Matthias Gysel
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am Morgen
neben mir liegt
ein Gedanke
neben mir liegt
ein Gedanke
Ja, klar. War auch nur ein Beispiel. Drama und Dreizeiler sind jetzt definitiv - und da bin ich voll bei dir - nicht die optimale Kombination, weil ja doch eher nah am Haiku (zumindest empfinde ich es so).er muss nicht sterben, zuviel drama
Ich weiß...ich hab dir grade eine PN wegen "Laub und Haut" geschickt, weil ich das nirgends finde und gerne kaufen würde.ich habe früher viele haiku geschrieben, doch ich habe dann wunsch gehabt, mich von den vielen vorgaben zu befreien, die damit verbunden sind
Ja, schon erspäht vor einiger Zeit.das wäre eine möglichkeit., das liegt weglassen....
der text ist in meinem zweiten buch, dass soeben rausgekommen ist - "eine geigerin zupft den regen".
Jo, ist klar….Diese oft übersehene Lapidarität schläft im Alltag. Direkt vor unseren Augen.
In Dingen, an denen wir mit großer Selbstverständlichkeit vorbeigehen und die Details übersehen; mit diesen Offensichtlichkeiten nicht in Berührung treten können, auch wenn wir es wöllten.
Insofern empfinde ich gerade das kritisierte Magere als Stärke - Knappheit setzt uns oft einen Riegel vor die Tür und zeigt uns unsere Begrenztheit auf. Obwohl der menschliche Verstand nach all den tausenden von Jahren eigentlich in der Lage sein sollte, in einem Reiskorn ein Coq au Vin mit Reis zu sehen.
Ich finde das Verhältnis zwischen Intimität, Nähe und Abkapselung interessant und wie sich diese Gegegebenheiten am beschriebenen Ort präsentieren.
Der Gedanke wohnt dem lyrischen Ich nicht inne, aber er schläft auch nicht zehn Kilometer entfernt in einer Mülltonne. Der Gedanke wird abgekapselt, was paradox ist und trotzdem generiert das Danebenliegen eine fast schon freundschaftliche - aber nicht partnerschaftliche - Nähe. Die Nähe scheint zwischen beiden Partnern nicht zu kommunizieren. Es ist demnach ein Existieren. Man existiert nebeneinander. Und irgendeine Verbindung zueiander besteht. Vielleicht ist der Gedanke die Verbindungssuche.
Jetzt weiß ich als Leser natürlich nicht, ob das lyrische Ich von dem Umstand genervt ist, weil es seine Gedanken unerträglich findet und mit in den Tag nehmen muss. Am Abend mit dem Gedanken einzuschlafen würde ein anderes Betrachtungszenario generieren. Und natürlich könnte der Gedanke personifiziert sein, stellvertretend für einen Mensch, den wir schätzen, er aber nicht mehr unter uns weilt. Alleine schon die Erwähnung des Gedankens im Rahmen eines Dreizeilers muss mehr Wert sein als nur seine nackte Erwähnung, lieber @Matthias Gysel
lg surru