Protachion
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DAS HÄSSLICHE MÄDCHEN UND DER HUND
Sie war klein, unscheinbar und häßlich. Fast jeder ging achtlos an ihr vorüber, weil sie als Person trotz ihrer häßlichen Gesichtszüge farblos und unauffällig wirkte; und da sie von kaum jemandem beachtet wurde, fiel auch ihre Häßlichhkeit nicht auf. Deshalb erwies sich ihr unscheinbares Äußeres als wertvoller Schutz, weil es sie vor gewissen Blicken anderer bewahrte.
Aber sie wollte nicht einsehen, daß es so besser für sie war; sie kam sich vor wie ein Wesen, das trübe im Dunkeln dahinlebte, da immer nur die großen, teilnahmslosen Schatten der anderen auf sie fielen. Sie litt darunter, daß niemand sie eines Blickes würdigte und wollte sich nicht mit diesen Gegebenheiten abfinden. Sie fühlte sich übersehen, haßte deshalb all jene, die durch ihr auffälliges Auftreten oder allein schon durch ihr Erscheinen sie immer wieder auf ihre so wirkungslose Erscheinung aufmerksam machten. Doch dieser andauernde Haß verzerrte ihre Züge noch mehr.
Sie wußte zwar, daß sie keine Schönheit war, wollte es aber nicht wahr haben und glaubte deshalb auch nicht, daß der Einzelne sie gar häßlich finden würde. Ihr lag viel daran, von Unbekannten beachtet zu werden, und sie sah in ihrer sehr unscheinbaren Gestalt etwas äußerst Nachteiliges, das sie dem Blickfeld jener entrückte.
Also bemühte sie sich, dem mit möglichst wirksamen Mitteln abzuhelfen. Sie trug elegante Kleidung, versuchte es mit Schönheitsmitteln, und unter anderem kaufte sie sich auch einen Hund, einen großen Schäferhund, ein überaus rassiges und prachtvolles Tier, das seinesgleichen suchte. Immer, wenn sie ausging, führte sie ihn mit sich, denn überall erregte er Aufsehen und Bewunderung. Viele Passanten blieben für einen Augenblick stehen, um jenen Rassehund zu betrachten, warfen zugleich auch einen Blick auf die Eigentümerin jenes Hundes, auf das Mädchen, und jeder von ihnen sah, wie häßlich sie war.
Sie war klein, unscheinbar und häßlich. Fast jeder ging achtlos an ihr vorüber, weil sie als Person trotz ihrer häßlichen Gesichtszüge farblos und unauffällig wirkte; und da sie von kaum jemandem beachtet wurde, fiel auch ihre Häßlichhkeit nicht auf. Deshalb erwies sich ihr unscheinbares Äußeres als wertvoller Schutz, weil es sie vor gewissen Blicken anderer bewahrte.
Aber sie wollte nicht einsehen, daß es so besser für sie war; sie kam sich vor wie ein Wesen, das trübe im Dunkeln dahinlebte, da immer nur die großen, teilnahmslosen Schatten der anderen auf sie fielen. Sie litt darunter, daß niemand sie eines Blickes würdigte und wollte sich nicht mit diesen Gegebenheiten abfinden. Sie fühlte sich übersehen, haßte deshalb all jene, die durch ihr auffälliges Auftreten oder allein schon durch ihr Erscheinen sie immer wieder auf ihre so wirkungslose Erscheinung aufmerksam machten. Doch dieser andauernde Haß verzerrte ihre Züge noch mehr.
Sie wußte zwar, daß sie keine Schönheit war, wollte es aber nicht wahr haben und glaubte deshalb auch nicht, daß der Einzelne sie gar häßlich finden würde. Ihr lag viel daran, von Unbekannten beachtet zu werden, und sie sah in ihrer sehr unscheinbaren Gestalt etwas äußerst Nachteiliges, das sie dem Blickfeld jener entrückte.
Also bemühte sie sich, dem mit möglichst wirksamen Mitteln abzuhelfen. Sie trug elegante Kleidung, versuchte es mit Schönheitsmitteln, und unter anderem kaufte sie sich auch einen Hund, einen großen Schäferhund, ein überaus rassiges und prachtvolles Tier, das seinesgleichen suchte. Immer, wenn sie ausging, führte sie ihn mit sich, denn überall erregte er Aufsehen und Bewunderung. Viele Passanten blieben für einen Augenblick stehen, um jenen Rassehund zu betrachten, warfen zugleich auch einen Blick auf die Eigentümerin jenes Hundes, auf das Mädchen, und jeder von ihnen sah, wie häßlich sie war.