karl,

es ist beeindruckend, wie oft Du den "All-Tag" ;) in fesselnde Poesie verwandeln kannst. Wirklich gut.

VG Marc
 
blieb wohl oder übel
im gedankentreibsand stecken
zwischen staubsauger und biotonne
erschlägt eine zeitungszeile das nichts

zum nächsten überlebenstraining
warten hinter verregnetem fensterglas
grau-schwarz lindengerippe
auf den anflug flüchtender krähen

des nachbars satellitenschüssel
saugt bewegte bilder aus südost
und leiernd quillt aus dem radio
mozarts letztes werk

ein heiserer vorgartenhund
verbellt fremde und eine katze
auf jagd nach unerreichbar
wippenden bachstelzen

ich verspüre
vor allem kalte füße
 
Lieber Karl,
da deine Gedichte manchmal sehr „überirdisch“ wirken und ich sie gerne verstehen möchte,
lese ich sie oft. Dabei fallen mir dann die Tipp-Fehler auf.
Ich hoffe doch, dass es in deinem Sinne ist, wenn ich dir das dann mitteile.
Es grüßt dich
Marie-Luise
 



 
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