zwanglos

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Thylda

Mitglied
Wie gut tut doch ein Feindesbild
und Nachbars Gras ist so viel grüner,
die Jugend ist auch so viel kühner.
Macht dich das nicht fuchsteufelswild?

Das Wissen muß ergoogelt sein,
denn wer hat Studium Generale?
Das eigentlich verflixt Fatale
ist Sehnsucht nach dem eignen Schein.

Welch Rat kann man da sinnvoll geben?
Am Besten sei Dein Hirn ein Schwamm,
der Wissen aufsaugt, wo es kann.
Gesunde Sturheit bringt im Leben

dich vorwärts. Dennoch ab und an
empfiehlt sichs einmal stehnzubleiben,
nachdenklich dann den Kopf zu reiben,
selbst zu entscheiden, was man kann.
 

Thylda

Mitglied
Wie gut tut doch ein Feindesbild
und Nachbars Gras ist so viel grüner,
die Jugend ist auch so viel kühner.
Macht dich das nicht fuchsteufelswild?

Das Wissen muß ergoogelt sein!
Denn wer hat Studium Generale?
Das eigentlich verflixt Fatale
ist Sehnsucht nach dem eignen Schein.

Welch Rat kann man da sinnvoll geben?
Am Besten sei Dein Hirn ein Schwamm,
der Wissen aufsaugt, wo es kann.
Gesunde Sturheit bringt im Leben

dich vorwärts. Dennoch ab und an
empfiehlt sichs einmal stehnzubleiben,
nachdenklich dann den Kopf zu reiben,
selbst zu entscheiden, was man kann.
 
P

Pelikan

Gast
@ Thylda
da fällt mir nur ein SUPER! ein.
Den Nagel auf den Kopf getroffen. Herrlich :D

mit herzlichen Grüßen, Pelikan ;)
 

Thylda

Mitglied
Liebe Pelikan

Es freut mich sehr, daß Dir mein Gedicht so gut gefällt. Vielen Dank für Deine großzügige Bewertung ;)

Liebe Grüße
Thylda
 
M

Marlene M.

Gast
nicht der schlechteste Tipp, liebe Thylda.
Ein Schmunzlen von Marlene
 
Hallo Thylda

inhaltlich eine 1 mit Sternchen...metrisch allerdings "nur" eine 2 plus...

zwei Stellen die mich "stören":

die viersilbige Endung mit fuchsteufelswild

hier könnte ich mir auch eine Wortspielerei vorstellen
wie z.B. "macht das den Fuchs nicht teufelswild"

die zweite Stelle ist der dreisilbige Auftakt mit

nachdenklich dann den Kopf zu reiben,

vielleicht fällt dir hier noch etwas anderes ein.

Viele Grüße
A.D.
 

Thylda

Mitglied
Wie gut tut doch ein Feindesbild
und Nachbars Gras ist so viel grüner,
die Jugend ist auch so viel kühner.
Macht das den Fuchs nicht teufelswild?

Dies Wissen muß ergoogelt sein!
Wer hat schon Studium Generale?
Das eigentlich verflixt Fatale
ist Sehnsucht nach dem eignen Schein.

Welch Rat kann man da sinnvoll geben?
Am Besten sei das Hirn ein Schwamm,
der Wissen aufsaugt, wo es kann.
Gesunde Sturheit bringt im Leben

uns vorwärts. Dennoch ab und an
empfiehlt sichs einmal stehnzubleiben,
nachdenklich dann den Kopf zu reiben,
selbst zu entscheiden, was man kann.
 

Thylda

Mitglied
Liebe Marlene

Vielen Dank für Dein Lob. Schmunzeln gibt so ein schön warmes Gefühl, das ich gerne teile ;)


Lieber Andere Dimension

Dein Vorschlag mit dem Fuchs gefällt mir so gut, daß ich ihn übernommen habe. Mit dem Wegfall der persönlichen Anrede in dieser Zeile wirkten die anderen fehlplatziert, so daß ich diese folgerichtig auch gleich entfernt habe.

Zu der "nachdenklichen" Stelle: Es gäbe natürlich Möglichkeiten, die Stelle zu ändern und sie metrisch zu glätten. Wenn es aber dann schön durchrattert, fällt dafür gerade die praktische Anwendung des Gedichtsinhalts, zu stoppen und just beim Wort "nachdenklich" einmal nachzudenken, weg. "Sich schweigend dann den Kopf zu reiben" wäre z.B. so eine Möglichkeit, die ich in der Rohfassung hatte. Dadurch ändert sich aber das Tempo, und zwar nicht nur metrisch, sondern im Sinn der Aussage. Ist es nicht gerade die Alltagsroutine, die uns davon abhält, wahrzunehmen, was uns eigentlich wichtig ist im Leben?

Vielen Dank Estrella :)

Liebe Grüße Euch allen
Thylda
 
H

Heidrun D.

Gast
Da ich keine Freundin von Lobhudelei bin, Thylda,

möchte ich dir meine Meinung gern offen mitteilen. - Das Gedicht holpert in der ersten und letzten Strophe erbärmlich; die Sinnhaftigkeit des Poems erschließt sich mir ebenfalls nicht. - Jener kann und soll ja wohl nicht darin liegen, dass den Lesern gute Ratschläge erteilt werden - oder doch?

Ich bin überrascht, ja geradezu erstaunt, dass dieses Werk bei einigen soviel Anklang findet, obwohl es weder formal noch inhaltlich einem mittelprächtig ausgebildetem lyrischen Anspruch genügt. Aber sei`s drum.

Nach längerem Nachdenken könnte ich es evtl. als Rache der "kleinen Frau" definieren und hoffe, dass ich damit der Autorin gerecht werde.

Liebe Grüße
Heidrun
 
P

Pelikan

Gast
Ich kann beim besten Willen kein Hoppeln und schon gar-
aber auch garnicht ein erbärmliches entdecken.
Für mich ist es rhythmisch glatt und es fließt einwandfrei.
Für mein Sprachgefühl haben schon Gedichte mit exzellentem
Jägerzaun :D gehoppelt, obwohl Fachleute von Glätte
überzeugt waren. Ich persönlich glaube, dass es verschiedene
Sprachgefühle gibt. Silbenzählen ist nicht alles.
Mit herzlichen Grüßen, Irene :)
 

Thylda

Mitglied
Liebe Heidrun

Ich finde es schön, daß Du keine Freundin der Lobhudelei bist und freue mich über offene Mitteilungen.

In der ersten Strophe „holpert“ es nicht, und in der letzten ist die Abweichung vom gleichmäßigen Metrum gewollt. (s.o.)

Wenn sich Dir der Sinn nicht erschließt ist das bedauerlich.

Ob mein Text formal und inhaltlich einem mittelprächtig ausgebildeten ( :) schöne Formulierung) lyrischen Anspruch genügt, ist Ansichtssache. Wo ist die Definition und Meßlatte? Wer hat darüber zu befinden? Jeder weiß das nur für sich. „Sei's drum“ finde ich weise, alles andere sind Geister, die man ruft.

Das längere Nachdenken befähigt oft, Handlungen, die man als zwingend notwendig erachtet, auf ihren Sinn überprüfen zu können und gegebenenfalls nicht vornehmen zu müssen.

„Es“ (was immer das genau ist) als Rache der „kleinen Frau“ (Frauchen geht mit Waldi Gassi?) zu definieren, ergibt für mich keinen Sinn. Meines Wissens ist Rache ein Vergeltungsschlag für Vorangegangenes zum Ausgleich. Für den Fall, daß Du mit der „kleinen Frau“ die Autorin, also mich meinst: Gäbe es denn Etwas zu rächen? Und gegen wen wäre diese Rache dann gerichtet?

Da kann ich Dich beruhigen. Mein Gedicht ist keine Rache. Ich beobachte und frage mich, warum immer wieder die gleichen Muster auftauchen. Das Festhalten an Unnötigem, Hemmenden, Beschränkenden. Nenne es wie Du willst. Es ist ein Krampf und ein Kampf mit sich selbst. Etwas erstreben, von dem man eigentlich gar nicht weiß, ob man es will. Festkrallen, was man nicht braucht. Die vielen Dinge im Leben, von denen man denkt, sie müßten so sein. All das sind selbstauferlegte Ketten. Über Etwas stolpern, innehalten, nachdenken, sich befreien, um sich dann ganz zwanglos den wirklich wichtigen und schönen Dingen zu widmen. Das meine ich.

Eins noch: Daß Dir ein Text nicht gefällt, ist für mich völlig ok. Und dies zu äußern, auch. Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Andere Gründe an den Haaren herbei zu ziehen, um das Nichtgefallen zur allgemeingülig vorgeschriebenen Sichtweise zu küren, geht gar nicht. Das solltest Du bleiben lassen.

Liebe Grüße Dir
Thylda
 
H

Heidrun D.

Gast
Gern verzichte ich auf den "Jägerzaun", der dir (leider) so verhasst ist, möchte aber dein Augenmerk beispielsweise auf diese Stelle richten:
und Nachbars Gras ist so viel grüner,
die Jugend ist auch so viel kühner.
Das ist für dich in Ordnung? ;)

Der Inhalt deines Gedichts missfällt mir übrigens nicht deshalb, weil ich dich zu den "rachsüchtigen Frauen" zähle (das ist mir nämlich wurst), sondern weil ich der Redewendung "kleine Leute" eine feminine Ausrichtung gegeben habe. -

Und ich mag auch kein Gewäsch. Und als solches empfinde ich dein Gedicht nun mal. Sei mir deshalb nicht gram - dein vorletztes gefiel mir dafür recht gut.

Ich hoffe, dass du meine Kritik nicht zum Anlass nimmst, mich nun wieder über Monate zu "verfolgen", das lohnte nicht und bringt wenig.

Freundliche Grüße
Heidrun
 
G

gitano

Gast
Huhu Thylda!
Beim Lesen hatte ich eine spontane Idee zu Z5:
"dies Wissen muß vergoogelt sein"
,,,ein bißchen böse muß schon sein und paß tja auch-weil"eingefärbt".
Schöner Text zum zeitgemäßen Thema
gitano
 
P

Pelikan

Gast
Also, dieses "vergoogelt" finde ich echt gut :D
Ein bissiger Vorschlag der überdacht werden sollte/könnte ;)
mit herzlichen Grüßen, Pelikan
 

Thylda

Mitglied
Lieber Gitano

Das Wissen wird eher zergoogelt, als vergoogelt. Denn gerade im Internet steht auch viel Unsinn. Ohne ein gewisses Grundwissen ist es wahrscheinlich, daß eine Recherche in die Irre führt. Wissen ergoogeln kann man sich also auch nur bedingt, was einen solchen Vorwurf noch ein wenig absurder macht. Jede Information, egal ob erlauscht oder gelesen, muß erst den Test des Realitätsabgleichs bestehen. Wissen kann man erst, was man durchdrungen hat. Auswendig Gelerntes wiederkäuen und ausspucken geht sehr viel einfacher.


Heidrun, meine Liebe, was soll ich nur mir Dir machen?

Ich erkläre es Dir gern.

Den Jägerzaun liebe ich wirklich nicht, der ist nämlich unübersichtlich. Gegen Metrik an sich habe ich Nichts, allerdings halte ich Nichts von ihrer sklavischen Einhaltung, wenn der Sinn darunter leidet. Denn der Sinn ist mir immer wichtiger als die Metrik. Ich nutze sie, wenn es mir in den Kram paßt, scheue aber nicht, sie links liegen zu lassen und meinen eigenen Weg zu gehen.
Und ja,

und Nachbars Gras ist so viel grüner,
die Jugend ist auch so viel kühner.
ist für mein Sprachgefühl metrisch in Ordnung.

Jetzt mußt Du mir noch einmal helfen, denn hier verstehe ich etwas nicht

Der Inhalt deines Gedichts missfällt mir übrigens nicht deshalb, weil ich dich zu den "rachsüchtigen Frauen" zähle (das ist mir nämlich wurst), sondern weil ich der Redewendung "kleine Leute" eine feminine Ausrichtung gegeben habe.
Den Inhalt magst Du nicht, weil Du der Redewendung eine feminine Ausrichtung gegeben hast? Also Du modifizierst eine Redewendung und magst deshalb den Inhalt meines Gedichts nicht???

Das ergibt für mich logisch keinen Sinn. Die Kausalzusammenhänge innerhalb Deines Satzes sind mir schleierhaft. Ich kann mir höchstens vorstellen, daß Du Dich irgendwie vertippt hast, oder beim Schreiben unterbrochen wurdest.

Ob Du mich rachsüchtig empfindest, oder mich zu den kleinen Leuten zählst, bleibt Dir überlassen. Wenn Du Dich mit dieser Vorstellung wohler fühlst, soll's mir recht sein.

Gewäsch mag ich auch nicht. Wir sind uns eigentlich oft erstaunlich einig. Wie schon gesagt, wenn Dir mein Gedicht nicht gefällt, ist das schade aber ok. Ich finde es aber trotzdem gut, daß Du mir das mitteilst, denn durch Kritik bekomme ich die Chance, besser zu werden und zu lernen. Ich habe durch Dich und Walther Einiges gelernt, Lyrisches und Anderes. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle einmal bedanken.

Wie immer man „verfolgen“ definiert, jedenfalls werde ich weiterhin aufmerksam lesen und mich weiterhin über konstruktive Kritik freuen.

Liebe Grüße Euch beiden
Thylda
 



 
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