Ein Erklärungsversuch
Ein Erklärungsversuch
Meine liebe Marie-Luise,
für den Einen ist's Gestammel, für den Anderen ist's die
längste Praline der Welt. hääää??? Was soll das denn, Thys?
Bist wohl noch nicht ausgeschlafen. Zurück-Marsch-Marsch.
Neuer Versuch.
Für den einen ist's ein geplanter Garten mit fein
geschnittenen Grashalmen (Max-Länge 1mm), einem hübschen
Rosenbeet und Jägerzaun, für den Anderen ist's ein natürlich
wucherndes Biotop mit den verschiedensten Planzen und
Tierchen, die alle machen was sie wollen. ??? Ne.. Thys..
hast Du gesoffen??? Jetzt reiß Dich doch mal am Riemen.
Was willst Du eigentlich sagen? Jetzt geh doch mal was
planvoller vor... so Schritt für Schritt.
Ok, dann eben so. Wird's eben wieder langatmiger.
An die Forum-Leitung: Ich kann Euch zwar nicht hindern mein
Geschreibsel kleinzuklappen, wär Euch aber wirklich
verbunden, wenn ihr es so unversehrt ausgeklappt lasst.
Was folgt ist nämlich wirkliche Textarbeit!
Meine liebe Marie-Luise Wendland,
ich schreibe Dir diesen langatmigen Kommentar zu einem
Fremdtext, was sonst eigentlich gar nicht meine Art ist, da
jeder zu seine Texten selber Stellung nehmen sollte, weil
Deine Kommentare stärkste Déjà-vu'-Erlebnisse bei mir
erzeugen. Hast Du für diesen "Gestammel und keine Ahnung von
dieser Art Lyrik" einen kleinen Textbaustein, den du
bequemerweise immer gleich einkopierst? Oder hast Du Dir ein
kleines Script geschrieben, das das Forum nach Verfasser
Milko duchsucht und bei Treffer den Textbaustein als
Kommentar einfügt? Falls Du die zweite Frage mit "Nein"
beantworten würdest, Du aber an solch einem Scriptchen
interessiert wärest, melde Dich doch bei mir. Vielleicht
kann ich Dir gegen ein kleines Entgelt helfen.
So, damit hätten wir das geschäftlich pragmatische
abgehandelt. Nun zur Kunst. Deine Frage: "Vielleicht hab ich
ja keine Anhnung von dieser Lyrik". Streich das Vielleicht
aus dem Satz und schon sind wir im Ziel. So einfach kann
manchmal die Welt sein. Jajajajajajaja... nur ruhig, nur
ruhig ihr da hinter den Mauern und in den dunklen Ecken, die
ihr jetzt alle Morgenluft wittert um mich mit der genialen Frage
"Aber Thys, Du hast natürlich Ahnung von dieser Lyrik"
elegant und schwungvoll aufs Kreuz legen wollt. Spart Euch
die Mühe. Ich lieg schon lange auf dem Selbigen. Thys hat
nämlich genau gesehen auch keine Ahnung von dieser Lyrik.
Aber... und jetzt kommt's... ich bemühe mich. Eigentlich
gibts immer nur zwei Arten sich bei unbekannten neuen Dingen
zu verhalten:
1) Nicht kapieren -> weiterhin nicht kapieren (aus Wollen,
Faulheit, Unvermögen, Desinteresse etc. pp.) ->
Kommentar abliefern: "Nein, dies ist mir aber unverständlich
mein werter geschätzter Autor" -> zurück auf die Wiese und
die längeren Halme wieder auf 1 mm kürzen.
2) Nicht kapieren -> versuchen es kapieren zu wollen (aus
Neugierde, purem Knobelgeist, Interesse, Offenheit) -> dran
bleiben am Ball und u.U. Neues entdecken. Dies empfehle ich
aber Niemandem, der sich im Jägerzaun und abgezirkelten
exaktest beschriebenen Räumlichkeiten sicher fühlt! Finger
wech davon. Verwirrt nur. Könnte weh tun.
Soviel zur Gebrauchsanleitung von erschreckend Neuem!
Jetzt zu meiner persönlichen Einschätzung des Autors und
der Person Milko. Absolut bewundernswert an Milko finde ich:
a) Das er seinen Stiefel hier hammerhart durchzieht und
sich nicht die Bohne beirren lässt. Nicht durch
unqualifiziert und unbegründet hinterlassene anonyme
Niedrig- bis Niedrigstbewertungen. Wenn man solche Punkte
vergibt, sollte man wenigsten irgendwie dazu auch
Stellung nehmen. Das zeigt mir persönlich schon einmal,
dass dieses Milko-Phänomen sowas wie Rückgrat hat. Dafür
von mir 10 Leselupenlebensdauerpunkte.
b) Milko durchaus auch kritikfähig ist, wenn man auf seine
Texte eingeht. Nicht nur kritikfähig, er ist auch bereit
sie zu erklären.
Meine persönliche Einschätzung zu Milkos Texten und Art zu
schreiben: Ich glaube, Milko hat für sich eine eigene
Sprache mit eigener Grammatik und Semantik erfunden. Ich
denke, dass er für sich nicht in der Lage ist, mit der
herkömmlichen Sprache exakt seine Gedanken- und Gefühlswelt
adäquat zu formulieren. Mit dem was wir hier sehen, scheint
ihm genau das wohl besser möglich zu sein. Im Prinzip
sehen wir hier also eine Milko-Sprache. Das jemand überhaupt
sowas durchzieht, nötigt mir alleine schon wieder Respekt ab
und sagt auch einiges über die Person aus. Irgendwie kommen
mir seine Texte vor wie kompakte Gefühls- und Gedankenlandkarten vor.
Einen besseren Begriff dafür finde ich grad nicht. Man muss sich mit dieser Sprache also beschäftigen wollen. Ich meine für mich, öfter schon den Sinn seiner Aussage erfassen zu können. Manchmal verstehe ich seine Aussagen weniger gut, manchmal auch realtiv gut. Bin halt auch nur Ausländer in Milkos Sprachuniversum.
Was bleibt: Wenn man nicht mit Chinesen sprechen will,
sollte man sich nicht zu einem Chinesen an den Tisch setzen.
Wenn man sich dennoch an den Chinesentisch setzt, sollte
man nicht seine eigene Welt als die einzig wahre deklarieren
und die andere Welt als nicht existent oder minderwertig
(Gestammel). Damit stellt man nämlich keinen Chinesen blos,
nein, man entlarvt sich selber.
Soweit die heiligen Worte... sprachs, wie immer in den Wind
Thys