Amorläufer I

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Kölle

Mitglied
Es ist nach Mitternacht. Regina schreckt aus dem Schlaf hoch und richtet sich im Bett auf. War da ein Geräusch? Ihre Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit und sie schaut sich um. Und tatsächlich - sie fährt zusammen - erkennt sie vor dem großen Balkonfenster einen Mann. Mit ruhiger Stimme sagt der: “Fürchte dich nicht!”
Die Gestalt wird immer deutlicher und sie muss sehen, dass der Mann nackt ist, unfassbar nackt, nur seine Füße stecken in leichten Lederstiefelchen. Äußerlich ruhig, fast gelassen, bricht in ihr die Panik aus. Sie zieht die Bettdecke unters Kinn, ihr Mund wird trocken. Sie stottert: “Wer bist du?”
“Ich bin der Amorläufer. Ich bringe dir die Liebe!” sagt die nackte Gestalt.
“Um diese Zeit?” fragt sie mit der Selbstverständlichkeit einer Träumenden.
Er nickt.
Regina weiter: “Was soll ich jetzt damit machen? Eigentlich schlafe ich, und mein Freund ist auch nicht da?! Was soll ich jetzt mit der Liebe?!”
“Ich kann sie auch wieder mitnehmen!”
“Ne, lass ruhig”, winkt sie ab und zeigt auf die hintere Zimmerecke, “stell sie da hinten hin!”
Der Amorläufer stellt die Liebe ab, und sie fragt: “Ist eine Anleitung dabei?”
“Früher ja, heute nein!”
Sie grummelt zwei drei Worte. Der Amorläufer verabschiedet sich mit einer freundlichen Handbewegung und lässt Regina in der Dunkelheit allein. Sie legt sich wieder hin und fragt sich, ob sie das jetzt alles glauben soll. Und schläft über den Gedanken ein.
 
K

Karn Hardt

Gast
Hallo Kölle,

hierfür kann ich dir nur einen Rat geben: die Taste "entf" befindet sich Mitte-Rechts im 2. Tastaturblock.

Sorry, aber hier passt leider nichts ...
 

Kölle

Mitglied
Hallo Karn Hardt,

danke für dein Feedback.

Ich hoffe aber, dass hier auf der LL nicht alle Neulinge so süffisant und pauschal abgewertet werden. Dir scheint deine "witzige" Idee mit der Entf.-Taste wichtiger zu sein als ein "Hallo, schön dass du da bist. Bin gespannt, was du sonst noch so schreibst..."

Subjektivität hin, Subjektivität her, eigentlich erwartet ich in einem solchen Forum eine Einladung zu einem Gespräch und kein Abkotzen.

LG Kölle
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Kölle,

ich kann leider auch nicht viel mit dieser Geschichte anfangen, was aber überhaupt nichts über deren Qualität aussagen muss ... ;)

Aber einen guten Rat habe ich: Bei solchen Kommentaren wie oben, die gegen die Netiquette dieses Forums verstoßen, solltest Du entweder den Redakteursalarm-Button drücken oder Dir zumindest mal das Profil des Kommentators ansehen. Dann weißt Du, was jemand schon geschrieben oder auch (wegen großen Erfolges) gelöscht hat und kannst Dir ein besseres Bild machen. Das hilft meistens.

Also: Nicht ärgern und vor allem nicht aufgeben!

Gruß Ciconia
 
K

Karn Hardt

Gast
Sorry, Kölle, das kam tatsächlich ziemlich heftig rüber. So hatte ich das nicht gemeint.

Also: Erst mal ein "Herzliches Willkommen" hier, ich wünsche dir viel Spaß und Lernerfahrung!!!

Mir ging es als "Neuer" ähnlich. Gute Bewertungen meiner Texte wurden ausschließlich von anonymen Schlechtwertern torpediert, was ich (leider) zum Anlass genommen habe, all meine hier geposteten Texte zunächst zu löschen. Im Nachhinein sicher ein Fehler, den ich bereue.

Lass dich nicht entmutigen, dein Satzbau stimmt wie auch die Rechtschreibung. Der Inhalt hatte mich (zu später Nachtstunde) zu meiner unkonstruktiven Antwort verleitet.

Immer wieder aufstehen - nur das birgt die Chance des Erfolgs.
DEN wünsche ich dir von ganzem Herzen.

Liebe Grüße - und nochmals sorry - Karn.


P.S.: Bei meinem nächsten Plot hier erhälst du einen Gutschein für eine "Rache-!", die ich nicht krumm nehmen werde :)
 

Charybdis

Mitglied
Hallo Kölle,

ich habe deine Geschichte jetzt dreimal gelesen, und irgendwie finde ich die Idee mit diesem Liebesbringer ja ganz witzig, vor allem das Profane, wenn beispielsweise die Liebe einfach mal wie ein Gegenstand in die Ecke gestellt wird.

Ich muss aber zugeben, dass ich ein wenig Schwierigkeiten mit dem Lesegenuss habe. Natürlich darf die Story grotesk und irreal wirken, die Situation ist ja exakt dieses. Doch ich fühle mich als Lesern so ein bisschen, tja, alleingelassen.

Schläft und träumt die Frau jetzt? Du sprichst ja von einer Träumenden. Andererseits schläft sie am Ende wieder ein, war also wach. Wie ist es denn nun? Wohlgemerkt, surreale Geschichten dürfen durchaus surreal wirken, nur irgendwie ist Deine Erzählung dann doch nicht bizarr genug – zumindest in meinen Augen.

Ich habe auch nichts gegen Stories, die offene Fragen zurücklassen, über die man grübeln kann. Nur was soll ich mit der Botschaft anfangen, dass früher eine Anleitung für die Liebe dabei war, heute aber nicht mehr? Und warum grummelt Regina zwei, drei Worte. Welche Worte? Warum grummelt sie überhaupt? Für mich ist das ein Füllsatz ohne Inhalt und ohne Botschaft, der die ganze groteske Stimmung, die Du ja durchaus aufbaust, torpediert.

Darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob das Erzählen im Präsens für Deine Geschichte die beste Wahl ist. Ich habe gesehen, dass auch Deine anderen Werke im Präsens verfasst sind, nur ich persönlich mag das nicht so (wiewohl ich auch schon selbst Geschichten in der Gegenwart erzählt habe. Eine ist auch hier auf der Leselupe zu finden). Ich finde, das Präsens muss zu der Story passen, sie vorantreiben. Nur hier wirkt das Ganze auf mich seltsam unfertig. Und deshalb fühle ich mich eben alleingelassen.

Natürlich ist das nur meine ganz persönliche Ansichtssache. Die Idee ist wirklich witzig, aber vielleicht kannst Du noch ein bisschen daran feilen?

Gruß
Charybdis
 

Kölle

Mitglied
Hallo Charybdis,

es freut mich, dass du grundsätzlich mit einer solchen surrealen Story gut leben kannst. Und dass du gerne noch ein paar Fragen beantwortet sehen würdest, kann ich nachvollziehen: aber ich werde sie dir nicht beantworten wollen oder können. Die Atmosphäre ist für mich auch deshalb surreal, weil vieles ungeklärt bleibt. Warum steht bei Regina nachts ein nackter Mann im Zimmer? Das muss man schlucken oder man hört auf zu lesen. Das zu erklären macht wenig Sinn...

Ich selbst finde das Präsens direkter und aufdringlicher als die Vergangenheitsform. Die Aufdringlichkeit im Dienste des Surrealen. Aber es ist ja kein langer Text, und es lohnt sich bestimmt, es mal umzuschreiben und die Vergangenheitsform auf sich wirken zu lassen.

Zu den "Anleitungen". Ich bin da ein bisschen oberflächlich in der knappen Antwort. Unter "Anleitungen" verstehe ich die ganzen Klischees über die Liebe. "Wir" lieben uns, wenn wir uns einen Sonnenuntergang am Strand zusammen anschauen und dabei noch Händchen halten. Das ist so gut wie eine Liebeserklärung. Das Klischee ist die Anleitung. Ein weiteres Beispiel: zum Hochzeitstag Blumen mitbringen. Noch eins: selbst die Worte: "Ich liebe dich! sind ein Klischee, wenn sie nicht gefühlt werden. Die Anleitung lautet: Sage deinem Partner "Ich liebe dich!"; aber damit fühlen wir nicht automatisch "Liebe".

Und wenn der Amorläufer sagt: "Heute ohne Anleitung!" sehe ich darin eigentlich die Aufforderung, das Gefühl von Liebe und Verbundenheit jenseits der Klischees zu entdecken.

Dass diese Gedanken dahinter nicht rüberkommen, kann ich mir gut vorstellen, ist aber für mich überhaupt kein Beinbruch. Ich will lieber eine nette surreale Geschichte mit Background schreiben als Ideen essayistisch breittreten.

Gute Nacht
Kölle
 



 
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