Der Kampf

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Jona K.

Mitglied
Der Kampf

Dort draußen kalt, hier drinnen warm,
Gemütlich ist es und auch still
Ich liege noch in Morpheus' Arm.
Ob ich jetzt schon aufstehen will?

Da attackiert ein übel Tier mich,
Fletscht seine Zähne, macht sich groß.
"Warum denn das?", frag ich vergeblich.
Es packt mich, lässt mich nicht mehr los.

Ich versuche zu entrinnen,
Aus dem Bette zu entflieh‘n.
Beinah bin ich schon von Sinnen,
Kann dem Vieh mich nicht entzieh‘n.

Und der Kampf ist voll im Gange,
Abgetauscht wird Schlag um Schlag.
Mir ist innerlich ganz bange,
Doch so schnell ich nicht verzag'.

Mit meinen allerletzten Kräften,
Schon völlig fertig mit den Nerven,
Kann ich an seinen Hals mich heften
Und dieses Biest zu Boden werfen.

Du Schweinehund, du bist bezwungen!
Ich bin Gewinner, stehe auf.
Am Morgen schon 'nen Sieg errungen,
So nimmt der Tag nun seinen Lauf.
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Jona,

freut mich, daß Du diesen Kampf gewonnen hast -
mein Schweinehund ist meistens viel stärker
und freut sich, wenn er mich besiegen kann ...*zwinker*...und das passiert immer öfter.

Sende Dir und Deinem Schweinehund
liebe Grüße
 

LuMen

Mitglied
Hallo Jona,

das ist für den Anfang (?) schon recht ordentlich! Nur mit der Metrik hapert es noch gelegentlich (wenn man Wert darauf legt). Willst Du den gewählten Versfuß, der von Strophe zu Strophe durchaus wechseln kann, in einer Strophe durchgehend beibehalten, so müßtest Du z. B. in Zeile 1 der 1. Strophe die in den übrigen Zeilen auf der 2. Silbe liegende Betonung auch hier anpassen, was leicht durch Einfügen eines weiteren einsilbigen Wortes zu bewerkstelligen ist: "Dort draußen.." Ebenso verhält es sich mit der 2. Zeile der 2. Strophe, wo die Betonung auch auf die 2. Silbe verlegt werden müßte: zwei Möglichkeiten "..es fletscht die Zähne.." oder "..fletscht seine Zähne.." Danach läuft alles glatt bis zur letzten Strophe, da fällt der "Schweinehund" aus dem rhythmischen Rahmen und könnte so eingepaßt werden:"Du Schweinehund, du.."
Entschuldige, wenn ich eine Deiner heutigen Kommentierungen, wo Du ggfls. um kritische Hinweise gebeten hast, überbewertet haben sollte.

Beste Grüße und weiterhin gutes Gelingen
LuMen
 
M

margot

Gast
wow lumen, du erinnerst mich an meinen vater, der mich
als jungen immer zum speichenputzen anhielt.
 
Einem bringt sie Gold im Munde,
dir beschert sie Schweinehunde,
jener, hadernd dem Geschick,
sucht sich morgens einen Strick,
hat er einen an der Hand
fehlt der Haken an der Wand.

Wieviel Pessimismus am frühen Morgen. Mach es doch wie ich:
Setz dich an den Schreibtisch und schreib ein Gedicht.
 

Jona K.

Mitglied
Herzlichen Dank für die vielen Kommentare!

@Melchior
Es freut mich, dass Dir mein Gedicht gefallen hat.

@Klopfstock
Gott sei Dank weißt Du nicht, wie lange diese Kämpfe bei mir in Wirklichkeit dauern ;-)

@LuMen
Vielen Dank für die hilfreichen Kommentare, sie waren keinesfalls zu kritisch. Mir ist selbst aufgefallen, dass das Gedicht an manchen Stellen "holpert", wusste aber nicht, wie ich das ändern könnte. Jetzt, wo ich es weiß, werde ich mich gleich an die Arbeit machen.

@Bernhard Mößner
Ich gehöre, wie man aus dem Gedicht erkennen kann, zur Kategorie "Morgenmuffel". Allerdings sehe ich das nicht allzu negativ, und habe eigentlich gehofft, dass auch mein Gedicht nicht pessimistisch wirkt, da es doch auch etwas für sich hat, jeden Morgen mit einem Sieg zu beginnen. Deine Idee mit dem Gedichteschreiben am Morgen ist für mich leider schwierig durchzuführen, denn ich müsste dazu erst einmal aufstehen ;-)

Noch einmal herzlichen Dank an alle,
Jona
 

Jona K.

Mitglied
Hallo LuMen!

Danke für die erneute Hilfe. Ich habe die von Dir angesprochenen Zeilen etwas umgestellt/abgeändert, bin mir aber nicht sicher ob es jetzt passt. Leider bin ich, wie man sieht, bei den Rhythmen noch sehr unsicher.

LG,
Jona
 

LuMen

Mitglied
Ich bin´s nochmal, Jona. Du hast die "Schwachpunkte" natürlich erkannt. Die 1. Zeile der 4. Strophe muß mit einer betonten Silbe anfangen. Dafür ist "jetzt" eigentlich gut geeignet, aber man kommt mit dem nachfolgenden Betonungsschema nicht ganz hin. Probier mal "Und der Kampf ist voll im Gange" oder Ähnliches. Das Weitere ist o.k.. Wenn man den Rhythmus ganz perfekt festmachen will, könnte man in der 5. Strophe noch statt "das Biest" "dieses Biest" sagen. (Eine gute Kontrolle ist auch immer die gleichmäßige Silbenzahl.)
So, jetzt mache ich mit meiner Besserwisserei endgültig Schluß.

Gruß
LuMen
 

Jona K.

Mitglied
Hallo LuMen!

Vielen herzlichen Dank, dass Du Dir so viel Mühe mit meinem Gedicht gemacht hast. Für mich war das überhaupt keine Besserwisserei sondern eine große Hilfe. Dadurch ist das Gedicht meiner Meinung nach viel flüsssiger geworden.

LG,
Jona
 



 
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