Klappentext schreiben - 12 Tipps, Aufbau, Beispiel

12 Tipps, mit denen Sie den perfekten Klappentext formulieren


Ein Klappentext ist kurz, knackig und soll Leser zum Kauf bewegen. Wer sich an einer solchen Zusammenfassung bereits versucht hat, merkt schnell. Es ist schwierig, einen guten Klappentext zu schreiben. In diesem Beitrag erhalten Sie 12 Tipps, wie Sie eine überzeugende Inhaltsangabe für Ihren Roman schreiben. Erfahren Sie in unserem Beitrag, wie ein guter Klappentext inhaltlich und sprachlich aussehen sollte.


Lange haben Sie an Ihrem Buch gearbeitet, jetzt ist es fertig und muss in die weite Welt. Schnell einen Klappentext verfasst und ab damit! Doch nehmen Sie sich ganz besonders für diesen kurzen Teaser auf Ihr Werk etwas mehr Zeit. Er entscheidet darüber, ob Ihr toller Roman überhaupt eine Chance bekommt. Bevor wir Ihnen unsere 12 Tipps für einen gute Inhaltsangabe vorstellen, gilt es einmal zu beleuchten, was ein Klappentext überhaupt ist.

Der Name besagt es bereits. Ein solcher Text befindet sich auf der Einschlagklappe eines Schutzumschlages bei einem gebundenen Buch. Bei Taschenbüchern steht der Text auf der Rückseite. Unabhängig ob es sich um Hardcover oder eine Taschenbuch handelt, ein Klappentext ist eine kurze, werbende Zusammenfassung des Buchinhaltes. Beim Leser soll die Neugier geweckt werden und er soll den Roman letztendlich kaufen. Mit unseren 12 Tipps erfahren Sie, was Sie bei Inhalt und Sprache bei der Romanzusammenfassung beachten müssen.

1. Behalten Sie das Ziel im Auge

Der Klappentext ist Werbung und ein Verkaufstext. Er soll dem Leser Lust darauf machen, Ihr Buch zu kaufen, es zu lesen und es vielleicht sogar weiter zu empfehlen. Politische, philosophische oder literarische Exkurse gehören nicht in einen Klappentext!

2. Bleiben Sie bei der Wahrheit

Die beste Werbung kommt ohne Lügen aus! Leser, die sich durch einen irreführenden Klappentext betrogen fühlen, sind für immer verloren. Niemand hat auf Ihr Buch gewartet, weder lang noch heiß ersehnt, behaupten Sie das daher auch gar nicht erst.

3. Seien Sie bescheiden

Vergleichen Sie sich nicht mit anderen Autoren oder Ihr Buch nicht mit anderen Werken. Sie wecken sonst Erwartungen, denen Sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht genügen können. Arbeiten Sie vielmehr daran, dass man später Sie als Vergleich heranzieht. Mit Ihrem ersten Werk aber spielen Sie in der Kreisliga und Sie müssen den Leser erst etwas anderes beweisen.

4. Was bin ich?

Die meisten Leser bleiben ihrem Lieblingsgenre treu, daher wollen sie auch wissen, um was es sich bei Ihrem Buch handelt. Reisebeschreibung, Liebesroman oder Krimi? Halten Sie es kurz. Es geht nur um eine kurze Einordnung. Verwenden Sie zur Einordnung das wesentlichste Merkmal Ihres Romans. Eine Romanze in einem Science-Fiction Roman macht ihn nicht unbedingt zum Liebesroman! Kennen Sie Ihre Zielgruppe und sprechen Sie diese auch an.

5. In der Kürze liegt die Würze

Auch eine komplexe Handlung sollte in drei Sätzen wie eine Inhaltsangabe vorgestellt werden können. Konzentrieren Sie sich auf den Romananfang und nutzen Sie deren Figuren und Themen. Ihr Buch muss auf den ersten Seiten überzeugen und zu diesen sollte der Klappentext passen. Die Leser bringen nicht die Geduld auf, 300 Seiten lang auf das im Klappentext versprochene Ereignis zu warten. Verwenden Sie kurze, knackige Sätze! Bereits der erste Satz des Klappentextes muss zünden!

6. Keine Spoiler!

Verraten Sie nichts, was über die ersten drei Kapitel hinausgeht ("Spoiler"). Weder ein Schwenk der Handlung, noch später auftauchende Bösewichte oder gar Vorgriffe auf eine Pointe gehören in den Klappentext. Nutzen Sie die Ellipse "(…)" um die kommenden Ereignisse im Ungewissen zu lassen.

7. Klassisch oder originell?

Probieren Sie es aus! Wenn Sie die Idee für einen witzigen Klappentext haben, spricht nichts dagegen, ihn auch zu probieren. Erstellen Sie aber auch eine klassische Variante, lassen Sie beide einige Tage ruhen und vergleichen Sie beide dann miteinander. Lesen Sie sich die Texte laut vor, so bemerken Sie komplizierte Sätze und schlecht klingende Phrasen viel eher.

8. Auf Schleim rutscht man aus

Biedern Sie sich nicht an. Sie müssen sich bei Ihrer Leserschaft nicht einschleimen. Ein informeller Ton im Klappentext ist die beste Möglichkeit, eine offene Lektüreatmosphäre zu schaffen. Ironie, Sarkasmus oder Humor gehören nicht in einen Klappentext. Es geht nicht um Sie, es geht um Ihr Buch.

9. Sensationen sind relativ

Vermeiden Sie Superlative. Den besten und spannendsten Roman, das größte Lesevergnügen, die witzigsten Figuren – das alles sind leere Phrasen. Erklären Sie Ihr Buch nicht selbst zum Bestseller. Sie habt keinerlei Informationen darüber, was Ihre Leser spannend, witzig oder gut finden. Ereignisse die das Angesicht der Erde für immer verändern werden, Helden, die den Untergang der Welt aufhalten müssen, Ränke die das Schicksal der Menschheit besiegeln – das alles gibt es Millionen Mal, ist langweilig und nichtssagend. Gerade wenn Sie eine neue Welt erschaffen, haben Ihre Leser keinen Bezug zu ihr und ihnen ist es erst einmal egal, ob sie sich verändert oder ob Ihre Figuren in Gefahr geraten. Überzeugen Sie Ihre Leserschaft mit Ihrem Text!

10. Tautologien verpuffen immer

Bösewichte sind böse, Pläne raffiniert, Geheimnisse geheim, Schätze versteckt ("Tautologie"). Bleiben Sie beim Kern der Handlung. Jedes Adjektiv droht etwas von der Handlung zu verraten, setzen Sie daher Adjektive nur dort ein, wo sie auch tatsächlich unerlässlich sind.

11. Kein Pardon für Fehler

Ein Klappentext muss fehlerfrei sein. Jeder Rechtschreibfehler kostet Sie Leser. Der Klappentext ist die erste Berührung mit Ihnen, verpatzen Sie dieses erste Rendezvous, bekommen Sie kaum eine zweite Chance.


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12. Was Ihnen sonst noch helfen könnte

Nutzen Sie Hilfsmittel und schauen Sie sich um. Eine gute Adresse ist Der Klappentext-Generator, dort finden Sie auch weitere nützliche Tipps zum Verfassen von Klappentexten. Besuchen Sie auch die Verlagseiten Ihrer Lieblingsbücher und prüfen Sie deren Klappentexte. Hätten Sie das Buch gekauft? Spricht Sie die Werbung an? Nichts hilft Ihnen mehr die Wirkung eines Klappentextes zu verstehen: Machen Sie Ihre eigene Gegenprobe! Und sollten Sie Ihren Klappentext auch in Online-Buchshops wie Amazon als Beschreibungstext verwenden wollen, ergänzen Sie ihn zum Ende hin noch um kaufaktivierende Elemente (Kaufanreiz auslösen und aktivieren).

Es mag Ihnen nun erscheinen, dass es ganz schön anstrengend ist, so einen Klappentext zu verfassen. Ja, das ist es! Aber es ist eine Anstrengung, die sich auszahlt. Der Klappentext ist Ihr Aushängeschild. Nutzen Sie es! Wenn zwischen den Buchdeckeln oder nach dem Cover auch noch ein lesenswerter Text zu finden ist, dann werdet Sie Ihre Lesern auch fesseln...

13. Fazit:

Es ist schwer, einen guten Klappentext zu schreiben. Wenn Sie sich bei Inhalt und Sprache an bestimmte Vorgaben halten, entsteht eine überzeugende Zusammenfassung Ihres Romans. Der Leser entscheidet sich für Ihr Buch und kauft es am Ende. Denken Sie immer daran, ein Klappentext ist ein Verkaufstext.

  • Was sollte in einem Klappentext stehen? Auch wenn Sie Ihren Roman möglichst häufig verkaufen wollen, seien Sie immer ehrlich. Erwecken Sie beim Leser keine falschen Erwartungen. Verkaufen Sie Ihren Roman auch nicht als vermeintlichen Bestseller. Der Text sollte knapp den Inhalt Ihres Buches wiedergeben und auf keinen Fall wichtige Details der Handlung (kein Spoiler) verraten.
  • Wie sieht die Inhaltsangabe sprachlich aus? Ein Klappentext umfasst nur wenige Wörter. Die Sätze sollten knapp und knackig formuliert sein. Vermeiden Sie zu viele Adjektive und Füllwörter. Die Inhaltszusammenfassung sollte auf keinen Fall Fehler bei Rechtschreibung oder Zeichensetzung enthalten. Sie bekommen keine zweite Chance, einen guten Eindruck beim Leser zu hinterlassen.
  • Beispiele studieren: Sie sind sich unschlüssig wie ein guter Klappentext aussieht? Schauen Sie sich Beispiele passenden zu Ihrem Genre an. Besuchen Sie die Seite Ihres Lieblingsverlags oder schauen Sie sich Romane bei verschiedenen Online-Händlern an. Es fehlt nicht an passenden Beispielen. Haben Sie einige Inhaltsangabe gelesen und so eine Orientierung, fällt der Klappentext gleich leichter. Am Ende des Beitrags finden Sie einige gelungene Beispiele.
Ein Klappentext umfasst nur wenige Worte, doch hier muss jeder Satz durchdacht und gut formuliert sein. Nehmen Sie sich für die Inhaltsangabe Ihres Romans ausreichend Zeit. Schreiben Sie mehrere Fassungen und vergleichen Sie die einzelnen Entwürfe. Es kann helfen, die einzelnen Texte laut vorzulesen. Oder legen Sie die einzelnen Textfassungen Freunden und Bekannten vor, um eine Einschätzung zu erhalten.



Abschließend noch einige Beispiele von gelungenen Klappentexten:

Pfaueninsel von Thomas Hettche

"Die Pfaueninsel in der Havel bei Potsdam, Rückzugsort der Preußenkönige, wurde im 19. Jahrhundert von Lenné und Schinkel unter Mithilfe des Hofgärtners Fintelmann zu einem künstlichen Paradies umgestaltet. Es gab Känguruhs dort und einen Löwen, Palmen und Götterbäume, einen Südseeinsulaner, einen Riesen, Zwerge und einen Mohren. Thomas Hettche läßt diese vergessene Welt wieder auferstehen, in deren Mittelpunkt er die kleinwüchsige Marie stellt, das historisch belegte Schlossfräulein der Pfaueninsel. Von ihrem Leben und unseren Vorstellungen von Schönheit erzählt sein Roman, von der Zurichtung der Natur und unserer Sehnsucht nach Exotik, von der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit – und von einer tragischen Liebe."

Wie ein unsichtbares Band von Inés Garland

"Alma verbringt mit ihren Eltern jedes Wochenende auf einer Insel im Flussdelta in der Nähe von Buenos Aires. Die Nachbarskinder Carmen und Marito werden zu ihren Spielgefährten und Freunden. Auf der Insel ist die Welt in Ordnung, soziale Unterschiede scheinen keine Rolle zu spielen. Als Almas Eltern merken, dass ihre Tochter mehr als Freundschaft für Marito empfindet, verbieten sie ihr den Umgang. Doch da ist Alma schon längst mit Marito zusammen…"

Wunder von R.J. Palacio

"August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Außenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiß, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist - wie August."




 
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