Frühlingsgedichte öffnen besonders im März, April und Mai jeden Jahres die Herzen der Menschen. Stöbern Sie hier in den schönsten Frühlingssprüchen der Leselupe - für Kinder, Erwachsene und Senioren. Kurz und lang. Lustig und klassisch.
1
Ein letzter Winter – nochEin letzter Winter – noch
(meinem Vater gewidmet)
Wird dies der letzte Winter sein,
Dein letzter Schnee auf kahlen Zweigen?
Ich wünsche mir, der Frühling tanzt
Mit dir noch manchen Reigen.
Wird dies das letzte Treffen sein,
Ein letztes Auseinandergehen?
Ich wünsche mir, wir können... Aufrufe:
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4,1
2
Entzünde die ÄquinoktienDuet
Entzünde die Äquinoktien
Voltigeur
ich schreie dir mit Weh von gebrochenen, stimmigen Nächten
das Auge und das Ohr der Nacht sind eine blaue Herzüberschwemmung
ich bin in der Melodie deiner Seele, in meiner Entfernung
in deinem Herz der müden Winde Aufregung...
Meyvan
die k... Aufrufe:
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4,0
3
und du?und du?
Wenn wir uns wirklich wandeln, im sieben-jährigen
Pendelschwung, bin ich vom Umkehrpunkt bis dato
weit entfernt. Da liegen Jahre vor mir voller Fragen;
wie: ob du noch immer einem bunten Falter gleichst.
Nein, nicht die Bluse meine ich. Dein Wesen war‘s,
ein Lachen jeder Flügelschlag;... Aufrufe:
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4
Abzählreime Frühling 2021Abzählreime Frühling 2021
Ene mene Abstand halten
kene Fete Kummerfalten
nischt mit Spaß der Arterhaltung
Kind und Kegel Hausverwaltung
Zeter Zoff und Zank
doch nie-mand-krank
Kaufhaus Kino Kneipe zu
Humbug Mumpitz bunte Kuh
Käffchen Kuchen Zeit vertreiben
dicker werden heiter bleiben
Wotan Wa... Aufrufe:
1908
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3,9
5
13. FebruarGanz leise
Kaum zu hören
Kurz bevor Asphalt
Von Brücken tropfen wird
Hängt über Dächern
Schwarze Maskerade
Sirenen heulen
Dann die Kinder
Und ahnen nicht
Ahnen nicht
Was es bedeutet
Wenn ein Christbaum fällt
Der Alte
Das eine Bein
Dem Vaterland geschuldet
Sitzt am Ter... Aufrufe:
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3,9
6
NachgedachtWir saßen in der Baumkrone als sich ein Uhu zu uns gesellte.
Er uhute seine Weisen und der nächtliche Wind sang sein Lied dazu. Ihr kennt das...ist einer dieser Momente, wo du im Film abschalten würdest, wo du nur darauf wartest, dass ein stilles Reh vorbeihuscht, plötzlich stehenbleibt und dic... Aufrufe:
2043
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3,9
7
semper idemIch warte auf die Müllabfuhr,
die Tonne quillt fast über,
ich bin ´ne wahre Frohnatur,
der Sommer geht vorüber.
Nun wird es Herbst, er dauert an,
am Himmel ziehn die Geier,
ich warte auf den Weihnachtsmann
und drehe an der Leier.
Ich warte auf den Hauptgewinn
und auf den Stromablese... Aufrufe:
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8
SchmorbratenSchmorbraten
Der Frühling naht und die Hormone,
die steigen, weil seit Jahren ohne
Ehefrau ich leben muss,
die alte machte viel Verdruss.
Der Drang zum Weibe steigt seit Wochen,
vielleicht, so hoff' ich, kann das Kochen
die Blonde vom Büro erweichen,
mit Essen lässt sich viel erreichen.... Aufrufe:
2258
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3,8
9
zu mirauf meinem weg
lag eine blume
rosenrot
jedes blütenblatt
ein kleid
aus tausend träumen
jeder dorn
ein kleiner
unbewusster tod
wie jahreszeiten
kam und ging
das leben
als ich dich sah
spielte der herbst
dir seine melodie
und winter
ließ mich frieren
durch und durch
es war... Aufrufe:
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3,8
10
Lied im FebruarWenn es mein letzter Frühling wäre:
zu den Pappelkindern ginge ich,
an den Weiher.
Noch einmal streichelte ich sie. Und
ihren Duft, der den Morgen weckte,
die Amseln und mich.
Auf Handgelenken trüg`ich ihn in
Erinnerung.
Wenn es mein letzter Sommer wäre:
in den Süden zöge ich mit ih... Aufrufe:
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11
Carpe diem. - Sonett in Amphibrachien -Carpe diem.
- Sonett in Amphibrachien -
Die Blätter verdecken die Blicke ins Helle,
Und Blüten verbergen sich hinter dem Grünen.
So spielen gern Frühling und Sommer auf Bühnen,
Die sich mit verwandeln. Und ganz auf die Schnelle
Verfangen sich beinah in Schwüngen – wie kühnen! –
Die Kind... Aufrufe:
861
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3,8
12
GefalleneDas ist gar kein Mensch
wird dir klar
eigentlich nur drei Schneekugeln
von uns aufgebaut
und von denen umgeworfen
die am anderen Ende der Straße wohnen
So liegt er jetzt da
die Karottennase gebrochen
den Mund von Ruß verschmiert
den Leib von Tritten verformt
Dieses Gesicht ist zerstört
nur aus ... Aufrufe:
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13
Die Alb am HorizontDie Alb am Horizont
Am Ende hat der Wunsch doch abgenommen,
Die Welt, sich selbst, in Gänze zu verstehn.
Sie ist nicht wirklich frei zu übersehn:
Schon dort, die Alb am Horizont, verschwommen,
Die Nebel liegen schwer. Wie war’s hier schön!
Die Freude weicht der Angst, und ganz beklo... Aufrufe:
1193
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3,7
14
talwärtswer will nicht gelegentlich ein baum sein
sich selbst schatten spenden
verzweigt und verästelt lebensstürmen trotzen
jahrhunderte bemoost überdauern und
mit efeu berankt nistplätze anbieten
am liebsten wär ich auf einem hügel solitär
an dem sich wilde pferde scheuern
nur kein mischw... Aufrufe:
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3,7
15
Faust (1, 2)Eine Komödie von [url="http://www.wille.blogspot.com"]Rolf-Peter Wille[/url] in 22 Szenen
(Szenen 1-2)
I
Computerzimmer: Bücherregale. Schreibtisch. Klavier
Faust.
(geht auf und ab seine eigenen Verse deklamierend)
"Ach, mit Wonne durch die Auen,
[ 2]Durch die Lü... Aufrufe:
1907
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16
Der JungbrunnenDer Jungbrunnen
(oder: Der Greis und die Poesie)
[ 4]von [URL=http://www.wille.blogspot.com]Rolf-Peter Wille[/URL]
Entrückt des Todes trüben Mythen
[ 2] entstrauchelte ein Greis der Gruft,
[ 2] liebwandelte im Frühling wieder.
Verzückt nun streicheln Blicke Blüten,
[ ... Aufrufe:
1604
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3,7
17
von Hand und zu Fußvon Hand und zu Fuß
Bin den ganzen Sommer entlang gerannt
auf Straßen aus Glas
so schwarz geschwiegen
wie der opiatische Klang von Vinyl
Verschob Kulissen
hinter ein paar guten Mimen
im bösen Spiel
Spuckte ein Stückchen Herz
in die Hände
vorübergehend applaudierend
Bin ... Aufrufe:
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3,7
18
KleeKlee
Dem Himmel rinnt Grauen
die Tage hinab,
das Gras gräbt sich Wurzeln,
der Winter weht Koffer hinab in den Süden,
mein Magen schlägt aus,
gleich den Schritten
die scheu
den deinen nachfolgen.
Du hältst noch kurz inne,
dann lässt du dich fallen.
Die Winde der Nacht
fahren in... Aufrufe:
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3,6
19
Bilder einer TraumbeseeltenBilder einer Traumbeseelten
Müht euch aus dem Tale, Winde,
Pustet Träume in die Nacht,
Die der Mond, ach mir dem Kinde,
Zärtlich auf den Mund gelacht.
Eilt ihr Vögel, mit dem Pickel,
Korn und Ähre leuchten gold,
Packt den Hagel fest am Wickel,
Zockt er mit des Sommers Sold.
Kämme ... Aufrufe:
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3,6
20
Die Moritat von der Schnecke und dem GänseblümchenDie Moritat von der Schnecke
und dem Gänseblümchen
Auf Nahrungssuche schleicht die Schnecke
verstohlen um die Kompost-Ecke
und sieht, wie dort im warmen Mist
schon jetzt ein Gänseblümchen sprießt,
obwohl man sonst und überall
erblickt noch stets Schneeflockenfall.
Nicht ... Aufrufe:
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Wenn die Lyrik die Sprache der Blumen spricht...
Kennt nicht jeder das euphorische, kribbelnde Gefühl, das uns ergreift, wenn sich nach einem langen, harten und kalten Winter zum ersten Mal die wärmenden Finger der Sonne durch die grauen Wolken schieben? Natürlich, wenn der Frühling anbricht, erwacht die ganze Welt: Blumen blühen in den prächtigsten Farben, summende Bienen schwirren durch die Luft, Igel erwachen aus dem Winterschlaf... Allein dank der Vorstellung gerät man direkt ins Schwärmen. Diese fast überschäumende Freude hat sich im Laufe der Existenz der literarischen Künste in unendlich vielen verschiedenen Frühlingsgedichten manifestiert, wobei zwar jedes einzelne Frühlingsgedicht auf seine ganz eigene Weise spricht, aber im Kern alle die gleiche Botschaft tragen: Frühling, sei uns willkommen!
Das pure Leben zwischen den Zeilen
Beinahe jeder große Schriftsteller, der sich der Dichtkunst widmete, hat irgendwann im Laufe seiner Karriere ein Frühlingsgedicht oder sogar mehrere verfasst - das beste Beispiel wäre der Dichter Johann Wolfgang von Goethe, der Texte wie `Mit einem gemalten Band` schrieb. Thematisch mögen solche Frühlingsgedichte zwar alle die gleiche Jahreszeit und ihre Eigenschaften behandeln, aber die Vielfalt der bisher entstandenen Verse und Sprüchlein beweist, dass unglaublich großes sprachliches Potenzial in diesem Leitgedanken steckt: Da ist die Rede von den unterschiedlichsten Blumenarten, Spaziergängen zwischen blühenden Kirschbäumen, zwitschernden Vögeln oder auch den letzten Resten des schmelzenden Schnees; flotte kleine Frühlingssprüche bringen den Leser mal verträumt, mal heiter, mal eher zotig dazu, Mütze und Handschuhe zurück in den Schrank zu verbannen, während längere und klassischere Gedichte Frühling wie eine Duftspur aus Vergissmeinnicht ins Haus zaubern. Was macht man also, wenn man in den letzten Monaten schon viel zu viele Schneemännern gebaut hat, die trockene Heizungsluft einfach nicht mehr riechen kann und allein bei dem Gedanken an vereiste Straßen verzweifeln könnte? Was tut man, um etwas von dem frischen, blühenden Leben, das die Zeit im März, April und Mai zu einer der schönsten Etappen des Jahres macht, kosten zu können, obwohl das Thermometer noch immer eisig unter null Grad Celsius pendelt? Frühlingsgedichte lesen natürlich!