was bleiben wird

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Ralf Langer

Mitglied
Hallo samuel

es gibt für uns keine bleibe
es taumeln es stürzen
die menschen
wie wasser
von stufe zu stufe
ins ungewisse
hinab
( so oder änlich sagt hölderlin)
lg
ralf

tragisch schön, hab ich gerne gelesen
 
B

Beba

Gast
Hallo Samuel,
der Text gefällt mir gut. Nichts bleibt, alles ist im stetigen Wandel. Mal schneller, mal langsamer. Ein Sprichwort sagt: Das Einzige, was beständig ist, das ist die Tatsache, dass alles unbeständig ist.
Und so bleibt nichts, wie es ist. Zumindest gilt das für die Dinge, die wir für gewöhnlich sehen und und die für uns zählen. Was wirklich bleibt? Es wäre ggf. wert, das zu erkunden. ;)
Was mich persönlich einzig stört oder zumindest irritiert, dass ist der Titel Was bleiben wird. Er impliziert die Zeit, und wo Zeit ist, da gibt es kein Bleiben. Bleiben kann es nur jenseits von Zeit geben. ;) Aber vielleicht soll der Text ja eben das ausdrücken.


Ciao,
Bernd
 
S

samuel

Gast
ach ja, hölderlin

Danke, Ralf! Danke, Bernd!

Die Verse Hölderlins sind mir immer noch sehr eindringlich; ich möchte sie gerne noch einmal aufschreiben:

Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu ruhn,
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer
Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe
Zu Klippe geworfen,
Jahr lang ins Ungewisse hinab.
(= letzte Strophe von "Hyperions Schicksalslied")

Meint Ihr, er hätte mit diesen Versen heute eine Chance bei der LL?

Liebe Grüße, samuel

P.S.: Und noch einmal Hölderlin:

Es nehmet aber
Und giebt Gedächtniß die See,
Und die Lieb´ auch heftet fleißig die Augen,
Was bleibet aber, stiften die Dichter.
(= die letzten Verse von "Andenken")
 

Ralf Langer

Mitglied
HALLO SAMUEL;

ja, so war das gedicht von hölderlin

ein reifes zeitloses werk das mich schaudern läßt

so weit ich weiß war höldelin zu lebzeiten verkannt
und unentdeckt, so das seine zeit wohl noch kommt.

tip: lies mal von rilke die dunesier elegien

wer wenn ich schrie hörte mich denn
aus der engel scharen
und gesetzt einer nähme mich bei der hand
so verginge ich doch
wegen seines stärkeren daseins
denn alle engel sind schrecklich

( IN ETWA, aus dem kopf)


LG RALF
 
hallo samuel

du hast es doch tatsächlich geschafft die geläufigsten metaphern in deinen wenigen zeilen zu verarbeiten

nicht meine liebe zu dir
nicht dein lächeln
mein lachen nicht
nicht deine sehnsucht

wird bleiben

nicht meine sprache


ich verwende sie auch sehr gerne..aber so komprimiert?

das 4 x nicht

bis dahin ist es noch nicht mal tragisch..denn man kann aus diesen verbrauchten mosaiksteinchen ein neues bild gestalten.
ok..das ist dir auch nicht gelungen..diese aussage habe ich schon unzählige mal gelesen. immer noch nicht tragisch..jetzt gibt es ja noch die melodie die dich retten könnte..leider auch nicht vorhanden..hm..was bleibt jetzt noch?
du schreibst es ja selbst

nichts wird bleiben

nein mein lieber..das war nix..um nicht zu sagen; dieses gedicht ist eine einzige katastrophe und ich frage wie da hölderlin inn spiel kommt?????? dein gedicht ist lichtjahre von seinen werken entfernt!

ich hoffe meine worte erschrecken dich nicht..da sie ja so überhaupt nicht zu den anderen kommentaren passen wollen..doch ich denke es ist niemandem geholfen..wenn man nach dessen mund redet- denke auch dein ziel ist es dich zu verbessern und da tut mir dir keinen gefallen..wenn man dich im glauben läßt du könntest dichten. sorry für meine wohl harten worte..aber sie sind zu 100% ehrlich und ohne jedes böse absicht dahinter.

gruß
a.d.
 
S

samuel

Gast
Gute Briefe

Hallo, a.d.,

ich mag Deine ausführlichen Antworten auf meine Texte - egal, wie hart sie ausfallen. Ich werde darauf auch eingehen - sorry, aber in den nächsten Tagen erst; jetzt geht es nicht.

Ich schlucke an einigen Deiner Formulierungen - und wünsche Dir einen guten Anfang eines guten Jahres.

LG, samuel
 
S

samuel

Gast
Dichten - und Dichter Hölderlin

Hallo, Ihr Interessierten, vor allem a.d.,

von Hölderlin habe ich mich schon - gebührenderweise - distanziert; er ist mir wohl nicht erreichbar (na ja, wem schon?).

Und wer kann dichten - und das immer?

Ich weiß, dass ich viele schlechte Texte schreibe; dann tut es mir manchmal leid, dass ich sie veröffentlicht habe - aber so ist das Leben.

Aber ich schreibe auch gute Texte - und dieser ist mein schlechtester nicht.

Ist er Dir zu plakativ? (Das könnte sein, dazu habe ich eine Neigung; böse gesagt: Vielleicht sollte ich Schlagertexter werden?)

Andererseits (Ich brauche die Berufung auf eine Autorität nicht, aber beziehe mich jetzt trotzdem einmal auf eine Äußerung Heinrich Bölls.) gibt es nur wenige, vielleicht nur zwei, wichtige Themen: die Liebe und den Tod. Diese Themen versuche ich mit meinen Texten zu um-kreisen.

Dass mein Gedicht Tragik ausdrückt, habe ich selber nie gesagt; es drückt etwas Trauriges aus.

Und seit wann ist es ein Vorwurf, dass in einem Text etwas komprimiert dargestellt wird?

Soviel für heute; ich bin auch müde, aber ich freue mich über die Diskussion mit Dir, a.d. .

LG, samuel
 
S

samuel

Gast
Nichts wird bleiben

Na, okay, das ist eine allgemeine Aussage.

Aber wichtig und von Bedeutung sind die Details.

Ein schönes neues Jahr wünsche ich Euch
- vor allem einigen, die sich so sehr aufmerksam und kommentierend meinen Texten zugewandt haben! Danke!

samuel
 



 
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