Cherlindreas Prüfung (M)

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Jaelle

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Eisig peitschte der eisige Wind den Regen durch die finstere Nacht. Dichte Wolkenschichten verhüllten das güldene Antlitz des Vollmondes - es war für Cherindrea die Nacht der Nächte, die Nacht, in der sie ihre letzte Prüfung würde ablegen müssen um als vollwertiges Mitglied ihrer Gilde anerkannt zu werden. Doch Cherlindrea hatte Angst, sie fröstelte innerlich, hüllte sich noch enger in ihren schwarzen Lehrlingsmantel, den sie gedachte heute gegen das Cape der fortgeschrittenen Klasse einzutauschen. Ihr Ziel war es, eines Tages einmal, so wie alle Frauen ihrer Familie vor ihr, den schwarz-güldenen Umhang der wahren Heiler zu tragen Doch bis dahin war noch ein mehr als nur weiter und steiniger Weg, zumal sie seit je her alles Gelernte vergaß, sobald sich die Zeit der Prüfungen näherte. So auch zu dieser finsteren Tageszeit, die sie doch sonst mit großer Freude erfüllte. Doch in dieser Nacht war vieles anders. Es lag noch weitaus mehr in der Luft als weitere Niederschläge. Sie wusste weder was noch woher. Vielmehr war es eine Vision, oder auch der natürliche Instinkt des Raubtieres Namens Mensch. Beängstigend war an diesem Tage für die junge Frau der Widerschein des Feuers in nicht allzu weiter Ferne. Dunkle Schatten tanzen um die wenigen Lichtquellen herum, seltsame Gesänge schallten durch die Nacht. Und sonst... schweigen. Die Natur schien sich respektvoll zurückgezogen zu haben. Kein lebendes Wesen ließ seine nächtlichen Rufe erschallen. Ob diese Wesen wohl die Bedeutung der nahenden mitternächtlichen Stunde erahnten? Waren sie die stillen Prüfer vor denen sie zu bestehen hatte?

Als sie schließlich bibbernd vor Angst und Kälte den Platz der "geistigen Einheit" erreichte, wurde sie bereits von ihren Ausbildern und Mitlernenden erwartet. Sie war erneut als letzte zu dieser alles entscheidenden Lernprobe erschienen. Ihr Mut sank, wusste sie doch, dass ihr dies einige Minuspunkte würde einbringen. Blitze zuckten ohne Vorwarnung durch die Nacht, hüllten die Vorsteherin dieses Zirkels in ein gespenstisch weißes Licht, dass ihre harten Gesichtszüge verzerrt wider gab. Unmut stand in ihr Antlitz geschrieben. Es schien etwas vorgefallen zu sein, dass ihr missfiel. Nur was sollte es sein? Lag es erneut an ihr, Cherlindrea? Welchen Fehler sollte sie dieses Mal begangen haben, dass sie den Zorn Arianes auf sich zog? "Verehrter Heiler, meine lieben Mitschüler", eine Stimme eisiger als der kälteste Wind, schneidender als Eis hallte durch die Dunkelheit, "bevor wir im Zeichen des dritten Vollmondes nun mit den Aufstiegsprüfungen beginnen werden, habe ich euch noch einige sehr bedauerliche Mitteilung zu machen. Es sind mir eindeutige Beweise vorgelegt worden, dass wir eine Verräterin in unserer Mitte haben." Cherlindrea rutschte das Herz immer tiefer. Angst schnürte ihr die Kehle zu. Sollten ihre Feinde bereits soweit gegangen sein, sie als solche hinzustellen? Wäre es nicht vielleicht doch besser, sich einer falschen Strafe zu stellen, als Zeichen des guten Willens und des Großmutes? Oder wäre es pure Dummheit, würde sie zumindest den Versuch des Bestehens der Prüfung ohne Anstrengung verschenken? "Ich denke, die betroffene Person weiß wer gemeint ist. Doch haben wir, vom Rat der Weisen den Entschluss gefasst, ihr die Möglichkeit zu geben, sich bis zum Ende der Prüfungen bei einem von uns zu melden. Doch nun werte Anwesende, lasst die Prüfungen beginnen. Zeigt ihr angehenden Heiler, dass ihr die Kinder eurer Eltern seid und eure Lektionen wohl gelernt habt."

Einer nach dem anderen wurde von den fünf Weisen geprüft, regelrecht durch die Mangel gedreht. Mit gesenktem Haupte stand Cherlindrea im Kreise der Wartenden, sog den Duft des Feuers tief in sich ein. Leise murmelte sie immer und immer wieder ein altes Gebet vor sich hin. Innerlich verkrampfte sie sich immer mehr. Die Hitze des Feuers sprang auf sie über. Heißkalter Angstschweiß lief über gerötetes Antlitz. Tiefer senkte sie ihr Haupt, suchte ihre panische Angst zu verbergen. Ruhe. Sie musste endlich ihre innere wieder finden bevor sie an der Reihe war. Sie musste sich entspannen und doch die Gedanken beisammen halten. Sie musste..... "Cherlindrea, Tochter des großen Merlin, aus dem dritten Hause trete vor den Rat der Weisen." Das Unvermeidliche war nun da. Die Stimme des Assistenten duldete absolut keinen Widerspruch.

Ariane: Du zitterst so Kindchen, hast du Angst?
Cherlindrea: Ja, Herrin.


Jetzt bloß nichts falsches sagen dachte sich die junge Frau. Sie war eine der ältesten ihrer Klasse mit ihren 27 Lenzen. Eigentlich hätte sie bereits an er Seite der Herrin stehen können. Eigentlich.... Doch war ihr Leben gänzlich anders verlaufen.

Ariane: Erkläre dich mir, Tochter des Merlin. Was ist es, das dein Gewissen mit düsteren Wolken verhüllt?
Cherlindrea: Dies liegt in gleich drei Dingen begründet Herrin.
Ariane: Gleich 3?! Tochter des dritten Hauses, du versetzt meinen Geist in Aufruhr. So sprich zu uns.
Cherlindrea: Wie ihr wünscht. *verneig* Punkt eins ist Eure Ansprache vor Beginn der Prüfungen. Obwohl ich mir keiner Schuld bewusst bin, so fürchte ich mich dennoch davor, die gesuchte Person zu sein. Es ist bekannt, dass ich keine Freunde im Reich der Lebenden haben. Und ich gestehe ein, dass ich einigen der Anwesenden so viel Schlechtigkeit zu trauen würde, mir derartige Vergehen anzudichten, die meinen Ausschluss oder noch weit aus Schlimmeres nach sich ziehen könnten. Punkt zwei sind die Prüfungen. Ich habe unbeschreiblich große Angst vor dem was auf mich zukommen wird, auch wenn sich an diesem unvermeidlichen Lauf der Dinge für mich nichts veränderbar ist, da ich mir selbst schwor, die Prüfungen zu absolvieren, selbst dann, sollte dieses Unterfangen nicht von Erfolg gekrönt sein.
Ariane: Und was ist Punkt drei?


Welch seltsame Güte doch die Augen der Herrin nun ausstrahlen. Was geschieht hier mit mir? Ich fühle mich plötzlich so seltsam leicht. Die düsteren Wolken der Pein verlassen so unverhofft meinen gemarterten Geist?

Cherlindrea: Verzeiht Herrin wenn ich zögere, doch erscheint mir dieser Punkt sehr anmaßend und ich ziehe es ehrlich gesagt darüber stillschweigen zu bewahren. Vergebt für meinen Ungehorsam. *verneig*
Ariane: Nein, nein. So lange du die Wahrheit sprichst wird dir hier in unserem Kreise keinerlei Leid zugefügt.
Cherlindrea: Wie ihr wünscht. Ihr seid dieser Grund, Herrin Ariane. Ihr und euer Rat der Weisen. Ihr flößt mir Angst ein, euer gesamtes Auftreten ist seltsam befremdend. Mir ist beinahe als ob.... als... wäret ihr von einer anderen Welt gekommen, um uns allen hier einen besseren Weg zu weisen.


Unvermittelt trat leises Gemurmel unter den Prüfern auf. Auf dem einen oder anderen Gesicht spiegelte sich im matten Schimmer des Feuers auf den Gesichtern wider. Erst jetzt bemerkte die junge Frau, dass der Regen merklich nachgelassen, sich der Sturm beinahe gänzlich zur Ruhe begeben hatte.

Ariane: Ich muss gestehen Ariane, deine Antworten haben mich gleichsam überrascht und auch beeindruckt. Deine Aufrichtigkeit ist ein sehr seltener Edelstein, den du besonders sorgfältig pflegen solltest, ebenso wie dein Weg der Verschwiegenheit. Und aus diesem Grunde werden wir dir nun ein kleines Geheimnis offenbaren. Es war Bestandteil der Prüfung, dass wir von einem Verräter sprachen."
Oh gütiger Herr der Heiler, jetzt ist alles aus. Ich wurde in deinem Angesicht geprüft und bin kläglich gescheitert. Nein, schlimmer noch. Ich bemerkte es nicht einmal, dass die Prüfung erfolgte. Kraftlos sank die junge Frau auf den durchnässten Boden nieder, kniete mit tränenbedecktem Gesicht vor dem Rat der Weisen. Nun war alles aus. Sie hatte nicht nur sich, sondern auch ihren Vormund mehr als nur bitter mit ihrem Versagen enttäuscht.
Ariane: Aber nicht doch, Tochter des dritten Hauses. Es besteht für dich absolut kein Grund zu weinen. Du warst diejenige, die der schwersten Prüfung unterlag, zu mal du unser letzter Kandidat warst. Viele gaben vorzügliche Antworten, wiesen uns Richtungen, die wir selbst kaum bedacht. Doch du bist es, die uns den einzig wahren Weg vor Augen geführt hat, was uns allesamt auf Grund deiner noch recht jungen Jahre sehr verwundert. Und du bist auch die einzige, die diese Prüfung hier und heute mit Auszeichnung bestanden hat. Doch nun ist es an der Zeit, diesen Abend der Erleuchtung mit einer gemütlichen Runde zu beenden im großen Kreise versteht sich.


The End!!!
 

jon

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Teammitglied
Das ganze wirkt irgendwie unfertig – es bleiben mehr Unklarheiten, als Fragen beantwortet werden. Mir fehlt zu viel vom Hintergrund.

Sprachlich empfinde ich den Text als überzogen stil-betonend. Vor allem, dass dies dann noch nicht einmal konsequent durchgeahlten wird, ist ärgerlich. (1) Im Versuch, besonders "mystisch" zu klingen, schlichen sich diverse Fehler ein (2). Mancher Satz wirkt einfach nur aufgebauscht (3).

Der gravierendste Mangel liegt aber in der Form: Was soll der (noch dazu unvollständige!) Wechsel zur Theater/Drehbuch-Form? Und was soll das Kursive (in Prosa haben Fett-, Kursiv- , Groß- und Gesperrt-Druck „nichts“ zu suchen)?


Einige Details:
(1)
**Ihr Mut sank, wusste sie doch, dass ihr dies einige Minuspunkte würde einbringen.
**Einer nach dem anderen wurde von den fünf Weisen geprüft, regelrecht durch die Mangel gedreht.

(2)
**Es lag noch weitaus mehr in der Luft als weitere Niederschläge. Sie wusste weder was noch woher.–––Es kann nichts „von irgendwo her“ in der Luft liegen!
**Beängstigend war an diesem Tage für die junge Frau der Widerschein des Feuers in nicht allzu weiter Ferne. Dunkle Schatten tanzen um die wenigen Lichtquellen herum, seltsame Gesänge schallten durch die Nacht.–––Was nun: EIN Feuer oder (MEHRERE) Lichtquellen?
**Sie war erneut als letzte zu dieser alles entscheidenden Lernprobe erschienen.–––Wie oft must sie denn schon zu DIESER alles entscheidenden Probe antreten?
**Oder wäre es pure Dummheit, würde sie zumindest den Versuch des Bestehens der Prüfung ohne Anstrengung verschenken?–––??? Den Versuch (des Bestehens) verschenken – seltsam aber naja. Aber: Den Versuch ohne Anstrenung verschenke? Was meinst du damit?
**Cherlindrea, Tochter des großen Merlin, aus dem dritten Hause trete vor den Rat der Weisen.–––Soll sie tatsächlcih aus dem dritten Hause vor den Rat treten?? Es war gar keine Rede davon, dass sie vorher in das dritte Haus gegangen wäre!
**Was ist es, das dein Gewissen mit düsteren Wolken verhüllt?–––?? „Das Gewissen verhüllen“ liest sich: So tun, als ob man keins hätte. Und: Es geht doch gar nicht um's Gewissen (heißt: um Schuldgefühle) – es geht um Angst.
**Auf dem einen oder anderen Gesicht spiegelte sich im matten Schimmer des Feuers auf den Gesichtern wider.––?????

(3) Die beiden gravierendsten Beispiele:
Dichte Wolkenschichten verhüllten das güldene Antlitz des Vollmondes - es war für Cherindrea die Nacht der Nächte, die Nacht, in der sie ihre letzte Prüfung würde ablegen müssen um als vollwertiges Mitglied ihrer Gilde anerkannt zu werden. Doch Cherlindrea hatte Angst, sie fröstelte innerlich, hüllte sich noch enger in ihren schwarzen Lehrlingsmantel, den sie gedachte heute gegen das Cape der fortgeschrittenen Klasse einzutauschen. --------(Das sind wirklich nur zwei Sätze!)

(4)
Eisig peitschte der eisige Wind den Regen durch die finstere Nacht.–––– Eisig ist doppelt – das stört. Es stört besonders, weil es der erste Satz ist, der eigentlich "perfekt" sein sollte.
 



 
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