Hallo Bernd,
ich freue mich, dass du dich mit meinem dritten Haiku-Versuch so eingehend beschäftigt hast und ich verstehe die Probleme, die du beschreibst. Zu jedem davon kann ich etwas sagen, aber nicht als Rechtfertigung, sondern als Erklärung und ich weiß, dass ein Haiku, wenn es gelingt, keiner Erklärung bedarf.
Krähengekrächze stimmt zwar eher vom Geräusch her, aber ist es nicht eine Wertung? Ist nicht das, was die Krähen am Morgen tun, ebenso ihr Lied, wie das, was die Drosseln am Abend zum Besten geben?
Die Gräben, die sind an dem Morgen bei uns tatsächlich übergelaufen.
Das Schiff ist eine Metapher, es kam mir in den Sinn angesichts all dieses Wassers: Sehnsucht nach der Insel.
Erst nachdem ich den Text in die LeLu gestellt habe (ich hatte erst einen Tag gewartet, immerhin, konnte es dann aber doch nicht lassen), wurde mir klar, dass die Krähen und die Gräben jeglichen Bezuges entbehrten, abgesehen von meinem persönlichen Erleben. Es waren zwei Phänomene, die ich an dem Morgen beobachtet habe und die in mir die Idee des Schiffchens weckten, von dem ich hoffte, ein Haiku-Moment damit zu erzeugen.
Deine köstlichen Versuche, einen Zusammenhang herzustellen, entschädigen mich dafür, dass es mir nicht gelungen ist.
Nur weiter so!
Xavia