Liebe nisavi,
danke für die ausführliche Antwort. Ich will es nicht zu lang machen. Jeder darf so schreiben, wie er mag. Das wäre ja noch schöner! Allerdings sind die Gedanken dann generell frei, also auch die des Kritisierenden.
Ich habe Deine Reime gesehen und auch die unreinen dazu, die man ja, das ist alte germanische Lyriktradition, ebenfalls immer schon genutzt hat. Darum ging es mir nicht.
Für mich ist das lyrische Poesie mit Reimen und Alliterationen und allem, was dazu gehört, aber eben kein Gedicht. Ich habe auch nichts gegen Interpretationsspielräume, aber ein Sprachwerk, das sich nur als Projektsfläche für Lesermeinungen und -gefühle sieht, ist nichts Originäres. Es ist eigentlich nutzlos.
Da sind wir in der Tat unterschiedlicher Ansicht. Texte ohne Widerhaken und ohne eigenen eigentlichen Inhalt sind für mich Zeit- und Energieverschwendung, und zwar gleich im doppelten Sinne: dessen, der schreibt, und dessen, der das liest. Das mag heute kritikergerecht und damit erfolgversprechend sein. Siehe Leipziger Schule und Bachmann-Preise. Inzwischen kapiert die Methode sogar schon das Feuilleton. Wow!
Ich lege solche Lyrik weg und fasse von diesem Autor gewöhnlich nachher nichts mehr an. Hier in der LL sind wir in einer anderen Umgebung, die diese Härte nicht verträgt und wo sie auch überzogen wäre. Dennoch sage ich hier immer dann meine Ansicht, wenn ich eine Begabung sehe, die sich so wegwerfen würde, wenn man ihr nicht einmal die Spiegel vorhält. Du hast diese Begabung, also habe ich Dir den Spiegel vorgehalten. Nichts für ungut also.
Liebe Inken,
wenn zwei Damen sich verbünden, hat ein Mann schlechte Karten. Daher "trolle" ich mich hier jetzt lieber - im doppelten Sinn des Worts.
Liebe Sonnengrüße den Damen und den anderen Lesenden und Lupenden
W.