Siegel

I

Irgendwo geht der Panther
vorbei. Im Federkleid einer Stundenmaid.
Die Augen dunkelgrün und weit.
Aufgestreift der Paletot.
Hungrig der kreideweiche Sog
der Einsamkeit des Raubtieres in seinem
instinkthaften Funkeln.

Der Geist will immer zurück ins Dunkeln
einer Eingeweidewelt
in der der Herzschlag alles freigibt, alles hält,
was durch die Därme geht.
Und Fleisch und Blut sind das Gebet,
wo alles in den
Pulsschlag fällt

II

Erfühlt sich Sonne einmal Mondlicht.
Hört sich In Eisentoren Sagensilber.
Flüstert sich frei der Schrei der Städterkälber.
Spürn sich im Lachen wieder Lieder.
Erinnern Küsse, wie sie Wörter
eingeengt.
Erkennt der Ozean,
der alle Türme sprengt:
Ich war ja Mensch!
Wird plötzlich alles
unbekleidet,
unbehängt
und frei

III

Es ist nicht viel dabei
zu werden, wie die Kinder sind.
Etwas das sich durch sein Sein verschenkt.
Frei und
unbekleidet.
Unbehängt.
So wünscht ich’s,
wenn man mich bedenkt:

Man sag, ich sei
erst Mensch gewesen
 
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