von (un) geschriebenen worten

von (un)geschriebenen Worten

das blatt papier blendet weiß
die federführende hand zuckt
will mit schwungvollen bögen
die schneewüste füllen

im dachstübchen
verharrt der einsame regent
unruhig poltern schritte
duckt er sich unter der last
drängender inspiration?
- gebietet einhalt der hand -

gedanken malen dennoch schnörkel
luftballongleich
mit unsichtbarer tinte

echo hallt aus vergessenen nischen
- schau hinein –
fruchtbar blüht es
im versteckten staub
im verwobenem grün
ringeln und schlängeln
sich nattern

- genug gesehn –
auch regenten sind menschen
wo ist die gegenstimme heute
der bote
mein engel mit dem weiten blick
der weise narr

worte können wie waffen sein
als bumerang
treffen sie am ende nur mich

warum – sag – soll ich mit worten beschreiben
was du schon längst von mir weißt?
du
der im zwielicht sich wandelt

mein blatt papier
blendet mit seinem weiß
die federführende hand liegt ruhig
wird heute keine schneewüste füllen
mit schwungvollen bögen​