Freundin still

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Mara Krovecs

Mitglied
Es schneit
flusskalt - sie steht
und weiß um Winterschreie
so laut - so lang
von ihrem Berg kann sie
die Stadt mit ihren Dächern sehen
und kalt verstürmt sich
wilder Wind an ihrer Rinde

umarm ich sie sind ihre Nadeln
wiesengrün und rau
die Zapfen auf denen ich zur Ruh
mich schaukle - indess ich in das
blaue Blut des Himmels sehe

aus ihr schwillt Herzschlag
Meeressang in meine Adern
gleich diesem süßen Rot
und still verspricht
ihr weites Atmen mir
ein Königreich - aus Licht und Liebe


C. Mara Krovecs
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Mara!

Eine schönere Ode an einen Baum kann man kaum schreiben.
Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Mara,

ein wunderbares Gedicht, das die Liebe zur Natur geradezu erstrahlend zum Ausdruck bringt. - In diesem Gedicht überzeugt mich besonders die bildhaft-schöne Sprache:
von ihrem Berg kann sie
die Stadt mit ihren Dächern sehen
und kalt verstürmt sich
wilder Wind an ihrer Rinde
Naturgedichte sind schwierig, bieten oft einen Balanceakt hin zum Kitsch ... dieses Gefühl kommt aber bei dir in keiner Sekunde auf. - Vielmehr möchte ich meine Wange an deinen Baum legen und seinem Rhythmus lauschen.

Beeindruckte Grüße
Heidrun

P.S.: Bei "indes" hast du versehentlich ein s zuviel gesetzt.
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe Heidrun,


*freu* - so ein schöner Kommentar -

"Indess" hab ich geschwind in "indes" - gewandelt ..

danke für Deinen Hinweis. :)


Ganz liebe GRüße von der Ostsee


Mara
 
Liebe Mara,
eine Liebesgedicht an einen Baum und an die Natur an sich. Es hat mich sehr angerüht. Der Gefahr, bei so einem Gedicht zu sentimental zu werden, hast du erfreulicher Weise widerstanden.
Ich habe es sehr gern gelesen.
Gruß
Karl
 

Mara Krovecs

Mitglied
Es schneit
flusskalt - sie steht
und weiß um Winterschreie
so laut - so lang
von ihrem Berg kann sie
die Stadt mit ihren Dächern sehen
und kalt verstürmt sich
wilder Wind an ihrer Rinde

umarm ich sie sind ihre Nadeln
wiesengrün und rau
die Zapfen auf denen ich zur Ruh
mich schaukle - indes ich in das
blaue Blut des Himmels sehe

aus ihr schwillt Herzschlag
Meeressang in meine Adern
gleich diesem süßen Rot
und still verspricht
ihr weites Atmen mir
ein Königreich - aus Licht und Liebe


C. Mara Krovecs
 



 
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