Christnacht

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Inge Anna

Mitglied
Christnacht

Die Gäste gegangen - dem Nachhall bleibt Raum -
Marie blickt versonnen zum festlichen Baum
und trägt - jetzt mit der Tanne allein,
was das Herz ihr bewegt, dieser Christnacht ein.

Im Mai ward sie achtzig, man sieht's ihr kaum an;
von den heimlichen Tränen um Karl, ihren Mann
weiß nur der, der den Lauf der Geschicke lenkt -
doch wurden ihr Kinder und Enkel geschenkt.

Gerahmten Momenten ein Lächeln und mehr -
Marie ist nicht einsam, nicht innerlich leer;
sie weiß sich verstanden, geachtet, geliebt
nicht ins Haus der Vergessenen ausgesiebt.

Dem Leid eines Nachbarn friert sie sich nicht ein -
sie ist viel zu sehr Seele, um Eisblock zu sein.
Sie bläst nicht das Markthorn nach gütiger Tat,
so zählt sich Vertrauen zu Hilfe und Rat.

Man hat sie zum Engel des Ortes gekürt -
Marie war verlegen und seltsam berührt;
noch fühlt sie sich hiesig und bodenfest -
ein bekräftigend Ja nach vollzogenem Test.

Sie war'n sieben Geschwister - Marie träumt sich weit
in das Weihnachtsgescheh'n ihrer Kinderzeit.
Ein lebendig gebliebenes Damals spricht
und deutliche Bilder drängen ans Licht.

Luischen mit sieben - die jüngste im Kreis
wiegt sorgsam ihr Püppchen und singt dazu leis'.
Das Puppenkind hatte der Mütter schon vier,
doch nun straht Luischen, fortan gehört's ihr.

Der Gabentisch brauchte nicht Üppigkeit -
man kannte noch echte Bescheidenheit.
Marie löst sich schwer aus empfangenem Glück,
ganz langsam nur fährt sie ins Heute zurück.

Die uralte Wanduhr mahnt zwingend zur Ruh' -
Marie wendet nochmals der Tanne sich zu.
Sie lautsch einer Stimme, die sanft zu ihr spricht:
Der Glaube ist Brücke - der Friede das Licht.
 
getroffen

Erst dachte ich, das ist ein neuer Liedtext von Pur, dann aber weihnachtete es schwer in mir und ich merkte, Du hast es getroffen. Ich will jetzt nicht unnötig den Geist der Weihnacht bemühen, aber irgendwie ist er im Raum....

Weiter so!

Paule
 

Inge Anna

Mitglied
Christnacht

Die Gäste gegangen - dem Nachhall bleibt Raum -
Marie blickt versonnen zum festlichen Baum
und trägt - jetzt mit der Tanne allein,
was das Herz ihr bewegt, dieser Christnacht ein.

Im Mai ward sie achtzig, man sieht's ihr kaum an;
von den heimlichen Tränen um Karl, ihren Mann
weiß nur der, der den Lauf der Geschicke lenkt -
doch wurden ihr Kinder und Enkel geschenkt.

Gerahmten Momenten ein Lächeln und mehr -
Marie ist nicht einsam, nicht innerlich leer;
sie weiß sich verstanden, geachtet, geliebt
nicht ins Haus der Vergessenen ausgesiebt.

Dem Leid ihrer Nachbarn friert sie sich nicht ein -
sie ist viel zu sehr Seele, um Eisblock zu sein.
Sie bläst nicht das Markthorn nach gütiger Tat,
so zählt sich Vertrauen zu Hilfe und Rat.

Man hat sie zum Engel des Ortes gekürt -
Marie war verlegen und seltsam berührt;
noch fühlt sie sich hiesig und bodenfest -
ein bekräftigend Ja nach vollzogenem Test.

Sie war'n sieben Geschwister - Marie träumt sich weit
in das Weihnachtsgescheh'n ihrer Kinderzeit.
Ein lebendig gebliebenes Damals spricht
und deutliche Bilder drängen ans Licht.

Luischen mit sieben - die jüngste im Kreis
wiegt sorgsam ihr Püppchen und singt dazu leis'.
Das Puppenkind hatte der Mütter schon vier,
doch nun straht Luischen, fortan gehört's ihr.

Der Gabentisch brauchte nicht Üppigkeit -
man kannte noch echte Bescheidenheit.
Marie löst sich schwer aus empfangenem Glück,
ganz langsam nur kehrt sie ins Heute zurück.

Die uralte Wanduhr mahnt zwingend zur Ruh' -
Marie wendet nochmals der Tanne sich zu.
Sie lautsch einer Stimme, die sanft zu ihr spricht:
Der Glaube ist Brücke - der Friede das Licht.
 

Inge Anna

Mitglied
Christnacht

Die Gäste gegangen - dem Nachhall bleibt Raum -
Marie blickt versonnen zum festlichen Baum
und trägt - jetzt mit der Tanne allein,
was das Herz ihr bewegt, dieser Christnacht ein.

Im Mai ward sie achtzig, man sieht's ihr kaum an;
von den heimlichen Tränen um Karl, ihren Mann
weiß nur der, der den Lauf der Geschicke lenkt -
doch wurden ihr Kinder und Enkel geschenkt.

Gerahmten Momenten ein Lächeln und mehr -
Marie ist nicht einsam, nicht innerlich leer;
sie weiß sich verstanden, geachtet, geliebt
nicht ins Haus der Vergessenen ausgesiebt.

Dem Leid ihrer Nachbarn friert sie sich nicht ein -
sie ist viel zu sehr Seele, um Eisblock zu sein.
Sie bläst nicht das Markthorn nach gütiger Tat,
so zählt sich Vertrauen zu Hilfe und Rat.

Man hat sie zum Engel des Ortes gekürt -
Marie war verlegen und seltsam berührt;
noch fühlt sie sich hiesig und bodenfest -
ein bekräftigend Ja nach vollzogenem Test.

Sie war'n sieben Geschwister - Marie träumt sich weit
in das Weihnachtsgescheh'n ihrer Kinderzeit.
Ein lebendig gebliebenes Damals spricht
und deutliche Bilder drängen ans Licht.

Luischen mit sieben - die jüngste im Kreis
wiegt sorgsam ihr Püppchen und singt dazu leis'.
Das Puppenkind hatte der Mütter schon vier,
doch nun straht Luischen, fortan gehört's ihr.

Der Gabentisch brauchte nicht Üppigkeit -
man kannte noch echte Bescheidenheit.
Marie würdigt dankbar empfangenes Glück,
ganz langsam nur kehrt sie ins Heute zurück.

Die uralte Wanduhr mahnt zwingend zur Ruh' -
Marie wendet nochmals der Tanne sich zu.
Sie lautsch einer Stimme, die sanft zu ihr spricht:
Die Hoffnung ist Brücke - der Friede das Licht.
 



 
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