Die Kellnerin
Am Abend hat alle Mühe ein Ende. Der Holzhauer läßt die schwere Arbeit, der Bergmann taucht aus dem kalten Schacht der Grube, die Glocke ruft den Bauern vom Feld heim. Schweigen deckt das Tal, aber im Wirtshaus summt es von Menschen. Jetzt ist jeder Knecht ein Herr.
Und die Kellnerin hastet durch die dampfenden Knäuel der Männer, verteilt Bier und Wein. Beleidigungen und gierige Blicke steckt sie ein wie ein Boxer die Schläge und schweigt sogar, wenn ihr einer der Kerle ins Bein kneift. Für jeden hat sie noch ein Lächeln übrig, daß ist ihr Beruf. Nur manchmal, zwischen Küche und Tresen, fällt es von ihr aber wie eine Maske. Nicht mehr als ein Fußabtreter ist sie für diese Menschen. Doch sie richtet sich auf, glättet das Haar und serviert den Anblick ihres Körpers mit dem scharfen Schnaps zugleich.
Aber keinen der Männer, die mit geröteten Gesichtern die Konturen ihres Busens abtasten, wird sie in ihr Bett lassen. Lieber schläft sie allein, träumt vielleicht von einem besseren, erfüllteren Leben und manchmal wohl auch von blonden Prinzen und garstigen Drachen. Am Morgen, wenn die Bauern, die Holzhauer und Bergleute fluchend die Decken zurückschlagen und mit schwerem Tritt unter ihrem Fenster vorbei zur Arbeit stolpern, klingt es nur störend in ihren Schlaf und lächelnd streicht ihr nackter Arm über das Kissen.
Am Abend hat alle Mühe ein Ende. Der Holzhauer läßt die schwere Arbeit, der Bergmann taucht aus dem kalten Schacht der Grube, die Glocke ruft den Bauern vom Feld heim. Schweigen deckt das Tal, aber im Wirtshaus summt es von Menschen. Jetzt ist jeder Knecht ein Herr.
Und die Kellnerin hastet durch die dampfenden Knäuel der Männer, verteilt Bier und Wein. Beleidigungen und gierige Blicke steckt sie ein wie ein Boxer die Schläge und schweigt sogar, wenn ihr einer der Kerle ins Bein kneift. Für jeden hat sie noch ein Lächeln übrig, daß ist ihr Beruf. Nur manchmal, zwischen Küche und Tresen, fällt es von ihr aber wie eine Maske. Nicht mehr als ein Fußabtreter ist sie für diese Menschen. Doch sie richtet sich auf, glättet das Haar und serviert den Anblick ihres Körpers mit dem scharfen Schnaps zugleich.
Aber keinen der Männer, die mit geröteten Gesichtern die Konturen ihres Busens abtasten, wird sie in ihr Bett lassen. Lieber schläft sie allein, träumt vielleicht von einem besseren, erfüllteren Leben und manchmal wohl auch von blonden Prinzen und garstigen Drachen. Am Morgen, wenn die Bauern, die Holzhauer und Bergleute fluchend die Decken zurückschlagen und mit schwerem Tritt unter ihrem Fenster vorbei zur Arbeit stolpern, klingt es nur störend in ihren Schlaf und lächelnd streicht ihr nackter Arm über das Kissen.