Die Vogelscheuche...

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Mit wildem Mohn und lauen Nächten
zieht der Frühling übers Land,
im Grase sitzt ein junges Pärchen
seit dem Abend, Hand in Hand.

Worte, Gesten und zwei Wesen,
behütet nur vom Licht der Sterne,
sie suchen ihren Weg durchs Leben,
und der Mond gleicht der Laterne.

Sie schenken sich mit ihrer Nähe
die Kraft der Unbesiegbarkeit,
was sie in dieser Nacht empfinden
bleibt unauslöschlich von der Zeit...


Mit dem Sommer fällt der Regen,
aufs Korn das auf den Feldern steht,
auf Wiesen, Wege - und ein Mädchen
das an mir vorüber geht.

Eine Weile bleibt sie stehen,
blickt zum Himmel und lacht laut,
zitternd, bebend, doch die Kälte
stammt nicht vom Wasser auf der Haut.

\"Wie für den Wurm in einer Pfütze...\" spricht sie,
\"macht es für mich doch keinen Sinn,
denn der Regen wird erst enden
wenn ich darin ertrunken bin...\"


Der Herbstwind spielt mit bunten Blättern
und fast hätt` ich ihn nicht erkannt,
blass und grau, gleich einem Schatten,
den Alten dort am Waldesrand.

So müde wirkt er, seltsam anders,
und fremd, am Rande junger Bäume
seine Hände zittern schwächlich,
wertlos sind längst seine Träume.

Beinah wird er davongetragen
vom Windstoss der die Wiesen streift,
stemmt hilflos sich der Kraft entgegen
die nach ihm wie nach allem greift...


Mein Blick ruht weit nun auf der Leere,
der Stille die ein Winter bringt,
bis die ersten Flocken fallen
und Kinderlachen sie durchdringt.

Gefriert der Atem auch zum Schleier
die Wangen sind doch warm und rot,
noch fern sind ihnen wohl die Lügen,
sie ahnen nichts von Hass und Tod.

Die Frage wohnt allein im Herzen,
ist alles das was sie berührt;
Ob sich ein Schneemann bauen liesse
und welcher Platz im wohl gebührt...


So ändert sich die Welt beständig
und was nun ist wird einmal nichtig
doch was ich denke, was ich fühle,
wird niemals falsch sein, oder richtig.

Mein Herz gemacht aus Stroh und Zweigen
blickt unberührt auf Leid und Glück
wird nie leben, und nie sterben,
kennt kein Morgen - kein Zurück.

Stets an diesen Ort gebunden
steht es still im Fluss der Zeit;
Weder fürchtet es das Ende
noch grämt es die Ewigkeit...

(gewidmet Silvia P.)
 



 
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