Das Ende der Welt...

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Das Ende der Welt...

Ein junges Herz, das zitternd bebt,
beim Fluss dort auf der Brücke,
ein Herz, wie´s in Verliebten lebt,
es bricht ganz still in Stücke.

Denn, Nein! Du int´ressierst mich nicht,
erspar mir blos dein flehen!
So sagt er´s ihr grad ins Gesicht
und dann lässt er sie stehen.

Und warum auch weinen
um den Traum, um den einen?
Sie wollte nicht sehen,
nun kann sie verstehen;
Das ist nicht das Ende der Welt.


Ins Zeugnis starrt der Vater rein,
vor ihm der kleine Junge;
"Du hast versagt, was fällt dir ein..."
Dann brüllt´s aus voller Lunge.

Zehn Jahre sind´s, seit er gebohr´n,
da fliesst die Trän´ vergebens.
Wer nicht gewinnt, der hat verlor´n,
so ist der Ernst des Lebens.

Und warum auch weinen
um die Hoffnung des einen?
Wer als Knabe begann
der wird so zum Mann;
Das ist nicht das Ende der Welt.


Die Kälte flieht, das Frühjahr naht,
im Schwinden liegt der Winter,
weckt Blumen auf, vor Stacheldraht,
doch nicht den Mann dahinter.

Auf der Flucht wurd´ er erschossen,
noch hin zur Heimat greift die Hand,
sein Blut, er hat´s umsonst vergossen,
so liegt er tot im Niemandsland.

Und warum auch weinen
um den Menschen, den einen?
Er liegt nun im Graben
als Mahl für die Raben;
Das ist nicht das Ende der Welt.


Nur wer hart ist wird zum Sieger,
die, die schwach sind müssen weichen.
Zu sehr Mensch - das trennt vom Krieger
und die, die Arm sind von den Reichen.

Die Welt hat ja so viel geseh´n,
so oft das Blatt sich wenden.
Die Träume, die drin untergeh´n;
Sie wird davon nicht enden.

Doch niemals zu weinen,
um nichts und um keinen,
weil eine Welt die zerbricht
keine Mücke mehr sticht,
dann wäre ihr Urteil gefällt...



__________

Ich weiss, das Ding hat einige grobe Mängel, technisch und auch sonst, der Titel ist reisserisch und zum Ende hin wird´s irgendwie langweilig pseudophilosophisch, trotzem, Danke fürs Lesen.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Gute Ansätze - aber ziemlich holprig, spätestens ab S3 auch wirklich zu sehr - und viel zu lang! Unbedingt nochmal dran feilen und verkürzen das Ganze... die Wiederholung mit Übergang in Hoffnung/Traum/Mensch etc. ist schön, auch das Resumee am Ende - aber alles in sich in den Teilen zu lang ohne geschmeidigen Übergang... wenn du da aber nochmal kräftig feintunest und etwas einkürzt, kanns noch richtig gut werden - und die zerbrochene Liebe reicht, würd da nicht auch noch Zeugnisprobleme reinquetschen, das kann ganz raus... auch der zweite Teil der Liebesstrophen kann komplett raus - das banale du int'ressierst mich nicht blabala verroht die vorherige Stimmung, die auf der Brücke dann wiederkehrt - lass sie durch Streichen der Zwischenstrophe erst gar nicht schwinden. Auch beim Wechsel zum Kriegsthema kann es auf eine Strophe eingekürzt werden... und so weiter... alles natürlich nur meine Meinung ;) Ich sehe den guten Grundton und die Ideen darin - wenn das alles in ein Gedicht gepackt werden soll, dann muss es geschmeidiger werden, sonst wirkts einfach aneinandergereiht, trotz der schönen Wiederholungsideen, die den Fluss gut herstellen könnten - wenn der Rest auch in sich noch mehr fließen würde...
Wärs wert - denn zum Beispiel die erste Strophe ist echt richtig toll!! :)

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Bzw., da ja keine Zwischenstrophe - aber bezeichnend, dass es mir so vorkam - die drei Strophen zu zwei machen, nach der ersten vielleicht dann:

Sein NEIN lässt platzen ihren Traum,
diesen einen, wie sie zählt
nach mancher Liebe Wellenschaum -
das ist nicht das Ende der Welt.

??

LG, Rhea
 
Also, ich fang einfach mal bei dem Teil an bei dem ich völlig mit dir übereinstimme das es der tauglichste ist, der Anfang. Du hast ganz Recht, die zweite Strophe passt von der Stimmung her überhaupt nicht dazu, ich dachte anfangs, sie würde nötig sein damit man nicht verwirrt zurückbleibt und versteht, worums geht, aber ich hab ihn beim Lesen einfach mal ausgelassen... und naja, mit Anpassungen an der dritten Strophe dürfte er wirklich überflüssig werden, denn der genaue Grund weshalb ein verliebtes Herz bricht tut eigentlich nichts zur Sache, der Schmerz bleibt der Selbe.
Und ich hab mir auch deinen Vorschlag zu der dritten Strophe durch den Kopf gehen lassen aber - und das soll auf keinen Fall negativ rüberkommen! Ganz das was ich suche ist er nicht, ich denke, möglicherweise auch nur wegen der zweiten Zeile, denn wenn man den Satz so liest wie ich es normalerweise tue, nämlich meist ungenau und ohne auf die Feinheiten der Sprache zu achten ist es leicht ihn misszuverstehen und dann erweckt er den Eindruck von nüchterner mathematischer Kühle und Geringschätzung. So wie wenn man immer mit nem Haus an nem See liebäugelte und irgendwann feststellt das nichts draus wird und sich denkt, naja, der eine Traum eben nicht. Und das passt mir nicht ganz in die Situation, klar, niemand stirbt von nem gebrochenem Herzen aber wenns passiert wirkts eben schon sehr stark und sehr einnehmend, da bleibt wenig Platz für rationales - Oder so.
Und was den weiteren Verlauf des Teils angeht, es gehört gekürzt, das steht zweifelsfrei fest, zwar würde ich den Zeugnisteil ungern entfernen, da es zumindest als Kind auch ne Welt zusammenbrechen lässt sich Trost zu erhoffen und nen Anschiss zu kriegen, aber es gehört umformuliert, auch wenns knifflig werden könnte sowas brauchbar und ohne allzugrosse Abstriche fürs Verständniss in einer Strophe unterzubringen.

Aber wie dem auch sei, ich werds nochmal ans Reissbrett nehmen, und zumindest versuchen es neu aufzusetzen. Auch wenns ja meistens so ist, dass ich mit abgeschlossenen Sachen die mir meine eigene Unfähigkeit vor Augen halten hinterher nichts mehr zu tun haben mag... ^_^ Auf alle Fälle danke ich dir sehr fürs Lesen und ganz besonders für die grosse Mühe die du dir mit dem Teil gemacht hast!

Liebe Grüsse!
 

Rhea_Gift

Mitglied
So, wie ich deinen Text lese, sollte doch eine erst leicht lapidare bis ironisch-bittere Stimmung a la, naja, ist ja nur ein Traum, nur eine Hoffnung, denkst du! etc. rüberkommen mit eben dem Clou am Ende, dass all diese "einen" viel wichtiger sind, als es im Verlauf (also falsch gedacht vom LyrI oder angesprochenen Leser)erscheinen mag... vielleicht habe ich das mißverstanden.
Und perfekt ist meine Änderung sicher nicht, nur eine Anregung, eine Richtungsangabe - die Feinarbeit liegt beim Autor *g* Daher bin ich gar nicht böse, was Besseres ist mir nur auf die Schnelle net eingefallen ;)

Und - bitte nicht "wegwerfen", denn das wär zu schade - wir alle lernen und haben gelernt, das ist keine Unfähigkeit, sondern der steinige Weg des Dichters - also nicht gleich tot trampeln die keimenden Blumen :) Nur noch etwas aufpäppeln! :)
Muss ja aiuch nicht sofort sein. Vielleicht sacken lassen und später nochmal drüber gehen...

LG, Rhea
 



 
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