wildnisse

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H

Heidrun D.

Gast
Lieber Karl,

bei deinem Gedicht sticht mir sofort das Wort "wohinangst" ins Auge, welches ich besonders gelungen finde.

Angst ist ja auch immer Kinderangst, da erzähle ich dir sicherlich nix Neues ;), insofern irritiert es mich etwas, dass Lyri ausgerechnet in einer dunklen Ecke Geborgenheit sucht. - Sind oder waren es nicht gerade diese schwer einsehbaren Orte, die uns Furcht einflöß(t)en? Passte so etwas wie "Höhle" nicht besser?

Oder verstehe ich deinen Gedankengang nicht?

Herzliche Grüße
Heidrun
 
Liebe Heidrun,
danke für deine Anmerkungen und deine Anfrage.
Grundsätzlich hast du sicherlich recht mit der Höhle.
Aber wenn Kinder auch zu Hause Angst haben müssen (z.B. vor gewalttätigen Eltern), dann ziehen sie sich auch in dunkle (Wohnungs-)Ecken zurück, selbst wenn die nicht wirklich Schutz bieten.
Herzliche Grüße
Karl
 
G

gitano

Gast
Lieber Karl!
Ein Angstschreck fuhr mir in die Glieder und ich hoffe Dich bei bester Gesundheit!

Ernste (gesundheitliche/seelische) Krisen erschütten oft Gewohntes. Und etwas wie Schicksalläßtuns mit unserer Angst zurück im Bangen der Zukunft. Dann greifen wirklich nur die ganz basalen Instinkte...manchmal eben auch (kindliche) Angst.

Wie in vielen Deiner Texte hast Du auch hier wieder die Spiegelsichten der Innen und Außenwelt zu einem sehr ernsten (vielleicht dem endgültigsten überhaupt) Thema gekonnt verbunden und nacherlebbar in Worte gefaßt. Das ist für mich überaus gekonnt, lebendig!
Auf Wiederlesen und beste Grüße zu Dir
gitano
 
Lieber gitano,
danke für deinen ausführlich interpretierenden Kommentar. Ich habe sehr lange in einer Erziehungsberatungsstelle gearbeitet und berate heute u.a. HeimerzieherInnen. Von daher sind mir entsprechende Kinderschicksale geläufig. Manches wird daher gemischt mit Aautobiographischem zum Stoff, aus dem meine Gedichte und Geschichten sind.
Herzliche Grüße
Karl
 

MarenS

Mitglied
Dunkle Ecken bieten sehr wohl Geborgenheit, denn, stellt man sich mit dem Rücken zur Ecke, so kann nichts von hinten angreifen. Man selbst kann nach vorne schlagen, beissen und treten.
Allerdings klingt das bei dir, Karl, anders.

Grüße von Maren
 
Liebe Maren,
bei mir klingt es nach "In-der-Ecke-stehen-Müssen". Aber selbst das kann eine gewissen Geborgenheit vermitteln, da das Lyr-Ich dort vorerst seine Ruhe hat...
Danke für deinen Kommentar und herzliche Grüße
Karl
 

revilo

Mitglied
Manche Worte sind einfach schön. Wenn ich eine Frau wäre, nähme ich mir heimlich " wohinangst " und steckte es in meine Handtasche. Aber ich bin ein Kerl.........LG revilo
 

MarenS

Mitglied
Für Oliver:

...und Kerle haben keine Angst. Sie krabbeln nur zu den Weibern und kuscheln sich an die Brüste. Weg du böse Welt!

Maren grinst unverblümt
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Karl!

Für mich eindeutig ein Mutmach-Gedicht - Augen zu und durch.
Ein schöner Einstand nach meinem Urlaub!

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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