von ferne das rauschen der autobahn

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M

margot

Gast
die müdigkeit ist der ort, wo ich mir
zigaretten einkaufen gehe
der schlaf versetzt mich in die namenlosigkeit
die träume lassen verlorene landschaften
vor mir entstehen
das leben drängt mich vorwärts
von einem girokontoauszug zum nächsten
an einem sonntagmorgen begrüße ich
kapitän blaubär in einem fremden bett
zwischendurch räume ich die leeren bier-
flaschen auf
die rolladenschlitze zeigen mir ihr gerades
grinsen
und die moderatoren im radio erzählen
geschichten
sie lesen die texte, die die zeit auf ihre
hemden kleckerte
ihre stimmen klingen sympathisch
ich empfinde das so
könnte ich jetzt die stille ertragen?
 
M

margot

Gast
1000

danke nally. ich begrüße dich zurück in meinem
leben. du warst nie draußen.

margot
 
M

margot

Gast
gruß

hallo Monfou - wozu eine durchgezechte nacht nicht alles
gut ist. und wieder bleibt mir nur die eine erkenntnis:
wenn schreiben keinen spaß macht, taugt es nicht.
daß dir das lesen spaß machte, freut mich.

margot
 
M

Monfou

Gast
eine ganz persönliche meinung

Hallo margot,

du holst mich aus der Defensive!
Wer so Anfänge schreibt wie:

"die müdigkeit ist der ort, wo ich mir
zigaretten einkaufen gehe"

hat es verdient, hart angepackt zu werden. Ich persönlich finde, deine Gedichte schwanken zwischen Genialität und (Nach-)Lässigkeit. Der Ton darf immer lässig-leicht sein, aber nie das Gedicht nachlässig. Manchmal glaube ich, haust du die Dinger so hin (selbst die sind deshalb nicht schlecht), dann wieder blitzt es so, dass ich denke, da sitzt ein genialischer Fuchs, ein Lyrikprofi!
Manchmal denke ich an Gedichte von Ludwig Fels.

Sammle deinen Kram, geh ihn irgendwann mal mit dem spitzen Stift durch, schmeiß 40 % in den Müll und suche dir einen schönen Verlag.

Monfou
 
M

margot

Gast
ein genie bin ich beileibe nicht

in den müll werde ich nur wenig schmeißen,
weil ich meine gedichte auch ganz gerne noch
nach jahren lesen will als persönliche darstellungen
meiner phantasie und meiner empfindungen.
eben jagte ein düsenjäger über meine bude.
ein fingerzeig gottes?
ich dachte, er schlägt gleich ein.
um mich einem verlag zu präsentieren, fehlt mir der
ehrgeiz und die geduld. darum bin ich recht froh,
hier zu sein.

und bin dankbar für deine stellungnahme.

margot
 



 
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