Die Poesie des Meeres

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agonius

Mitglied
Die Poesie des Meeres

Mit unbeschwertem Schöpfersein
versen meine Fersen, fährtenmalend
auf der Ebbe jungfräulichem Ufersaum.

Die herannahende, gleichgültige Flut wird
mit ihren tosenden Wellen und Wogen
alles wieder unumgänglich blank glätten.

Dies ist des Gischtgartens rhythmische Poesie:
Die Kunde des Kommens und Gehens -
des Erbauens und Zerfallens Gebären.

Das Meer hinterläßt wie der Mensch
narbende, aber auch majestätische Spuren -
wandelnde und konträre Konturen.

Oh, könnten wir gleichermaßen erzählen,
verschwenderisch wie das ergiebige Meer,
die Wunderquelle allen Weltenwallens -

mit unbändiger üppiger, sagenumwobener Urgewalt,
scheinbar ewig rauschend, wuchtig und sublim
dem schöpferischen Einklang ergeben,

mächtig perlend, blau vibrierend, sternespiegelnd,
in geheimen Alphabeten, aus Tiefen unaussprechlich,
ohne Worte, ohne Schmerz, ohne Disharmonie

formenvielfältig und sanft zerfließend im Sand -
fruchtbar quirlend im steten Neugeborensein
grenzenloser Ferne und Größe von Freiheit und Frieden.
 
...klingt für mich, persönlich, zu aufgesetzt...

...so nach mit aller Gewalt "Kunst" produzieren zu wollen...

Ich denke, mit einer etwas schlichteren Wortwahl käme es wahrscheinlich wesentlich besser rüber.

Liebe Grüsse,
Chris
 
zu viel

Liebe Agonius,
auch mir, obwohl ich das Meer sehr liebe, klingt deine Sprache zu künstlich. Außerdem "malst" du zu oft das gleiche Bild und wechselst dabei allenfalls die Farben. Natürlich kannst du jetzt sagen, so sei das Meer. Aber Lyrik ist mehr als nur die Abbildung wechselnder Wirklichkeiten.
Dennoch glaube ich, du könntest durch Kürzen und die Vermeidung von Adjektiven aus deinm Text noch ein sehr gutes Gedicht machen.
Nimm mir meine Kritik bitte nicht übel...
Herzlche Grüße
Karl
 

agonius

Mitglied
Lieber Karl,
danke für Dein Gutachten,
natürlich nehme ich Dir Deine Krtik nicht übel,
jede Kritik hat ihre Berechtigung,
sie regt zum Nachdenken an,
z. Zeit weiß ich leider nicht
was ich konkret verändern könnte.

Liebe Grüße
jürgen
 
Adjektive vermeiden

Lieber Agonius,

ich hatte dir empfohlen, Adjektive zu vermeiden.
Z.B. "blank glätten" reicht da nicht glätten...?
Und manche Bilder wiederholen sich einfach - das Kommen und Gehen findet sich mehrfach - immer mit anderen Worten - in deinem Gedicht.
Vergleiche mit dem Wort "wie" sind in der Regel unlyrisch (wie der Mensch). Auf diesen Vergleich würde ich verzichten, weil der Leser das Meer als Metapher des Lebens ohnehin auf sich bezieht.
Vielleicht findest du damit ein paar Anhaltspunkte, dein Gedicht zu kürzen ....

Liebe Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo agonius,
in deinen Zeilen steckt ja Material für einen ganzen Meereszyklus (lächel).
Ich versuche mich mal

Meerespoesie


Ebbe

Unbeschwert
sich dem Schöpfer
an die Fersen heften
fährtenmalend
am jungfräulichem Ufersaum.

Flut

Nahendes
stetig steigendes
Wellentosen und Wogen
alles wieder glätten
blitz blank

usw.
LG
Perry
 

agonius

Mitglied
Lieber Manfred,

das ist ein ganz guter Ansatz,
der eine neue schlicht und ergreifende Schwingung
in sich birgt, gefällt mir, so könnte man es
durchaus weitersinnen.
Danke für Deine Mühe!
Herzlichst
jürgen
 



 
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