Auf dem Sterbebett

WVGI

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Auf dem Sterbebett

Leise fällt des Mondes kahler Schein,
betrübt blicken selbst die hoffnungsbreitend Engel drein,
kein Laut durchdringt den Nebel,
die Dunkelheit eines jeden Lebens Knebel,

im Weltendach der Blick verlor'n in dieser Nacht,
kein einzig Stern von droben lacht,
keine zarte Wolke verführt zum Träumen sacht,
nur endlos Himmelsbrache drückend Angst entfacht,

in Ketten jeder Schritt,
ein Sklave jeder den der Mondschein blickt,
jede Farbe, jedes Grün, im kalten Düsterlicht erstickt,
nur Staub und Asche wohin man tritt,

Alles Schöne vergangen, verblichen, fast vergessen
jedes Wort das will berichten,
von Stummen wird’s gesprochen,
von Stille wird’s besessen,

und Ewigkeit bewahrt die Finsternis,
Das Morgenlicht getan den letzten Atemzug,
niemals mehr mit zartem Farbenhauch den Horizonte deckt,
die Hoffnung niemals mehr die schützend Hand,
aus still vergrabnen Särgen reckt.
 



 
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