Das Monster und die Prinzessin

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zedertochter

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Das Monster und die Prinzessin


Es war einmal ein hässliches Monster. Das lebte in einer kleinen Höhle in einem finsteren Wald. Am Waldrand stand ein einladendes Schloss. Dort lebte eine liebliche Prinzessin. Das Monster kam oft zum Schloss, um mit der Prinzessin zu spielen. Die Prinzessin fand das Monster ganz freundlich. Als es wieder einmal am Waldrand saß, kam der Vater der Prinzessin dahergeritten und sah es. Das Monster war so verzaubert von der Frühlingspracht, dass es ihn gar nicht bemerkte. Er legte Pfeil und Bogen an und da schoss das Monster hoch, genau im gleichen Augenblick, wie der König geschossen hatte. Des Königs Schimmel lief auf und davon.
„Nun“, dachte der König, „nun muss ich es allein mit dem (angeblich) schrecklichen Monster aufnehmen und habe kein Pferd mehr, um abzuhauen.“
Er hatte sich aber gewaltig getäuscht. Das Monster war schließlich eine seltene Art von Monster. Außerdem war es die einzige Art von Monstern, die ein liebes Monster war und die nichts von ihrer Kindheit wusste.
Das Monster war zwar sehr erschrocken, weil der König mit der Pfeilspitze auf es zielte, aber trotzdem schaute es ihm mit liebevollen Augen an. Da wurde dem König warm ums herz und er senkte Pfeil und Bogen. Er stand auf und sagte zum Monster:
„Du spielst so lieblich mit den Waldtieren, dass ich es nicht übers Herz bringen könnte dich zu töten. Ich werde dich mit zum Schloss nehmen.“
Das Monster war ein sehr höfliches Monster, es lächelte den König an und antwortete dem König:
„Ja, ich würde sehr gerne mitkommen, aber ich darf nur in das Schloss, wo Prinzessin Blümchen die Hübsche wohnt.“
Da sagte der König:
“Ich bin der Vater von der Prinzessin, die du meinst.“
Da freute sich das Monster und meinte, dass es nicht mehr Glück haben könnte. Es wusste ja nicht, was mit ihm passieren würde. Die Prinzessin wurde sehr glücklich, als sie hörte, dass ihr Vater bald heimkommen würde. Sie hatte sehr lange in ihrer Kammer gesessen und hatte sich die Augen ausgeheult, als berichtet wurde, dass der Schimmel ihres Vaters alleine nach hause galoppiert war. Sie hatte fragen lassen, ob auch das Blümchen im Fell steckte, das die Prinzessin einmal, als sie noch ganz klein war, in das Fell von dem Pferd gesteckt hatte.
Ja, das Blümchen steckte drinnen. Da war große Trauer über das Schloss gekommen. Als da aber diese Nachricht kam, dass der König heimkommen würde, war es, als würde eine Rose aufblühen. Ach wie waren aber die Gesichter in der Halle (ausgenommen das von der Prinzessin), als sie sahen, dass er ein geradezu hässliches Monster bei sich hatte. Aber die Prinzessin (nein – für euch ab jetzt das Blümchen) rannte auf ihren Vater zu und umarmte ihn. Sie fragte:
„Können wir meinem lieben Freund denn keinen Namen geben?“
„Ja, doch, das können wir. Vielleicht Heinz, Kunz, Emil, Marc oder Frank?“
Aber die Prinzessin (´tschuldigung, ich meine natürlich Blümchen) schüttelte bei jedem Namen den Kopf und sagte:
„Nein! Ich meine, wir sollten es Blume nennen.“
Da verwandelte sich das Monster in einen schönen Prinzen. Da hielten sie Hochzeit und lebten noch lange glücklich.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Sina, 5.3.2002
 

hera

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo sina!

Da hast du aber eine schöne, phantasievolle Geschichte geschrieben. Allen Kindern, die sich vor Monstern fürchten, nimmst du damit prima die Angst.

Tschüssie, hera
 
A

annabelle g.

Gast
ist es bei dir auch so heiß, sina ...

liebe sina, du hast eine geschichte geschrieben, die mir gut gefällt. sie ist ganz leicht erzählt. und ein schüchternes, freundliches, ein bisschen hässliches monster - ist eine gute idee.
schön fand ich, dass du uns, den lesern plötzlich mitten in der geschichte die erluabnis erteilst, "blümchen" zu der prinzessin zu sagen: aber wenn nicht, du wer sonst?
und dass das monster am schluss ein prinz ist: darauf bin ich nicht gekommen.
schön gemacht!
herzliche grüße von annabelle (winkt über den rhein)
 
H

hoover

Gast
Hallo Sina,

wieso werd ich den Gedanken nicht los, dass du Zeders Tochter sein könntest *g*
Irgendwie mag ich Kindergeschichten, die versteh ich wenigstens ;-) Und deine Geschichte ist echt niedlich geschrieben, ganz süß, hast du toll gemacht. Schade, dass es die einzige Geschichte von dir ist.
Nur nicht den Mut verlieren.

Liebe Grüße
Patrick
 



 
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