unverdient

nichts habe ich verdient

den Mond nicht
so rund und freundlich hell am dunklen Himmel
den Regen nicht
der die Trockenheit vertreibt
nicht die warme Stube während der Kälte
auch der Sommer ist geschenkt
wenn ich das Vieh auf der Weide beobachten
und im See hinter den Bergen baden kann

während andere in ihren fleckigen zerlebten Jacken
Flaschen sammeln
am Zaun lehnen und Grashalme kauen

und schweigen

wollten sie reden
sind ihre Worte an der Zunge wie hinter einer Mauer aus Zähnen festgefroren

wollten sie kämpfen
sind ihre Knie steif wie aus Zinn gegossen

ihre Tränen haben sie verschluckt
oder ausgespuckt

haben sie das etwa verdient