zerschunden, vater

zerschunden
dein sohn
vater
kroch er zu dir

konntest ihn nicht waschen
konntest ihn nicht kämmen
verhülltest dein angesicht
über ihm

Hallo Samuel!

Ein Gedicht mit einem sehr starken und intensiven Beginn.
Allerdings empfinde ich das "waschen und kämmen" in der zweiten Strophe dann als etwas zu schwach in der Aussage.
Da würde ich noch einen draufsetzen!

Liebe Grüße
Manfred

Bezug zu Celan

Hallo, Manfred!

Danke für Deine Rückmeldungen zu meinen beiden letzten Gedichten!

Vielleicht hast Du ja Recht mit Deiner Bemerkung zu "zerschunden, vater", aber vielleicht ist mein Text für Dich auch besser nachvollziehbar, wenn Du den Bezug kennst zu Paul Celans Gedicht "Nächtlich geschürzt", das in mir nachgewirkt hat; dort heißt es am Schluss:

"Ein Wort - du weißt:
eine Leiche.

Laß uns sie waschen,
laß uns sie kämmen,
laß uns ihr Aug
himmelwärts wenden."


Liebe Grüße, samuel

P.S.: Gerne werde ich mich bemühen, Dich demnächst mal wieder zu einem dreckigen Grinsen zu veranlassen!

Lass es so, bitte.
Das Kämmen und das Waschen hat viel in sich, wenn man genau betrachtet und wenn man den Tod des Sohnes als Möglichkeit einbezieht.

Grüße von Maren