Beim Anblick eines Fotos

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H

HFleiss

Gast
Herrenlos ein amputierter Arm
Der Finger ledig, blutverkrustet
Segelt besoffen durch Sternensphären
Verfaulte Herzen brüllen aus Wolkenhecken
Vergissmeinnicht, lieb Vaterland
Ein Stiefel, gutgeschmiert,
drin noch ein halber Fuß,
marschiert stramm diszipliniert
bis aller selig Welten Endstation
Ein abgeschnittner Kopf
Hüpft sieggewohnt ins Rasenrund
Vorm gegnerischen Tor steht Gott
Und schießt den feurigsten Elfmeter
Der pfiffigen Rekrutenmannschaft
 

Inu

Mitglied
Liebe Hanna

Das ist starker Tobak, eine rasende, resignierte, fast sarkastische Anklage.

Nur der letzte Satz verwirrt mich. Damit kommen meine Gedanken nicht recht ins Reine:

Und schießt den feurigsten Elfmeter
[Blue]Der pfiffigen Rekrutenmannschaft[/blue]?

Gruß
Inu
 
H

HFleiss

Gast
Liebe Inu,

der feurigste Elfmeter bezieht sich nicht nur auf das mit dem Bundeswehrpfarrer dargestellte Fußballspiel, er hat eine ganz sachliche Grundlage (die Lügen unseres damaligen Herrn Verteidigungsministers zum Jugoslawienkrieg) und außerdem noch eine übertragene Bedeutung, wie eigentlich jedes Wort in diesem Gedicht, und so soll das mit Gedichten doch gehen.

Gruß
Hanna
 

Inu

Mitglied
Hanna

jetzt ist mir auch das klar. Ich scheine nicht so gut drauf zu sein, heute, hatte den Titel total übersehen oder besser, gar nicht wahrgenommen. Der ist ja auch ein Schlüssel zu dem Text

LG
Inu
 



 
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