Ballade einer eigenwilligen Liebe

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MarenS

Mitglied
Ballade einer eigenwilligen Liebe

Es schwankt das Rohr auf schmalem Halm,
verneigt zum Tanze sich,
fragt Wasserkönigs Töchterlein:
Sag, tanzt du mit mir? Sprich!

Das schöne Kind des tiefen Sees,
es wiegt sich leicht und weint.
Ach, gern du schlanker Windgesell
wär ich im Tanz vereint.

Vereint mit dir, doch leidet es
der Vater nicht im See,
der tief dort drunten wohlig schmaust,
ihn kümmert nicht mein Weh!

Warum? So fragt das Rohr im Wind.
Was kränkt ihn denn daran?
Der Vater sagt, es darf nicht sein,
er schlägt dich in den Bann,

wenn mir nicht eh der Mond erneut
zu voller Größe reift,
der Nöck vom großen Mühlenteich
ein Ringlein überstreift.

Doch ach! Der Nöck vom Mühlenteich
ist alt und bös dazu!
Jedoch den Vater fichts nicht an,
er will nur seine Ruh'.

Der Nöck liegt ihm seit langem schon
mit seiner Freit im Ohr,
er jammert Vater Tag für Tag
von seiner Liebe vor!

Doch weiß ich von dem alten Frosch,
der Nöck, er liebt mich nicht,
er will nur meinen schlanken Leib,
ihn selbst plagt schon ihn die Gicht!

Er setzte ein den güldnen Krug,
ein Erbstück alter Zeit,
zur Wette, denn so fest glaubt er,
dass er mich bald schon freit!

Mit seinen Freunden säuft und frisst
er bis in späte Nacht
und leiht sich allenthalben Geld,
so weit hat er's gebracht.

Nun hofft er auf den Bund mit mir,
er träumt von Vaters Gold,
von seiner Macht und auch davon
ich sei ihm nächtens hold!

Das Rohr blickt traurig und es spricht:
Oh, Jungfer aus dem See,
die Worte, ach, betrüben mich
es tut das Herz mir weh.

Es biegt sich krumm vor Herzeleid
und schauerlich erklingt
sein Seufzen, ja man hört es weit:
Das Rohr voll Trauer singt.


Im Lauf des Jahres 2007

MarenS
 

MarenS

Mitglied
Ballade einer eigenwilligen Liebe

Es schwankt das Rohr auf schmalem Halm,
verneigt zum Tanze sich,
fragt Wasserkönigs Töchterlein:
Sag, tanzt du mit mir? Sprich!

Das schöne Kind des tiefen Sees,
es wiegt sich leicht und weint.
Ach, gern du schlanker Windgesell
wär ich im Tanz vereint.

Vereint mit dir, doch leidet es
der Vater nicht im See,
der tief dort drunten wohlig schmaust,
ihn kümmert nicht mein Weh!

Warum? So fragt das Rohr im Wind.
Was kränkt ihn denn daran?
Der Vater sagt, es darf nicht sein,
er schlägt dich in den Bann,

wenn mir nicht eh der Mond erneut
zu voller Größe reift,
der Nöck vom großen Mühlenteich
ein Ringlein überstreift.

Doch ach! Der Nöck vom Mühlenteich
ist alt und bös dazu!
Jedoch den Vater fichts nicht an,
er will nur seine Ruh'.

Der Nöck liegt ihm seit langem schon
mit seiner Freit im Ohr,
er jammert Vater Tag für Tag
von seiner Liebe vor!

Doch weiß ich von dem alten Frosch,
der Nöck, er liebt mich nicht,
er will nur meinen schlanken Leib,
ihn selbst plagt schon die Gicht!

Er setzte ein den güldnen Krug,
ein Erbstück alter Zeit,
zur Wette, denn so fest glaubt er,
dass er mich bald schon freit!

Mit seinen Freunden säuft und frisst
er bis in späte Nacht
und leiht sich allenthalben Geld,
so weit hat er's gebracht.

Nun hofft er auf den Bund mit mir,
er träumt von Vaters Gold,
von seiner Macht und auch davon
ich sei ihm nächtens hold!

Das Rohr blickt traurig und es spricht:
Oh, Jungfer aus dem See,
die Worte, ach, betrüben mich
es tut das Herz mir weh.

Es biegt sich krumm vor Herzeleid
und schauerlich erklingt
sein Seufzen, ja man hört es weit:
Das Rohr voll Trauer singt.


Im Lauf des Jahres 2007

MarenS
 



 
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