unverblutet

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ENachtigall

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unverblutet


und als ich ging fiel mit der Tür
ins Schloss das Haus in sich zusammen
und blieb nicht mehr als ein Verlies

und als ich sprach fiel mit dem Blatt
von meinem Munde weißes Laub
und diese Stimme die am blassen Wort sich stieß




© elke nachtigall 2011-07-09
 

ENachtigall

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unverblutet


und als ich ging fiel mit der Tür
ins Schloss das Haus
in sich zusammen und blieb nicht mehr
als ein Verlies

und als ich sprach
fiel mit dem Blatt von meinem Munde
weißes Laub und diese Stimme
die sich an blassen Worten stieß




© elke nachtigall 2011-07-09
 

ENachtigall

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unverblutet


und als ich ging
fiel mit der Tür
ins Schloss das Haus
in sich zusammen
und blieb nicht mehr
als ein Verlies

und als ich sprach
fiel mit dem Blatt
von meinem Munde
weißes Laub
und diese Stimme
die sich an blassen Worten stieß




© elke nachtigall 2011-07-09
 
chapeau!

Warum? Die erste Strophe in ihrer semantischen Verbogenheit fliesst, strömt wunderbar ...
die zweite eckt bei mir an. ;-)

Muss ausholen:
"und als ich ging" erinnert mich an die Diktion französischer Chansons, "und als ich sprach" klingt eher antiquiert.
(Noch zu ersten Strophe: "Und blieb nicht mehr als ein Verlies" lese ich als: " und blieb nur ein Verlies".)

"Munde": dieses lokativische -e macht rhythmisch Sinn, ist aber steinalt.

"Weißes Laub" ist wunderbar-typisch Elkisch-verschroben.

"Fiel von meinem Munde diese Stimme, die sich an blassen Worten stieß." Umwerfend!

Serge
 

ENachtigall

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Hallo serge,

auch hier wieder mit der Redensart in die Bredouille gekommen; sonst hätte ich statt des "Mundes" gern "Lippen" gesagt.

Das "als ich sprach" blieb einzig gefundene Alternative, um nicht "Wort/Worte" wiederholen zu müssen.

Irgendetwas trieb mich hier dazu, mich der sehr strengen Symmetrie zu unterwerfen. Trotz der potentiell anstößigen Ecken, die ich auch selbst als solche empfinde und während des Verfassens fuchsig mehrfach umschlichen habe.

Danke sehr!

LG Elke
 
Reduziert aufs Maximum

Radikal gekürzt:


und als ich ging
fiel mit der Tür
ins Schloss
das Haus
in sich zusammen
blieb nichts mehr
nur ein Verließ


LG
S.s.
 

ENachtigall

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Hallo Tom,

danke für Deinen Versuch einer Optimierung. Ich mag es aber doch schon so als Zwillingsstrophengedicht, wie es angelegt ist. Das verstärkt ein bisschen den angedeuteten Domino-Effekt.

Lieben Gruß,

Elke
 



 
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