wage mut

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Lieber Manfred,
ein Liebesgedicht voller Zweifel und fehlendem Mut.
Du hast dafür wunderbare Metaphern gefunden. Nur "Sternenzelt" halte ich für ein ziemlich abgegriffenes Wort aus der Schlagerbranche.
Herzliche Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
wage mut

irgendwann werde ich weitergehen
den flutsaum überschreiten
einzutauchen ins unergründliche

starte stehend unterm sternenfeuer
das raumschiff der fantasie
erkunde die weite des weltraums

nehme allen mut zusammen
die schallmauer des schweigens
zwischen uns endlich zu brechen
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

danke für deine Rückmeldung.
Ja das "sternenzelt" ist wie die meisten Bilder in diesem Zusammemnhang etwas abgegriffen.
Ich versuchs mal mit "sternenfeuer", das bringt wenigstens noch eine Alliteration mit ein. :)
LG
Manfred
 

anbas

Mitglied
Hallo Perry,

dieses Gedicht gefällt mir insgesamt gut!

Mit "Sternenfeuer" kommt aber für meinen Geschmack zu viel Energie, fast schon Dramatik in den Text. Das ist an der Stelle zu viel des Guten, finde ich.

Auch mit "stehend" tue ich mich in der zweiten Fassung schwer, weil das Wort dort gleich am Anfang der Zeile steht und es dadurch besonders betont und ihm so eine Wichtigkeit verleiht, die irgendwie nicht passt.

Warum nicht ganz schlicht, wie z.B.
"starte unter den Sternen stehend ..."

Liebe Grüße

Andreas
 

Perry

Mitglied
Hallo Andreas,

danke für deinen Einwand und die Anregung.
Grundsätzlich bin ich auch für eine eher reduzierte Ausdrucksweise. Hier geht es aber um eine "wagemutige" Aufbruchstimmung, da passt etwas "Feuer" und aufrechtes Stehen vieleicht doch dazu. Ich lass es mal noch etwas sacken. :)
LG
Manfred
 

anbas

Mitglied
Hallo Manfred,

Deine Überlegung kann ich auch nachvollziehen. Ich glaube, dass diese Stelle eine Gratwanderung ist, bei der schon eine Nuance das Bild kippen lassen kann. So war eine meiner Gedankenspiele bei der besagten Zeile "Starte stehend - lande liegend". Damit will ich aber auf gar keinen Fall das Gedicht nicht lächerlich machen, sondern nur die Gratwanderung aufzeigen.

Liebe Grüße

Andreas
 

Tula

Mitglied
Hallo Manfred

der Text hat noch weitere Widersprüche, d.h. du malst hier kein einheitliches Bild, sondern springst von "Flutsaum" in der ersten Strophe, in die Weiten des Alls in der zweiten, um dann in der dritten eine Schallmauer durchbrechen zu wollen. Irgendwie passt das alles bildlich und metaphorisch nicht gut zusammen.

Du könntest ohne Probleme bei 'einem' Bild bleiben; das der zweiten Strophe scheint mir da am besten zu dienen, auch wenn der Text mir noch etwas zu naiv erscheint (raumschiff der fantasie).

Nur als Anregung:

irgendwann werde ich weiterziehen
ins unergründliche tauchen
jenseits deiner schwerkraft


usw.

LG
Tula
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Perry,

ich sehe hier keinen Widerspruch zwischen den einzelnen Strophen. Sie stellen für mich verschiedene Optionen dar, das Schweigen zu durchbrechen.
Auch ein wenig Naivität und Dramatik stehen dem Gedicht gut, zeigen sie doch die Verzweiflung des lyr.ich auf.
Sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Perry,

warum benutzt Du hier den Infinitiv?
irgendwann werde ich weitergehen
den flutsaum überschreiten
einzutauchen ins unergründliche
Wäre nicht werde ich ... eintauchen besser? Ich stolpere jedenfalls beim Lesen darüber.

Gruß Ciconia
 

Perry

Mitglied
Hallo Tula,

danke für deinen Eindruck, auch wenn ich das Wort "naiv" nicht gern bei einem meiner Texte lese, da es neben einfach -das ich durchaus annehme- auch die Bedeutung von einfältig oder dumm beinhaltet. :)
Was die einheitliche Bildebnene anbelangt, strebe ich eine solche im Allgemeinen durchaus an, hier erschien mir eine breitere Streuung aber passend, da das LI sich selbst nicht ganz sicher ist, was es eigentlich wagen will. Die Frage nach dem Grund seiner Flucht in die Ferne bzw. die Fantasie liegt vielleicht auch in seinem bisherigen Versagen, das Schweigen zwischen ihm und einem ihm nahe stehenden Menschen zu brechen.
Ich werde aber selbstverständlich noch weiter am Text arbeiten.
LG
Manfred

Hallo Franke,
danke für deine unterstützende Sicht. Ich denke, die großen Dramen spielen sich oft ihm Inneren ab, weshalb sie auch so schwer zu verarbeiten sind.
LG
Manfred

Hallo Cionia,
darüber habe ich auch lange nachgedacht, mich aber dann für die verallgemeinernde Form entschieden, weil das LI ja nicht wirklich den Flutsaum überquert und ins Unergründliche eintaucht, die Fantasiereise aber tatsächlich antritt.
Danke für die Anregung, ich denke nochmal darüber nach.
LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Zusammen,

hier ein Ansatz für eine Version, in der ich versucht habe einige Anregungen aus den Kommentaren zu berücksichtigen:

wage mut

irgendwann werde ich abheben
die schwerkraft überwinden
breite meine arme aus um zu fliegen

das sternenfeuer über mir im blick
schicke ich das raumschiff fantasie
hinaus in die weite des weltraums

wieder gelandet fasse ich mut
auch die schallmauer des schweigens
zwischen uns endlich zu brechen


LG
Manfred
 

nisavi

Mitglied
hallo perry,

in der originalversion verstehe ich den dritten vers (grammatisch/sprachlich) nicht.
warum "einzutauchen" und nicht "eintauchen"?

n.
 

Perry

Mitglied
Hallo nisavi,

diese Stelle wurde bereits mehrfach ange- bzw. besprochen.

Vielleicht kannst Du sie besser nachvollziehen, wenn Du Dir ein "um" vor "einzutauchen" vorstellst, dass ich eingespart habe.

LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
wage mut

irgendwann werde ich abheben
die schwerkraft überwinden
meine arme ausbreiten um zu fliegen

mit dem sternenfeuer über mir
schicke ich das raumschiff fantasie
hinaus in die weite des weltraums

wieder gelandet fasse ich mut
die schallmauer des schweigens
zwischen uns endlich zu brechen
 

nisavi

Mitglied
hallo perry,

ich weiß ehrlich gesagt nicht, worauf du dich beziehst. wo genau wurde die stelle angesprochen? hier im forum? ich konnte nichts dazu finden.
für mich hat es in der originalfassung grammatisch nicht hingehauen. aber da du ohnehin komplett verändert hast, ist das ja jetzt auch egal.

n.
 

Perry

Mitglied
Hallo nisavi,

nur der Vollständigheit halber, Ciconia schrieb,

"Hallo Perry,

warum benutzt Du hier den Infinitiv?

quote:irgendwann werde ich weitergehen
den flutsaum überschreiten
einzutauchen ins unergründliche

Wäre nicht werde ich ... eintauchen besser? Ich stolpere jedenfalls beim Lesen darüber.

Gruß Ciconia"

LG
Manfred
 



 
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