Dichterliebe

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Rhea_Gift

Mitglied
Dichterliebe

Fast zärtlich streicht sie
über den warmen Schimmer,
der von Kerzenschein und Schatten
verführerisch
umschmeichelt wird.

Sie genießt das sinnliche Gefühl,
das leichte Kratzen,
den schwarzen Glanz dessen,
das sich federleicht
über das einst reine Weiß kringelt,
der sich durch alles schlängelt,
was sie vorher mit sanftem Druck,
ihrer Phantasie nachgehend,
nachgezeichnet,
fast schon gemalt hat.

Ihre Phantasie überschüttet es
mit glühenden Bekenntnissen,
die ihren flatternden Fingern
fieberhaft entströmen,
bis sie fast jeden Zentimeter
des warm Schimmernden
mit den noch feuchten Ergüssen
ihres Liebesaktes
fast vollständig bedeckt hat.

Sie setzt dem ein punktuelles Ende,
ein befriedigter Seufzer entfleucht
ihren glänzenden Lippen,
sanft pustet sie über die tanzenden Kringel,
faltet das Papier,
streicht es zärtlich glatt,
das leise Knistern dabei genießend,
und bläst nach einem lächelnden
"Ach, ich liebe schreiben!"
die Kerzen aus.
 
M

mako

Gast
Wie schön und erotisch Schreiben sein kann, liebe Rhea, fühlt man bei Deinem Gedicht.

Es gefällt mir ausgezeichnet und so werde ich mich auch mal wieder bei Kerzenschein vor ein Blatt Papier setzen, statt immer nur auf die Tastatur des PCs einzuhämmern. ;)

Gruß
Mako
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hi ihr zwei,

danke für die netten Kommentare -
ja, das Schreiben zelebrieren
statt nur auf Tasten zu hacken -
das verleiht ihm einen schöneren Wert,
beansprucht alle Sinne...
Genuß pur,

viel Freude noch dabei,

lg, Rhea
 



 
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