verwurzelt fliegen

2,30 Stern(e) 3 Bewertungen

Dornrosis

Mitglied
Textveränderung!

verwurzelt fliegen


angst orten - den schmerz aushalten
trauer zulassen
und abschied nehmen
etwas sterben sehen
sich leer weinen

spüren
die füße ankern im boden
verwurzelt finden sie quellen
dort – wo die erde schläft
und pulsierend leben schenkt
mit dem trommelschlag der zeit
schwingst du im gleichklang

fühlen
der geist erdet im universum
gehalten - geführt
dort – wo der himmel sich wölbt - wirkt
deine gedanken und träume beschützt
und dir nischen gewährt
im grenzenlosen raum

atme sie ein - diese kraft - tief
dann lass los
die trauer, den schmerz und die angst
und lehr dein herz fliegen


©angelika röhrig
 

Dorothea

Mitglied
Zu unmittelbar

Hallo Dornrosis,

Dein Text enthält Gedanken und Bider, die mich ansprechen, aber auch etwas, das mich stört. Zunächst sprichst Du von

"etwas sterben sehen
sich leer weinen "

um dann unmittelbar darauf, in der zweiten Strophe darzustellen, wie das lyrische Ich in der Erde verwurzelt

"mit dem trommelschlag der zeit ... im gleichklang" schwingt.
Das geht so schnell nicht, wie ich aus der Sterbebegleitung und von meinen KollegInnen weiß, die Trauerbegleitung durchführen.

Dir noch ein schönes Wochende.
 

Dornrosis

Mitglied
Liebe Dorothea,

in meinem Gedicht geht es nicht um Sterbehilfe, sondern um die kleinen und dennoch manchmal schmerzhaften Abschiede im Verlauf des Lebens und um das Loslassen, man verliert Freunde, entfernt sich von liebgewonnenen Menschen, Beziehungen, die einem wichtig sind sterben, Kinder verlassen das Elternhaus u.s.w. In gewisser Weise bereiten all diese Ereignisse auf das wirkliche Sterben vor, manchmal entwurzeln sie Menschen und die Hoffnung geht für eine Weile verloren. Das "Lyrische Ich" beschreibt Wege, die ihm helfen können, über den Schmerz hinweg zu kommen. In welchem zeitlichen Rahmen dies geschieht, wird im Text nicht vorgegeben.

Vielen Dank für deinen Kommentar. l.G. dornrosis
 



 
Oben Unten