wia a hochschaubahn

Jo so ist des wann i dann daham sitz und amal zum nachdenken anfang, dann fallen ma die liebesgschichten ein, die holt in so an zwirnschFinnerl leben immer wieder passieren.

Gestern wor`s wieder soweit. Anfach dasitzen, froh wor i weil i die bügelwäsch vom hofjagdeister weg ghabt hab und die füß hama weh tan, weil i die bügelwäsch wegmacht hab und dankbar war i, das kaner mehr was wollt von mir.

Des war a abend wo i nix als mei heilige ruh wollt, hofjagdmeistertechnisch wor des geregelt, der war mit der witwe am zuckerbäckerball. Des is dort wos dann ane von die ballbesucherinnen in zuckerl aufwiegen. Des wär was, is ma eingfallen, wenns die witwe in zuckerl aufwiegen. Allein der gedanke wie mei busenfreundin da in da waagschal hockt, hat mir mehr als an breiten grinser entlockt.

"So finnerl, jetzt hast dei ruh", hob i ma selber gsagt und dann sand meine gedanken mit mir abgfahren.

Wie in da hochschaubahn is in mir zugangen. Rauf und runter, amal schnell und dann wieder langsam. Komisch hab i ma dacht, bergab gehts immer schnell, auf der hochschaubahn, aber wenns das genau überlegst, dann hast grad beim bergabfahren so a gfühl im bauch, des fast schön ist.

"Finnerl, des geht mitm liebesleben ned zsamm", hab i mi selber verbessert.

Wanns in mein leben a bisserl bergab gangen is, hab i des gfühl, des wunderschöne, noch nie im bauch ghabt. Aber wenns in mein leben bergauf gangen is, da hats kribbelt und wie .

Also hab i den ersten von meine gedanken zu ende ghabt, das leben des is a umgekehrte hochschaubahn. Richtig stolz wor i auf mi, des ghörat aufgschriebn.

Beim weiterdenken is ma eingfallen, wie vor an jahr aner vor der tür steht, mit an riesen blumenstrauß, des war eigentlich scho a busch, mir den in die hand druckt und sagt, des der von an unbekannten verehrer is.

Na i hab blöd gschaut und obwohl i ned gwußt hab, wer des sein kunnt und i a sicher wor, da hat mi aner verwechselt hat, bin i mitm drittletzten wagerl von da hochschaubahn bergauf gfahren.
I hab ma alls ausgmalt, wer des sein könnt hab ma die gschicht weiterdenkt, mit all meine gedanken.

Der unbekannte verehrer wor reich, schön und lieb, weil sonst hätt er jo ned meine gedanken passt. Wer denkt si scho was mit an schiachen hund aus.

Gut und die nächsten wochn hab i gwart.

Jedsmal wenns gläut hat, bin i zur tür gflogen, hab aufgmacht mit mein liebsten grinser und a jeder hat si gfreut, weil i so freundlich wor.

A wenn nie wieder was kommen is, wenigstens hab i die anderen a freud gmacht.

Gut also samma wieder a stückl bergab gfahren ohne dem schön gfühl im bauch, aber auf der halben streckn bin i abgsprungen und hab ma dacht i bin jo ned blöd, lieber brech i ma an haxen, bevor i ganz unten bin. Und gut wars, weil i hab nix brochn und alls is grad weitergrennt.

Na und vor halben jahr is da kohlentandler vor mir gstanden , ned mit blumen in der hand sondern mit an batzen rausch im gsicht. Um sechse in der fruh, hot er erklärt, dass er mei herz erobern wird. Er wird ma rosen durch ganz hawei streun und dann wir er mi vor ganz hawei auf die händ tragn.

Gut hab i ma dacht wenns so is dann derf er si zu mir in die kuchl setzen und an schnaps trinken, allan für des was er gsagt, weil sowas hob i jo no nie ghört.

Viel mehr is da ned draus wordn. Er hat sein rausch bei mir in der kuchl ausgschlafen und wie er munter wor, hat er nix mehr von die rosen gwußt, sondern nur mehr gjammert, dass sei schädel brummt.

Bevor die hochschaubahn no überhaupt agrollt is bin i ausgstiegn, na jammern kann i selber, für des brauch i kan mann.

Und nach der reih sands ma eingfallen die lieben und ned so lieben in mein lebn. da hätt i dahocken können bis um drei in der fruh. Und des wollt i ned, weil mit an blöden schädl am nächsten tag da gfreut mi des arbeiten gor ned.

"Finnerl, jetzt gehst ins bett", hob i ma selber befohlen. Und weil i jo a brave bin hab i ma selber a brav gfolgt.

Wie i im bett glegen bin, is ma eingfallen, ohne die hochschaubahn wärs leben fad, na die ghört dazu. Und i steig jo immer selber, ganz von allan ein.

"Also fahr ma weiter finnerl", is ma no auskommen und dann war i weg.
 



 
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