Der Mond von Alabama

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HerbertH

Mitglied
Der Mond von Alabama

Der Mond von Alabama bescheint uns heut' vergeblich.
welch Hohn von Trauerdrama, beweint es, Leut', unsäglich.
welch Spott und welcher Jammer, keimt jetzt und mehrt sich täglich
Der Mond von Alabama, er greint von nun vergeblich.

Dich hab' ich, junge Mutter, verloren.
Mich seht ihr, noch mit Mutter geboren.
Ihr seht mich noch, dem Vater verschworen.
Dich hab' ich, Vater, dich auch, verloren.
 

HerbertH

Mitglied
Der Mond von Alabama

Der Mond von Alabama bescheint uns heut' vergeblich.
welch Hohn von Trauerdrama, beweint es, Leut', unsäglich.
welch Spott und welcher Jammer, keimt jetzt und mehrt sich täglich
Der Mond von Alabama, er greint uns nun vergeblich.

Dich hab' ich, Mutter, so jung verloren.
Mich seht ihr, noch mit Mutter geboren.
Ihr seht mich noch, dem Vater verschworen.
Dich hab' ich, Vater, Dich auch, verloren.

Der Mond von Alabama erscheint mir unerheblich.
ein Hauch von Dauerdrama, das Selbstmitleid, wie kläglich.
ist's Spott, ist's wirklich Jammer, wer heult und mault, verhebt sich.
Der Mond von Alabama, er flennt uns unerheblich.
 

HerbertH

Mitglied
Der Mond von Alabama

Der Mond von Alabama bescheint uns heut' vergeblich.
welch Hohn von Trauerdrama, beweint es, Leut', unsäglich.
welch Spott und welcher Jammer, keimt jetzt und mehrt sich täglich
Der Mond von Alabama, er greint uns nun vergeblich.

Dich hab' ich, Mutter, so jung verloren.
Mich seht ihr, noch von Mutter geboren.
Ihr seht mich noch, dem Vater verschworen.
Dich hab' ich, Vater, Dich auch, verloren.

Der Mond von Alabama erscheint mir unerheblich.
ein Hauch von Dauerdrama, das Selbstmitleid, wie kläglich.
ist's Spott, ist's wirklich Jammer, was heult und mault, das frägt sich.
Der Mond von Alabama, er flennt uns unerheblich.
 

Druidencurt

Mitglied
den druiden interessiert es....

MfG
DC

ps...denn!

Trauer

Weiß umhüllt in weicher Seide,
starr das Haupt und auch die Hand,
beides ist fast weiß wie Kreide,
ich hätte Dich fast nicht erkannt.

usw......

Auszug aus den 365 Versen des Druidencurt....
 

Carlo Ihde

Mitglied
Oh moooooon of Alabama....(*sing*)


Assoziationenreicher Titel. Und ein eigenständiger Text im brechtschen Duktus. Mir gefällt er außerordentlich gut.
 

Franzi

Mitglied
ja, HerbertH, alle findens gut, ich bewerte es denn mal. Einzig das [blue]'frägt'[/blue] in der vorletzten Zeile stört mich etwas.
Gibts da auch eine Musik zu? Wenn ja, bitte mal einstellen. Ich könnte es mir gut als Songtext vorstellen (kenne den Originalsong glaube ich nicht). Ja, singe es uns mal vor und stell die Audiodatei ein ... :D

LG, Franzi
 

HerbertH

Mitglied
Spätzünder

Lieber Druidencurt, lieber Carlo, liebe Franzi,

so viel und noch dazu positive Rückkopplung freut mich sehr.

Vertonung als selbstgesungenes Lied? Oha, das ist ein Projekt für sich. Ich denke aber darüber nach. Ich hab da einige Musikerfreunde...

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
das frägt sich

Liebe Franzi,

das [red]frägt[/red] ist in die letzte Fassung extra wegen der Reim(-melodie) hineingekommen. Ausserdem assoziiere ich dabei die Sprache der vorletzten Jahrhundertwende, das ist für mich stimmig.

Ich würde es deshalb gerne beibehalten.

Liebe Grüße und Danke für die Wertung

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Walther,

hab' Dank für den Hinweis.

Wenn ich nicht etwas übersehen habe, liest sich S1 und S3 "richtig", wenn man jeden Vers in der Mitte teilt. Vielleicht sollte ich das durch einen Zeilenumbruch deutlich machen.

S2 werde ich mir nochmal ansehen.

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
S2 lese ich so (Betonungen fett, Längen unterstrichen):

Dich hab' ich, Mutter, so jung verloren.
Mich seht ihr, noch von Mutter geboren.
Ihr seht mich noch, dem Vater verschworen.
Dich hab' ich, Vater, Dich auch, verloren.
Dann ist es eine Mischung aus Daktylen und Trochäen, so wie in antiken Versen.
Dass das ein völlig anderes Metrum ist als S1/S3, ist gewollt. Rhythmus hat es so für mich. Das Metrum ist zugegebenermassen selbstgestrickt.

Ändert diese Erklärung etwas an Deiner Einschätzung, Walther?
 

HerbertH

Mitglied
Der Mond von Alabama

Der Mond von Alabama
[ 2]bescheint uns heut' vergeblich.
welch Hohn von Trauerdrama,
[ 2]beweint es, Leut', unsäglich.
welch Spott und welcher Jammer,
[ 2]keimt jetzt und mehrt sich täglich
Der Mond von Alabama,
[ 2]er greint uns nun vergeblich.

Dich hab' ich, Mutter, so jung verloren.
Mich seht ihr, noch von Mutter geboren.
Ihr seht mich noch, dem Vater verschworen.
Dich hab' ich, Vater, Dich auch, verloren.


Der Mond von Alabama
[ 2]erscheint mir unerheblich.
ein Hauch von Dauerdrama,
[ 2]das Selbstmitleid, wie kläglich.
ist's Spott, ist's wirklich Jammer,
[ 2]was heult und mault, das frägt sich.
Der Mond von Alabama,
[ 2]er flennt uns unerheblich.
 

HerbertH

Mitglied
Ich hab das Gedicht neu gesetzt. Das unterstreicht den Rhythmus besser.
Zu einer Einspielung hat die Zeit noch nicht gereicht.
 
S

sutsche

Gast
Hallo Herbert,

als Freund der Reime kann ich nur schreiben: Gut.

Was die Rhythmik angeht ist es in mehreren Variationen uns takten fein zu lesen.


Lieben Gruß,
sutsche.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Sutsche,

ja, es ist ein Gedicht mit einigen Hürden, Ecken und Kanten für den Leser.

Ich hoffe, dass die Rolle des Mondes in der 2. Strophe jetzt gut herauskommt.

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Der Mond von Alabama

Der Mond von Alabama
[ 2]bescheint uns heut' vergeblich.
welch Hohn von Trauerdrama,
[ 2]beweint es, Leut', unsäglich.
welch Spott und welcher Jammer,
[ 2]keimt jetzt und mehrt sich täglich
Der Mond von Alabama,
[ 2]er greint für uns vergeblich.

Dich hab' ich, Mutter, so jung verloren.
Mich seht ihr, noch von Mutter geboren.
Ihr seht mich noch, dem Vater verschworen.
Dich hab' ich, Vater, Dich auch, verloren.


Der Mond von Alabama
[ 2]erscheint mir unerträglich.
ein Hauch von Dauerdrama,
[ 2]das Selbstmitleid, wie kläglich.
ist's Spott, ist's wirklich Jammer,
[ 2]was heult und mault, das frägt sich.
Der Mond von Alabama,
[ 2]er flennt so unverträglich.
 



 
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