Sie sitzt am Meer
ein Kaleidoskop in ihrer Hand
schüttelt ihr Leben
Gerüche
Geräusche
Bildfragmente
Gefühltes
Erinnerungen
bis sich die Scherben
sortieren
Wieder und wieder
Wellen
rauschen
lauschen
das zarte bunte klack
des einzigartigen
Mosaiks
Hallo namibia,
das teil und das ganze; die summe der teile und die summe des ganzen, ein blick in das fraktale des menschlichen seins.
ein passendes thema für die lyrik.
und doch denke ich das dies stück nicht funktioniert, das es auf eine weise an sich selbst gescheitert ist.
ersteinmal das für mich überzeugende:
" ein Kaleidoskop in ihrer Hand
schüttelt ihr Leben"
das leben schütteln, das gefällt mir evoziert weitere bilder, und - was wichtig ist - du hast hiermit schon beinahe alles gesagt.
deswegen frage ich dich;
warum die ausführlichkeit dahinterß welchen nutzen hat diese aufzählung:
"Gerüche
Geräusche
Bildfragmente
Gefühltes
Erinnerungen"
traust du dem leser nicht das offensichtliche des von dir benutzten bildes selber zu interpretieren.
ist nicht mit "sie schüttelt ihr leben" schon alles angelegt?
wäre es nicht passander:
Sie sitzt am Meer
ein Kaleidoskop in ihrer Hand
schüttelt ihr Leben
bis sich die Scherben
sortieren
dann sehe ich einen menschen der die teile solange schüttelt
bis etwas entsteht, das lyrich erkennt und versteht.
vielleicht kommt so der sinn in die welt.
wir schütteln teile bis wir ein bild haben von uns selbst.
an diesem punkt und mit diesen fragen würde ich weiterarbeiten.
und so braucht es vielleicht auch das meer nicht als kulisse, oder es müßte eine bildhaftigkeit entstehen, die das kaleidoskop und das meer veständlicher aneinander rückt.
nichtdestotrotz,
wieder einmal ein thema das mir außerordentlich zuspricht.
aber ich - wie sollte es anders sein - sehe einiges anders.
gerne gelesen
ralf