Mutter

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Meral Vurgun

Mitglied
Mutter


in einem kurzen Augenblick
tretest du aus einem halben Jahrhundert
ins nächsten halben Jahrhundert
von deinem schwarzen Haaransatz
bis zur grauen war diese Abenteuer
jedoch ein atemzuglang Leben

du bist wie ein durchsichtiger Krokus Mutter
da du zerfällst und umfällst
zittern meine Lippen wenn ich dich küsse
meine Träume sind Mienenfelder
es wird explodieren wenn ich eintrete
und werden meine Arme und Beine zerstückelt

nach der Zeit
vor der Zeit, über die Zeit
die Sehsucht ist wie ein zerfallener Ast
ohne Blätter
du ziehst in deinem Kopf einen Traum fressenden
Alter fressenden, Kopf fressenden Wurm gross
Ohren auf warte ich
alle Stimmen werden zu Geschrei
und fallen auf eisernen Boden
schweige nicht Mutter

wenn sie mich lassen, werde ich neben dir sein...
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Meral,

ich versuche mal die Korrektur. Reine Grammatik und alles nur Vorschläge. Daraus ergeben sich vielleicht unschöne Wiederholungen und unglückliche Wendungen, da musst Du überlegen, ob es noch passt.
Beim * ist mir nicht klar was Du genau meinst. "über die Zeit" würde man verwenden, wenn man darüber reden will, zum Beispiel: Lass uns über die Zeit mit deiner Ex reden ...
Wenn Du eine gegenwärtige Zeitdauer meinst, würde vielleicht beser "während der Zeit" passen oder "in der Zeit"

Wie immer ein ungewöhnlicher Text, traurig und zum Ende hin vielleicht sogar wütend.

Mutter


in einem kurzen Augenblick
[blue]trittst[/blue] du aus einem halben Jahrhundert
ins nächste[red]n[/red] halbe[red]n[/red] Jahrhundert
von deinem schwarzen Haaransatz
bis zu[blue]m[/blue] grauen war diese[blue]s[/blue] Abenteuer
jedoch ein atemzuglang[blue]es[/blue] Leben

du bist wie ein durchsichtiger Krokus[blue],[/blue] Mutter
da du zerfällst und umfällst
zittern meine Lippen wenn ich dich küsse
meine Träume sind Mienenfelder
[blue]sie werden[/blue] explodieren wenn ich eintrete
und meine Arme und Beine [blue]werden[/blue] zerstückelt

nach der Zeit
vor der Zeit, über die[blue]*[/blue] Zeit
die Sehsucht ist wie ein zerfallener Ast
ohne Blätter
du ziehst in deinem Kopf einen Traum fressenden
Alter fressenden, Kopf fressenden Wurm gro[blue]ß[/blue]
Ohren auf warte ich
alle Stimmen werden zu Geschrei
und fallen auf eisernen Boden
schweige nicht Mutter

wenn sie mich lassen, werde ich neben dir sein...



cu
lap

PS: Für alle, die es nicht wissen, Meral ist nicht Muttersprachlerin.
 

Joh

Mitglied
Hallo Meral,

wieder ein sehr intensives, poetisches Gedicht, das voller Wärme für die Mutter und Beistand ist, mich sprechen Deine Bilder sehr an. Ich wünsche Dir, daß sie Dich bei ihr sein lassen!

ein Gruß an Dich, Johanna

.............

@ Lapismont

feine, einfühlsame Korrekturen, die dem Text guttun, ihn nicht verfälschen.

ein Gruß an Dich, Johanna
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber anonymer Bewerter/ Bewerterin,

ich vermute mal, dass Du in der LL ziemlich neu bist. Darum möchte ich Dir etwas mitteilen: Meral Vurgun ist Türkin. Sie ist der deutschen Sprache noch nicht so mächtig , wie Du und ich. Sie hat eine überdurchschnittliche poetische Begabung. Wenn Du das nächste Mal einen Text von ihr öffnest, dann sei doch bitte so freundlich und warte mit Deiner Bewertung, bis wir der Meral den Text in ein klares Deutsch übersetzt haben. Ihn vorher zu bewerten wird ihrem künstlerischen Vermögen und Können niemals gerecht werden.

Darum bitte ich Dich ganz einfach. :)

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

mitis

Mitglied
@lapismont
Beim * ist mir nicht klar was Du genau meinst. "über die Zeit" würde man verwenden, wenn man darüber reden will, zum Beispiel: Lass uns über die Zeit mit deiner Ex reden ...
Wenn Du eine gegenwärtige Zeitdauer meinst, würde vielleicht beser "während der Zeit" passen oder "in der Zeit"
bin mir auch nicht klar: für mich würde am ehesten "über der zeit" passen, als kontrast zu "vor der zeit", "nach der zeit" und eben "über" bzw. "außerhalb" der zeit.
kann aber als kontrast auch die gegenwärtige zeit sein, als z.b. "in der zeit"

mir gefällt das gedicht auch sehr gut in seiner schwermut.

im letzten teil steht noch das wort "sehsucht" - ich nehme an, es soll "sehnsucht" heißen.

lg mitis
 

Meral Vurgun

Mitglied
Mutter





in einem kurzen Augenblick
tratst du aus einem halben Jahrhundert
ins nächsten halben Jahrhundert
von deinem schwarzen Haaransatz
bis zum grauen war dieses Abenteuer
jedoch ein atemzuglanges Leben

du bist wie ein durchsichtiger Krokus, Mutter
da du zerfällst und umfällst
zittern meine Lippen wenn ich dich küsse
meine Träume sind Mienenfelder
sie werden explodieren wenn ich eintrete
und meine Arme und Beine werden zerstückelt

nach der Zeit
vor der Zeit, über der Zeit
die Sehsucht ist wie ein zerfallener Ast
ohne Blätter
du ziehst in deinem Kopf einen Traum fressenden
Alter fressenden, Kopf fressenden Wurm groß
Ohren auf warte ich
alle Stimmen werden zu Geschrei
und fallen auf eisernen Boden
schweige nicht Mutter

wenn sie mich lassen, werde ich neben dir sein...
 

MarenS

Mitglied
Ein beeindruckendes Gedicht.

Mienenfelder oder Minenfelder? Ich denke zweiteres, denn ersteres würde wohl nicht explodieren...oder doch?
Und der Sehnsucht das verlorene n geben bitte.

Ich mag es nochmal lesen, mir scheint, desto öfter, desto besser.

Grüße von Maren
 

Meral Vurgun

Mitglied
Mutter





in einem kurzen Augenblick
tratst du aus einem halben Jahrhundert
ins nächsten halben Jahrhundert
von deinem schwarzen Haaransatz
bis zum grauen war dieses Abenteuer
jedoch ein atemzuglanges Leben

du bist wie ein durchsichtiger Krokus, Mutter
da du zerfällst und umfällst
zittern meine Lippen wenn ich dich küsse
meine Träume sind Minenfelder
sie werden explodieren wenn ich eintrete
und meine Arme und Beine werden zerstückelt

nach der Zeit
vor der Zeit, über der Zeit
die Sehsucht ist wie ein zerfallener Ast
ohne Blätter
du ziehst in deinem Kopf einen Traum fressenden
Alter fressenden, Kopf fressenden Wurm groß
Ohren auf warte ich
alle Stimmen werden zu Geschrei
und fallen auf eisernen Boden
schweige nicht Mutter

wenn sie mich lassen, werde ich neben dir sein...
 

Meral Vurgun

Mitglied
Lieber Lapismont,



ich danke dir herzlich für deine Mühe. Das sehr nett von dir.
Ich danke dir auch sehr für deine Kritik und Lob.

Liebe Grüsse an euch.
 

Meral Vurgun

Mitglied
Liebe mitis und Maren S ,


Danke euch auch vom ganzen Herzen.


das Richtige ist natürlich über der Zeit, es ist mehr al die Zeit gemeint.



Viele liebe Grüsse.
 

Meral Vurgun

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

Dir auch herzlichen Dank für die Verteidigung. Die Bewertungen sind für mich nicht so wichtig. Für mich wichtig sin eure meinungen, eure Kritik. Die brauche ich. Auch für die Entwicklung meines Sprachkenntnisse.

Liebe Grüsse.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Meral,

In wunderbar poetische Bilder hast Du es wieder bringen können, was Deine Seele empfindet. Nichts Gekünsteltes ist hier, kein Wort zu viel. Es ist traurig, dass wir in Zeiten leben müssen, in denen "Mimenfelder" eine ganz natürliche Sache für nächtliche Träume während des Schlafes sind.
Ich bin aber froh, dass Du die Gabe, hast Dich zu einem Sprachrohr zu machen für diese immer wieder erschütternden Dinge.

Herzlich grüße ich Dich

Vera-Lena
 

Meral Vurgun

Mitglied
Mutter





in einem kurzen Augenblick
tratst du aus einem halben Jahrhundert
ins nächsten halben Jahrhundert
von deinem schwarzen Haaransatz
bis zum grauen war dieses Abenteuer
jedoch ein atemzuglanges Leben

du bist wie ein durchsichtiger Krokus, Mutter
da du zerfällst und umfällst
zittern meine Lippen wenn ich dich küsse
meine Träume sind Minenfelder
sie werden explodieren wenn ich eintrete
und meine Arme und Beine werden zerstückelt

nach der Zeit
vor der Zeit, über der Zeit
die Sehsucht ist wie ein zerfallener Ast
ohne Blätter
du ziehst in deinem Kopf einen Traum fressenden
Alter fressenden, Kopf fressenden Wurm groß
Ohren auf warte ich
alle Stimmen werden zu Geschrei
und fallen auf eisernen Boden
schweige nicht Mutter

wenn sie mich lassen, werde ich neben dir sein...
 

Meral Vurgun

Mitglied
Mutter





in einem kurzen Augenblick
tratst du aus einem halben Jahrhundert
ins nächste halbe Jahrhundert
von deinem schwarzen Haaransatz
bis zum grauen war dieses Abenteuer
jedoch ein atemzuglanges Leben

du bist wie ein durchsichtiger Krokus, Mutter
da du zerfällst und umfällst
zittern meine Lippen wenn ich dich küsse
meine Träume sind Minenfelder
sie werden explodieren wenn ich eintrete
und meine Arme und Beine werden zerstückelt

nach der Zeit
vor der Zeit, über der Zeit
die Sehsucht ist wie ein zerfallener Ast
ohne Blätter
du ziehst in deinem Kopf einen Traum fressenden
Alter fressenden, Kopf fressenden Wurm groß
Ohren auf warte ich
alle Stimmen werden zu Geschrei
und fallen auf eisernen Boden
schweige nicht Mutter

wenn sie mich lassen, werde ich neben dir sein...
 
L

Lee

Gast
Hallo liebe Meral,

obwohl ich eigentlich kein Fan von dieser Art Stil bin, hat mir die Intensität und Verzweiflung, die ihren Ausdruck finden, gut gefallen. Es berührt mich auch. Ich habe das Gefühl, bei dir kommt das Lyrische ganz tief aus dem Herzen. Schön.

Liebe Grüße, Lee
 

MarenS

Mitglied
Liebe Meral,

Nun sind die Worte der passende Rahmen für die Gefühle, die in ihnen stecken. Ein sehr schönes Gedicht und eines, was mich sehr persönlich betrfft!

Bitte ändere noch "Sehsucht" in "Sehnsucht", ich vermute das sollte es heißen.

Grüße von Maren
 

Meral Vurgun

Mitglied
Mutter





in einem kurzen Augenblick
tratst du aus einem halben Jahrhundert
ins nächste halbe Jahrhundert
von deinem schwarzen Haaransatz
bis zum grauen war dieses Abenteuer
jedoch ein atemzuglanges Leben

du bist wie ein durchsichtiger Krokus, Mutter
da du zerfällst und umfällst
zittern meine Lippen wenn ich dich küsse
meine Träume sind Minenfelder
sie werden explodieren wenn ich eintrete
und meine Arme und Beine werden zerstückelt

nach der Zeit
vor der Zeit, über der Zeit
die Senhsucht ist wie ein zerfallener Ast
ohne Blätter
du ziehst in deinem Kopf einen Traum fressenden
Alter fressenden, Kopf fressenden Wurm groß
Ohren auf warte ich
alle Stimmen werden zu Geschrei
und fallen auf eisernen Boden
schweige nicht Mutter

wenn sie mich lassen, werde ich neben dir sein...
 



 
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