Dieters Beerdigung

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Aligator

Mitglied
„Lisbeth, hilf mir doch mal mit dem Knoten, ich krieg\' s mal wieder nicht hin.“
„Warum um Gottes Willen hast du denn das gestreifte Hemd an? Ich hab dir doch das Weiße gebügelt.“
“Ich zieh\' das jetzt nicht mehr aus, kommt gar nicht in Frage!“
„Kurt, ich hab\' keine Zeit mit dir \'rum zu diskutieren, du ziehst jetzt das andere Hemd an oder ich komme nicht mit!“
Missmutig beginnt Kurt das Hemd aufzuknöpfen. Elisabeth versucht energisch, den Lackschuhen ein Mehr an Glanz ab zu gewinnen.
„ Ich, alleine auf Dieters Beerdigung? Du hast ihn doch viel besser gekannt“, motzt Kurt.
„Moment mal, Dieter war doch dein Kollege gewesen!“
„Und wer geht jeden Sonntag zusammen mit Gudrun in den Kirchenchor? Ihr Frauen tratscht doch pausenlos. Wahrscheinlich habt ihr in zwei Stunden mehr Informationen ausgetauscht, als wir Männer in zwei Wochen ...“
„Kurt!“ Demonstrativ knallt sie ihm die Schuhe vor die Füße.
„ … und da ist es ganz selbstverständlich, dass du eben auch mehr über Dieter weißt. Sicherlich habt ihr jede klitzekleine Winzigkeit akribisch ausdiskutiert, so Dinge wie Schnarchgewohnheiten, Unterwäschefarben, oder was er zum Mittagessen vorgesetzt bekommt, … bekommen hat.“
„Würdest du dich ein bisschen beeilen, wir haben schon halb durch!“ ruft Elisabeth aus dem Bad. Sie hat übrigens von Kurts Ausführungen nicht viel mitbekommen.
„Ja, ja! Ich bin sowieso wieder vor dir fertig.“
„Hast du die Karte unterschrieben?“ schallt es wieder aus dem Badezimmer.
„Selbstverständlich hab ich das! Wo hast du sie nochmal hingelegt?“
„Ist auf der Kommode.“
„Und der Kulli? … Immer räumt sie alles weg. Dort ist er doch gestern noch gelegen. Kann sie denn nicht Alles an seinem Platz lassen?“ Kurt kramt in der Schublade und wird fündig.
„Hier, damit geht\' s doch auch!“
Elisabeth kommt in den Gang und nimmt die Karte zur Hand.
„Du hast mit einem rosa Filzstift unterschrieben?“
„Warum nicht? Muss denn bei Beerdigungen immer alles schwarz sein? Vielleicht tröstet Gudrun ja die Farbe. Also mich tröstet sie.“
„Ich hab noch eine Karte im Schlafzimmer. Jetzt zieh doch endlich die Hose an!“
„Fünfunddreißig Jahre Malermeistererfahrung. Und da soll ich mich nicht mit Farben auskennen?“
Kurt kämpft mit dem Gürtel.
„Wo ist denn der schwarze Gürtel, Lisbeth? Den hier krieg\' ich nicht zu.“
„Siehst du, ich hab ja gesagt, dass du zugenommen hast.“
Kurt zieht den Bauch vor dem Spiegel ein.
„Der ist wohl eingegangen.“
Elisabeth kommt in den Flur und schaut ihn spöttisch an.
„Wie soll denn bitteschön ein Gürtel eingehen können?“
„Wahrscheinlich hast du ihn samt Hose in die Waschmaschine geworfen! So wie die zwanzig Euro letzte Woche.“
„Das musste ja jetzt wieder kommen!“ Sie verdreht die Augen und geht ins Schlafzimmer.
„Was hab ich nach den zwanzig Euro gesucht!“
„Hier, der Schwarze!“ Sie eilt wieder ins Bad.
„Das ganze Haus hab ich auf den Kopf gestellt. Sogar in der Garage war ich. … “
„Kurt, helf\' mir doch mal eben mit dem Reißverschluss!“
Er betritt schmunzelnd das Bad, wo sich Elisabeth gerade die Schuhe anzieht.
„Weißt du noch letzten Sommer, als wir bei Dieter grillen waren, und wie er sich die Augenbrauen versenkt hat? Ich hab\' noch gesagt: „Sei vorsichtig mit dem Spiritus!“ Aber nein, er weiß ja immer alles besser.“
„Was die arme Gudrun jetzt wohl den lieben, langen Tag macht. Die Kinder sind ja auch schon aus dem Haus. Um wen soll sie sich denn jetzt kümmern?“
„Sie könnte ja zu uns Kochen kommen.“
Elisabeths Augen blitzen. „Das könnte dir so passen!“
„Ihre Lammkoteletts sind einsame spitze, dass musst du schon zugeben!“
Kurt bekommt eins mit dem Handtuch über gebraten.
„Dass du immer nur ans Essen denken kannst! Heute ist Dieters Beerdigung!“
„Was soll er denn jetzt noch mit den Lammkoteletts anfangen? Irgendjemand muss sie doch essen!“
„Komm jetzt, in einer halben Stunde geht ’s los und ich will einen guten Platz erwischen.“
„Wo geht\' s hinter her hin, in die Jägerstube?“
„Die Schmidts sitzen bestimmt schon in der ersten Reihe. Dass wir auch immer als Letzte kommen müssen!“
„Habe am Sonntag beim Stammtisch Schweinebraten gehabt. Aber die Soße war aus der Packung, da kann der mir erzählen was er will. Der hat in letzter Zeit ganz schon nach gelassen.“
„Sollen wir die Regenschirme mitnehmen? Sieht ziemlich bewölkt aus.“
„Aber immer noch besser wie der Stangelwirt.“
„Ich lass sie im Auto. … Hab\' ich jetzt die Tempos eingepackt? Der neue Pfarrer predigt doch immer so schön!“
„Bei dem krieg\' ich immer Sodbrennen. Ist mir einfach zu fettig.“

Sie verlassen das Haus und steigen in den Kombi. Elisabeth setzt sich ans Steuer, da Kurt sich beim Fahren immer so aufregt, und seit dem Herzinfarkt letztes Jahr aufpassen muss.
„Rechts ist frei.“
Sie gibt Gas, bremst aber sofort wieder ab.
„Um Gottes Willen, die Karte!“ entfährt es ihr.
„Hab\' sie doch hier in der Manteltasche“, will Kurt besänftigen.
„Ja, aber mit der rosa Unterschrift!“
„Ist doch jetzt egal, fahr doch!“
Elisabeth lässt die Kupplung kommen und kracht in den roten Golf, der mit erhöhter Geschwindigkeit von rechts kam.

„Herr Gott noch mal! Das schöne Auto! Kannst du nicht aufpassen? ... Lisbeth? … Sag doch was!“
Elisabeth hebt mühsam den Kopf vom Lenkrad und stöhnt. Aus ihrer Nase tropft Blut.
„Du blöder Hund … du hast doch gesagt, es ist frei!“
„Was weiß ich, wo der auf einmal herkam. Hat ja voll meine Seite erwischt! … Sag mal, hab ich da was im Auge?“
Es steckt lediglich eine zwanzig Zentimeter lange Glasscherbe drin.
„Das schöne Hemd! Das kriege ich ja nie mehr raus!“
„Warum tut mir\' s eigentlich gar nicht weh?“
„Vielleicht der Schock. … Kurt, guck\'! Ist das nicht der Dieter, da vorne?“
Kurt ruft durch das Loch in der Windschutzscheibe: „Dieter, Mensch, was machst du denn hier, du solltest doch auf deiner Beerdigung sein! … Lacht der mich gerade aus?“
„Also, jetzt kommen bekommen wir bestimmt keinen guten Platz mehr.“
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Dumm gelaufen

Hallo Aligator. Ein Willkommen auf der Leselupe.

Die Idee, die hinter deiner Geschichte steckt ist gut. Für meinen Geschmack hast du es mit der direkten Rede aber etwas übertrieben. So habe ich teilweise Schwierigkeiten bei der Zuordnung: „Wer sagte gerade was“ gehabt.

Wenn du die Handlung als Geschichte geschrieben und gelegentlich „Sprache“ als Stilmittel benutzt hättest, wäre das Gesamtwerk sicherlich leicher zu lesen.

Auch lässt der Schluss die Pointe nur erahnen – das hättest du deutlicher herausarbeiten müssen. Wenn dem Leser klar ist, dass die beiden den Unfall nicht überlebt haben, wird die Begegnung mit Dieter erst zu einem richtigen Aha – Erlebnis (Oder war es etwa ganz anders gemeint?).

Ich habe dich freigeschaltet und hoffe, dass du viele Tipps und Anregungen der Leser bekommst. Danach würde sich eine Überarbeitung sicherlich auch noch mal lohnen.

Ein paar kleine Fehler:

Den Kuli schreibe ich nur mit einem „[red]l[/red]“
Ihre Lammkoteletts sind einsame spitze – [red]Spitze[/red]

Auch stören mich etwas die Backslashes (\) - sie sind nicht gerade gebräuchlich. Wortkürzungen werden in der Regel nur durch ein "Hochkomma" (') dargestellt, sind in deinem Text aber fast alle völlig überflüssig.


Grüße vom Ironbiber
 

Aligator

Mitglied
„Lisbeth, hilf mir doch mal mit dem Knoten, ich kriegs mal wieder nicht hin.“
„Warum um Gottes Willen hast du denn das gestreifte Hemd an? Ich hab dir doch das Weiße gebügelt.“
“Ich zieh das jetzt nicht mehr aus, kommt gar nicht in Frage!“
„Kurt, ich hab keine Zeit mit dir rum zu diskutieren, du ziehst jetzt das andere Hemd an oder ich komme nicht mit!“
Missmutig beginnt Kurt das Hemd aufzuknöpfen. Elisabeth versucht energisch, den Lackschuhen ein Mehr an Glanz ab zu gewinnen.
„ Ich, alleine auf Dieters Beerdigung? Du hast ihn doch viel besser gekannt“, motzt Kurt.
„Moment mal, Dieter war doch dein Kollege gewesen!“
„Und wer geht jeden Sonntag zusammen mit Gudrun in den Kirchenchor? Ihr Frauen tratscht doch pausenlos. Wahrscheinlich habt ihr in zwei Stunden mehr Informationen ausgetauscht, als wir Männer in zwei Wochen ...“
„Kurt!“ Demonstrativ knallt sie ihm die Schuhe vor die Füße.
„ … und da ist es ganz selbstverständlich, dass du eben auch mehr über Dieter weißt. Sicherlich habt ihr jede klitzekleine Winzigkeit akribisch ausdiskutiert, so Dinge wie Schnarchgewohnheiten, Unterwäschefarben, oder was er zum Mittagessen vorgesetzt bekommt, … bekommen hat.“
„Würdest du dich ein bisschen beeilen, wir haben schon halb durch!“ ruft Elisabeth aus dem Bad. Sie hat übrigens von Kurts Ausführungen nicht viel mitbekommen.
„Ja, ja! Ich bin sowieso wieder vor dir fertig.“
„Hast du die Karte unterschrieben?“ schallt es wieder aus dem Badezimmer.
„Selbstverständlich hab ich das! Wo hast du sie nochmal hingelegt?“
„Ist auf der Kommode.“
„Und der Kuli? … Immer räumt sie alles weg. Dort ist er doch gestern noch gelegen. Kann sie denn nicht Alles an seinem Platz lassen?“ Kurt kramt in der Schublade und wird fündig.
„Hier, damit gehts doch auch!“
Elisabeth kommt in den Gang und nimmt die Karte zur Hand.
„Du hast mit einem rosa Filzstift unterschrieben?“
„Warum nicht? Muss denn bei Beerdigungen immer alles schwarz sein? Vielleicht tröstet Gudrun ja die Farbe. Also mich tröstet sie.“
„Ich hab noch eine Karte im Schlafzimmer. Jetzt zieh doch endlich die Hose an!“
„Fünfunddreißig Jahre Malermeistererfahrung. Und da soll ich mich nicht mit Farben auskennen?“
Kurt kämpft mit dem Gürtel.
„Wo ist denn der schwarze Gürtel, Lisbeth? Den hier krieg ich nicht zu.“
„Siehst du, ich hab ja gesagt, dass du zugenommen hast.“
Kurt zieht den Bauch vor dem Spiegel ein.
„Der ist wohl eingegangen.“
Elisabeth kommt in den Flur und schaut ihn spöttisch an.
„Wie soll denn bitteschön ein Gürtel eingehen können?“
„Wahrscheinlich hast du ihn samt Hose in die Waschmaschine geworfen! So wie die zwanzig Euro letzte Woche.“
„Das musste ja jetzt wieder kommen!“ Sie verdreht die Augen und geht ins Schlafzimmer.
„Was hab ich nach den zwanzig Euro gesucht!“
„Hier, der Schwarze!“ Sie eilt wieder ins Bad.
„Das ganze Haus hab ich auf den Kopf gestellt. Sogar in der Garage war ich. … “
„Kurt, helf mir doch mal eben mit dem Reißverschluss!“
Er betritt schmunzelnd das Bad, wo sich Elisabeth gerade die Schuhe anzieht.
„Weißt du noch letzten Sommer, als wir bei Dieter grillen waren, und wie er sich die Augenbrauen versenkt hat? Ich hab noch gesagt: „Sei vorsichtig mit dem Spiritus!“ Aber nein, er weiß ja immer alles besser.“
„Was die arme Gudrun jetzt wohl den lieben, langen Tag macht. Die Kinder sind ja auch schon aus dem Haus. Um wen soll sie sich denn jetzt kümmern?“
„Sie könnte ja zu uns Kochen kommen.“
Elisabeths Augen blitzen. „Das könnte dir so passen!“
„Ihre Lammkoteletts sind einsame spitze, dass musst du schon zugeben!“
Kurt bekommt eins mit dem Handtuch über gebraten.
„Dass du immer nur ans Essen denken kannst! Heute ist Dieters Beerdigung!“
„Was soll er denn jetzt noch mit den Lammkoteletts anfangen? Irgendjemand muss sie doch essen!“
„Komm jetzt, in einer halben Stunde geht' s los und ich will einen guten Platz erwischen.“
„Wo gehts hinter her hin, in die Jägerstube?“
„Die Schmidts sitzen bestimmt schon in der ersten Reihe. Dass wir auch immer als Letzte kommen müssen!“
„Habe am Sonntag beim Stammtisch Schweinebraten gehabt. Aber die Soße war aus der Packung, da kann der mir erzählen was er will. Der hat in letzter Zeit ganz schon nach gelassen.“
„Sollen wir die Regenschirme mitnehmen? Sieht ziemlich bewölkt aus.“
„Aber immer noch besser wie der Stangelwirt.“
„Ich lass sie im Auto. … Hab ich jetzt die Tempos eingepackt? Der neue Pfarrer predigt doch immer so schön!“
„Bei dem krieg ich immer Sodbrennen. Ist mir einfach zu fettig.“

Sie verlassen das Haus und steigen in den Kombi. Elisabeth setzt sich ans Steuer, da Kurt sich beim Fahren immer so aufregt, und seit dem Herzinfarkt letztes Jahr aufpassen muss.
„Rechts ist frei.“
Sie gibt Gas, bremst aber sofort wieder ab.
„Um Gottes Willen, die Karte!“ entfährt es ihr.
„Hab\' sie doch hier in der Manteltasche“, will Kurt besänftigen.
„Ja, aber mit der rosa Unterschrift!“
„Ist doch jetzt egal, fahr doch!“
Elisabeth lässt die Kupplung kommen und kracht in den roten Golf, der mit erhöhter Geschwindigkeit von rechts kam.

„Herr Gott noch mal! Das schöne Auto! Kannst du nicht aufpassen? ... Lisbeth? … Sag doch was!“
Elisabeth hebt mühsam den Kopf vom Lenkrad und stöhnt. Aus ihrer Nase tropft Blut.
„Du blöder Hund … du hast doch gesagt, es ist frei!“
„Was weiß ich, wo der auf einmal herkam. Hat ja voll meine Seite erwischt! … Sag mal, hab ich da was im Auge?“
Es steckt lediglich eine zwanzig Zentimeter lange Glasscherbe drin.
„Das schöne Hemd! Das kriege ich ja nie mehr raus!“
„Warum tut mirs eigentlich gar nicht weh?“
„Vielleicht der Schock. … Kurt, guck'! Ist das nicht der Dieter, da vorne?“
Kurt ruft durch das Loch in der Windschutzscheibe: „Dieter, Mensch, was machst du denn hier, du solltest doch auf deiner Beerdigung sein! … Lacht der mich gerade aus?“
„Also, jetzt kommen bekommen wir bestimmt keinen guten Platz mehr.“
 

Aligator

Mitglied
Hallo Ironbiber!

Fand ich echt Klasse, so schnell Antwort bekommen zu haben!

Zur Zeit hab ich eine regelrechte Nur-Dialog-Phase. Glaub mir, dafür waren die Handlungssätze schon reich gesät. Mich würde interessieren, wie das so bei euch Lesern ankommt, denn unter einer Kurzgeschichte stellt man sich schon etwas anderes vor, oder nicht?

Sicherlich kann ich den Schluss noch deutlicher ausbauen. Andeutungen find ich aber auch ned schlecht, damit jeder die Geschichte zu ende denken kann, wie er sie empfindet. Hab ich zufällig gestern bei einer Kurzgeschichtendefinition auch so gelesen.

Liebe Grüße
Aligator
 

Aligator

Mitglied
„Lisbeth, hilf mir doch mal mit dem Knoten, ich krieg' s mal wieder nicht hin.“
„Warum um Gottes Willen hast du denn das gestreifte Hemd an? Ich hab dir doch das Weiße gebügelt.“
“Ich zieh das jetzt nicht mehr aus, kommt gar nicht in Frage!“
„Kurt, ich hab keine Zeit mit dir rum zu diskutieren, du ziehst jetzt das andere Hemd an oder ich komme nicht mit!“
Missmutig beginnt Kurt das Hemd aufzuknöpfen. Elisabeth versucht energisch, den Lackschuhen ein Mehr an Glanz ab zu gewinnen.
„ Ich, alleine auf Dieters Beerdigung? Du hast ihn doch viel besser gekannt“, motzt Kurt.
„Moment mal, Dieter war doch dein Kollege gewesen!“
„Und wer geht jeden Sonntag zusammen mit Gudrun in den Kirchenchor? Ihr Frauen tratscht doch pausenlos. Wahrscheinlich habt ihr in zwei Stunden mehr Informationen ausgetauscht, als wir Männer in zwei Wochen ...“
„Kurt!“ Demonstrativ knallt sie ihm die Schuhe vor die Füße.
„ … und da ist es ganz selbstverständlich, dass du eben auch mehr über Dieter weißt. Sicherlich habt ihr jede klitzekleine Winzigkeit akribisch ausdiskutiert, so Dinge wie Schnarchgewohnheiten, Unterwäschefarben, oder was er zum Mittagessen vorgesetzt bekommt, … bekommen hat.“
„Würdest du dich ein bisschen beeilen, wir haben schon halb durch!“ ruft Elisabeth aus dem Bad. Sie hat übrigens von Kurts Ausführungen nicht viel mitbekommen.
„Ja, ja! Ich bin sowieso wieder vor dir fertig.“
„Hast du die Karte unterschrieben?“ schallt es wieder aus dem Badezimmer.
„Selbstverständlich hab ich das! Wo hast du sie nochmal hingelegt?“
„Ist auf der Kommode.“
„Und der Kuli? … Immer räumt sie alles weg. Dort ist er doch gestern noch gelegen. Kann sie denn nicht Alles an seinem Platz lassen?“ Kurt kramt in der Schublade und wird fündig.
„Hier, damit gehts doch auch!“
Elisabeth kommt in den Gang und nimmt die Karte zur Hand.
„Du hast mit einem rosa Filzstift unterschrieben?“
„Warum nicht? Muss denn bei Beerdigungen immer alles schwarz sein? Vielleicht tröstet Gudrun ja die Farbe. Also mich tröstet sie.“
„Ich hab noch eine Karte im Schlafzimmer. Jetzt zieh doch endlich die Hose an!“
„Fünfunddreißig Jahre Malermeistererfahrung. Und da soll ich mich nicht mit Farben auskennen?“
Kurt kämpft mit dem Gürtel.
„Wo ist denn der schwarze Gürtel, Lisbeth? Den hier krieg ich nicht zu.“
„Siehst du, ich hab ja gesagt, dass du zugenommen hast.“
Kurt zieht den Bauch vor dem Spiegel ein.
„Der ist wohl eingegangen.“
Elisabeth kommt in den Flur und schaut ihn spöttisch an.
„Wie soll denn bitteschön ein Gürtel eingehen können?“
„Wahrscheinlich hast du ihn samt Hose in die Waschmaschine geworfen! So wie die zwanzig Euro letzte Woche.“
„Das musste ja jetzt wieder kommen!“ Sie verdreht die Augen und geht ins Schlafzimmer.
„Was hab ich nach den zwanzig Euro gesucht!“
„Hier, der Schwarze!“ Sie eilt wieder ins Bad.
„Das ganze Haus hab ich auf den Kopf gestellt. Sogar in der Garage war ich. … “
„Kurt, helf mir doch mal eben mit dem Reißverschluss!“
Er betritt schmunzelnd das Bad, wo sich Elisabeth gerade die Schuhe anzieht.
„Weißt du noch letzten Sommer, als wir bei Dieter grillen waren, und wie er sich die Augenbrauen versenkt hat? Ich hab noch gesagt: „Sei vorsichtig mit dem Spiritus!“ Aber nein, er weiß ja immer alles besser.“
„Was die arme Gudrun jetzt wohl den lieben, langen Tag macht", seniert Elisabeth. "Die Kinder sind ja auch schon aus dem Haus. Um wen soll sie sich denn jetzt kümmern?“
„Sie könnte ja zu uns Kochen kommen“, schlägt Kurt vor.
Elisabeths Augen blitzen. „Das könnte dir so passen!“
„Ihre Lammkoteletts sind einsame spitze, dass musst du schon zugeben!“
Kurt bekommt eins mit dem Handtuch über gebraten.
„Dass du immer nur ans Essen denken kannst! Heute ist Dieters Beerdigung!“
„Was soll er denn jetzt noch mit den Lammkoteletts anfangen? Irgendjemand muss sie doch essen!“
„Komm jetzt, in einer halben Stunde geht' s los und ich will einen guten Platz erwischen.“
„Wo gehts hinter her hin, in die Jägerstube?“
„Die Schmidts sitzen bestimmt schon in der ersten Reihe. Dass wir auch immer als Letzte kommen müssen!“
„Habe am Sonntag beim Stammtisch Schweinebraten gehabt. Aber die Soße war aus der Packung, da kann der mir erzählen was er will. Der hat in letzter Zeit ganz schon nach gelassen.“
„Sollen wir die Regenschirme mitnehmen? Sieht ziemlich bewölkt aus.“
„Aber immer noch besser wie der Stangelwirt.“
„Ich lass sie im Auto. … Hab ich jetzt die Tempos eingepackt? Der neue Pfarrer predigt doch immer so schön!“
„Bei dem krieg ich immer Sodbrennen. Ist mir einfach zu fettig.“

Sie verlassen das Haus und steigen in den Kombi. Elisabeth setzt sich ans Steuer, da Kurt sich beim Fahren immer so aufregt, und seit dem Herzinfarkt letztes Jahr aufpassen muss.
„Rechts ist frei.“
Sie gibt Gas, bremst aber sofort wieder ab.
„Um Gottes Willen, die Karte!“ entfährt es ihr.
„Hab sie doch hier in der Manteltasche“, will Kurt besänftigen.
„Ja, aber mit der rosa Unterschrift!“
„Ist doch jetzt egal, fahr doch!“
Elisabeth lässt die Kupplung kommen und kracht in den roten Golf, der mit erhöhter Geschwindigkeit von rechts kam.

„Herr Gott noch mal! Das schöne Auto! Kannst du nicht aufpassen? ... Lisbeth? … Sag doch was!“
Elisabeth hebt mühsam den Kopf vom Lenkrad und stöhnt. Aus ihrer Nase tropft Blut.
„Du blöder Hund … du hast doch gesagt, es ist frei!“
„Was weiß ich, wo der auf einmal herkam. Hat ja voll meine Seite erwischt! … Sag mal, hab ich da was im Auge?“
Es steckt lediglich eine zwanzig Zentimeter lange Glasscherbe drin.
„Das schöne Hemd! Das kriege ich ja nie mehr raus!“
„Warum tut mir' s eigentlich gar nicht weh?“
„Vielleicht der Schock. … Kurt, guck'! Ist das nicht der Dieter, da vorne?“
Kurt ruft durch das Loch in der Windschutzscheibe: „Dieter, Mensch, was machst du denn hier, du solltest doch auf deiner Beerdigung sein! … Lacht der mich gerade aus?“
„Also, jetzt kommen bekommen wir bestimmt keinen guten Platz mehr.“
 

Aligator

Mitglied
„Lisbeth, hilf mir doch mal mit dem Knoten, ich krieg' s mal wieder nicht hin.“
„Warum um Gottes Willen hast du denn das gestreifte Hemd an? Ich hab dir doch das Weiße gebügelt.“
“Ich zieh das jetzt nicht mehr aus, kommt gar nicht in Frage!“
„Kurt, ich hab keine Zeit mit dir rum zu diskutieren, du ziehst jetzt das andere Hemd an oder ich komme nicht mit!“
Missmutig beginnt Kurt das Hemd aufzuknöpfen. Elisabeth versucht energisch, den Lackschuhen ein Mehr an Glanz ab zu gewinnen.
„ Ich, alleine auf Dieters Beerdigung? Du hast ihn doch viel besser gekannt“, motzt Kurt.
„Moment mal, Dieter war doch dein Kollege gewesen!“
„Und wer geht jeden Sonntag zusammen mit Gudrun in den Kirchenchor? Ihr Frauen tratscht doch pausenlos. Wahrscheinlich habt ihr in zwei Stunden mehr Informationen ausgetauscht, als wir Männer in zwei Wochen ...“
„Kurt!“ Demonstrativ knallt sie ihm die Schuhe vor die Füße.
„ … und da ist es ganz selbstverständlich, dass du eben auch mehr über Dieter weißt. Sicherlich habt ihr jede klitzekleine Winzigkeit akribisch ausdiskutiert, so Dinge wie Schnarchgewohnheiten, Unterwäschefarben, oder was er zum Mittagessen vorgesetzt bekommt, … bekommen hat.“
„Würdest du dich ein bisschen beeilen, wir haben schon halb durch!“ ruft Elisabeth aus dem Bad. Sie hat übrigens von Kurts Ausführungen nicht viel mitbekommen.
„Ja, ja! Ich bin sowieso wieder vor dir fertig.“
„Hast du die Karte unterschrieben?“ schallt es wieder aus dem Badezimmer.
„Selbstverständlich hab ich das! Wo hast du sie nochmal hingelegt?“
„Ist auf der Kommode.“
„Und der Kuli? … Immer räumt sie alles weg. Dort ist er doch gestern noch gelegen. Kann sie denn nicht Alles an seinem Platz lassen?“ Kurt kramt in der Schublade und wird fündig.
„Hier, damit gehts doch auch!“
Elisabeth kommt in den Gang und nimmt die Karte zur Hand.
„Du hast mit einem rosa Filzstift unterschrieben?“
„Warum nicht? Muss denn bei Beerdigungen immer alles schwarz sein? Vielleicht tröstet Gudrun ja die Farbe. Also mich tröstet sie.“
„Ich hab noch eine Karte im Schlafzimmer. Jetzt zieh doch endlich die Hose an!“
„Fünfunddreißig Jahre Malermeistererfahrung. Und da soll ich mich nicht mit Farben auskennen?“
Kurt kämpft mit dem Gürtel.
„Wo ist denn der schwarze Gürtel, Lisbeth? Den hier krieg ich nicht zu.“
„Siehst du, ich hab ja gesagt, dass du zugenommen hast.“
Kurt zieht den Bauch vor dem Spiegel ein.
„Der ist wohl eingegangen.“
Elisabeth kommt in den Flur und schaut ihn spöttisch an.
„Wie soll denn bitteschön ein Gürtel eingehen können?“
„Wahrscheinlich hast du ihn samt Hose in die Waschmaschine geworfen! So wie die zwanzig Euro letzte Woche.“
„Das musste ja jetzt wieder kommen!“ Sie verdreht die Augen und geht ins Schlafzimmer.
„Was hab ich nach den zwanzig Euro gesucht!“
„Hier, der Schwarze!“ Sie eilt wieder ins Bad.
„Das ganze Haus hab ich auf den Kopf gestellt. Sogar in der Garage war ich.“
„Kurt, helf mir doch mal eben mit dem Reißverschluss!“
Er betritt schmunzelnd das Bad, wo sich Elisabeth gerade die Schuhe anzieht.
„Weißt du noch letzten Sommer, als wir bei Dieter grillen waren, und wie er sich die Augenbrauen versenkt hat? Ich hab noch gesagt: „Sei vorsichtig mit dem Spiritus!“ Aber nein, er weiß ja immer alles besser.“
„Was die arme Gudrun jetzt wohl den lieben, langen Tag macht", seniert Elisabeth. "Die Kinder sind ja auch schon aus dem Haus. Um wen soll sie sich denn jetzt kümmern?“
„Sie könnte ja zu uns Kochen kommen“, schlägt Kurt vor.
Elisabeths Augen blitzen. „Das könnte dir so passen!“
„Ihre Lammkoteletts sind einsame spitze, dass musst du schon zugeben!“
Kurt bekommt eins mit dem Handtuch über gebraten.
„Dass du immer nur ans Essen denken kannst! Heute ist Dieters Beerdigung!“
„Was soll er denn jetzt noch mit den Lammkoteletts anfangen? Irgendjemand muss sie doch essen!“
„Komm jetzt, in einer halben Stunde geht' s los und ich will einen guten Platz erwischen.“
„Wo gehts hinter her hin, in die Jägerstube?“
„Die Schmidts sitzen bestimmt schon in der ersten Reihe. Dass wir auch immer als Letzte kommen müssen!“
„Habe am Sonntag beim Stammtisch Schweinebraten gehabt. Aber die Soße war aus der Packung, da kann der mir erzählen was er will. Der hat in letzter Zeit ganz schon nach gelassen.“
„Sollen wir die Regenschirme mitnehmen? Sieht ziemlich bewölkt aus.“
„Aber immer noch besser wie der Stangelwirt.“
„Ich lass sie im Auto. … Hab ich jetzt die Tempos eingepackt? Der neue Pfarrer predigt doch immer so schön!“
„Bei dem krieg ich immer Sodbrennen. Ist mir einfach zu fettig.“

Sie verlassen das Haus und steigen in den Kombi. Elisabeth setzt sich ans Steuer, da Kurt sich beim Fahren immer so aufregt, und seit dem Herzinfarkt letztes Jahr aufpassen muss.
„Rechts ist frei.“
Sie gibt Gas, bremst aber sofort wieder ab.
„Um Gottes Willen, die Karte!“ entfährt es ihr.
„Hab sie doch hier in der Manteltasche“, will Kurt besänftigen.
„Ja, aber mit der rosa Unterschrift!“
„Ist doch jetzt egal, fahr doch!“
Elisabeth lässt die Kupplung kommen und kracht in den roten Golf, der mit erhöhter Geschwindigkeit von rechts kam.

„Herr Gott noch mal! Das schöne Auto! Kannst du nicht aufpassen? ... Lisbeth? … Sag doch was!“
Elisabeth hebt mühsam den Kopf vom Lenkrad und stöhnt. Aus ihrer Nase tropft Blut.
„Du blöder Hund … du hast doch gesagt, es ist frei!“
„Was weiß ich, wo der auf einmal herkam. Hat ja voll meine Seite erwischt! … Sag mal, hab ich da was im Auge?“
Es steckt lediglich eine zwanzig Zentimeter lange Glasscherbe drin.
„Das schöne Hemd! Das kriege ich ja nie mehr raus!“
„Warum tut mir' s eigentlich gar nicht weh?“
„Vielleicht der Schock. … Kurt, guck'! Ist das nicht der Dieter, da vorne?“
Kurt ruft durch das Loch in der Windschutzscheibe: „Dieter, Mensch, was machst du denn hier, du solltest doch auf deiner Beerdigung sein! … Lacht der mich gerade aus?“
„Also, jetzt kommen bekommen wir bestimmt keinen guten Platz mehr.“
 

Ironbiber

Foren-Redakteur
Wie was bei wem ankommt ist einzig und allein von dem persönlichen Geschmack des Lesenden abhängig. Für die einzelnen Genres der Prosa und Lyrik gibt es aber Empfehlungen, die die Richtung und die elementaren Gesetze vorgeben.

In jedem Forum steht am Anfang ein Text, der die spezifischen Merkmale der jeweiligen Form zusammenfasst. Es ist, gerade für Neulinge, immer empfehlenswert, sich vor der Einstellung von Texten mit diesen Forentexten intensiv zu beschäftigen. Sie beschreiben die gültigen Kriterien und wurden von Kennern und Könnern der jeweiligen Materie entworfen.

Bevor du also Texte einstellst, empfehle ich dir die Lektüre dieser Beschreibungen.

Auch solltest du die Anregungen der „alten Hasen“ der Leselupe, zwar kritisch, aber offen reflektieren und bei zukünftigen Werken einfließen lassen. Das ist der Garant dafür, dass du irgendwann auch mal einen „Kracher“ landest, der bei allen auf Begeisterung stößt.

Vor dem Einstellen von Texten empfiehlt es sich zudem, das Werk einer Rechtschreibprüfung durch ein kommerzielles Programm, wie "Word" zu unterziehen. Sie erkennt zwar auch nicht alles, eliminiert aber schon mal die gröbsten Fehler und der Lerneffekt für den Schreiber ist groß.

Ich wünsche Kreativität und einen schönen Tag … Ironbiber
 

Aligator

Mitglied
„Lisbeth, hilf mir doch mal mit dem Knoten, ich krieg' s mal wieder nicht hin.“
„Warum um Gottes Willen hast du denn das gestreifte Hemd an? Ich hab dir doch das Weiße gebügelt.“
“Ich zieh das jetzt nicht mehr aus, kommt gar nicht in Frage!“
„Kurt, ich hab keine Zeit mit dir rum zu diskutieren, du ziehst jetzt das andere Hemd an oder ich komme nicht mit!“
Missmutig beginnt Kurt das Hemd aufzuknöpfen. Elisabeth versucht energisch, den Lackschuhen ein Mehr an Glanz ab zu gewinnen.
„ Ich, alleine auf Dieters Beerdigung? Du hast ihn doch viel besser gekannt“, motzt Kurt.
„Moment mal, Dieter war doch dein Kollege gewesen!“
„Und wer geht jeden Sonntag zusammen mit Gudrun in den Kirchenchor? Ihr Frauen tratscht doch pausenlos. Wahrscheinlich habt ihr in zwei Stunden mehr Informationen ausgetauscht, als wir Männer in zwei Wochen ...“
„Kurt!“ Demonstrativ knallt sie ihm die Schuhe vor die Füße.
„ … und da ist es ganz selbstverständlich, dass du eben auch mehr über Dieter weißt. Sicherlich habt ihr jede klitzekleine Winzigkeit akribisch ausdiskutiert, so Dinge wie Schnarchgewohnheiten, Unterwäschefarben, oder was er zum Mittagessen vorgesetzt bekommt, … bekommen hat.“
„Würdest du dich ein bisschen beeilen, wir haben schon halb durch!“ ruft Elisabeth aus dem Bad. Sie hat übrigens von Kurts Ausführungen nicht viel mitbekommen.
„Ja, ja! Ich bin sowieso wieder vor dir fertig.“
„Hast du die Karte unterschrieben?“ schallt es wieder aus dem Badezimmer.
„Selbstverständlich hab ich das! Wo hast du sie nochmal hingelegt?“
„Ist auf der Kommode.“
„Und der Kuli? … Immer räumt sie alles weg. Dort ist er doch gestern noch gelegen. Kann sie denn nicht Alles an seinem Platz lassen?“ Kurt kramt in der Schublade und wird fündig.
„Hier, damit gehts doch auch!“
Elisabeth kommt in den Gang und nimmt die Karte zur Hand.
„Du hast mit einem rosa Filzstift unterschrieben?“
„Warum nicht? Muss denn bei Beerdigungen immer alles schwarz sein? Vielleicht tröstet Gudrun ja die Farbe. Also mich tröstet sie.“
„Ich hab noch eine Karte im Schlafzimmer. Jetzt zieh doch endlich die Hose an!“
„Fünfunddreißig Jahre Malermeistererfahrung. Und da soll ich mich nicht mit Farben auskennen?“
Kurt kämpft mit dem Gürtel.
„Wo ist denn der schwarze Gürtel, Lisbeth? Den hier krieg ich nicht zu.“
„Siehst du, ich hab ja gesagt, dass du zugenommen hast.“
Kurt zieht den Bauch vor dem Spiegel ein.
„Der ist wohl eingegangen.“
Elisabeth kommt in den Flur und schaut ihn spöttisch an.
„Wie soll denn bitteschön ein Gürtel eingehen können?“
„Wahrscheinlich hast du ihn samt Hose in die Waschmaschine geworfen! So wie die zwanzig Euro letzte Woche.“
„Das musste ja jetzt wieder kommen!“ Sie verdreht die Augen und geht ins Schlafzimmer.
„Was hab ich nach den zwanzig Euro gesucht!“
„Hier, der Schwarze!“ Sie eilt wieder ins Bad.
„Das ganze Haus hab ich auf den Kopf gestellt. Sogar in der Garage war ich.“
„Kurt, helf mir doch mal eben mit dem Reißverschluss!“
Er betritt schmunzelnd das Bad, wo sich Elisabeth gerade die Schuhe anzieht.
„Weißt du noch letzten Sommer, als wir bei Dieter grillen waren, und wie er sich die Augenbrauen versenkt hat? Ich hab noch gesagt: „Sei vorsichtig mit dem Spiritus!“ Aber nein, er weiß ja immer alles besser.“
„Was die arme Gudrun jetzt wohl den lieben, langen Tag macht", seniert Elisabeth. "Die Kinder sind ja auch schon aus dem Haus. Um wen soll sie sich denn jetzt kümmern?“
„Sie könnte ja zu uns Kochen kommen“, schlägt Kurt vor.
Elisabeths Augen blitzen. „Das könnte dir so passen!“
„Ihre Lammkoteletts sind einsame spitze, dass musst du schon zugeben!“
Kurt bekommt eins mit dem Handtuch über gebraten.
„Dass du immer nur ans Essen denken kannst! Heute ist Dieters Beerdigung!“
„Was soll er denn jetzt noch mit den Lammkoteletts anfangen? Irgendjemand muss sie doch essen!“
„Komm jetzt, in einer halben Stunde geht' s los und ich will einen guten Platz erwischen.“
„Wo gehts hinter her hin, in die Jägerstube?“
„Die Schmidts sitzen bestimmt schon in der ersten Reihe. Dass wir auch immer als Letzte kommen müssen!“
„Habe am Sonntag beim Stammtisch Schweinebraten gehabt. Aber die Soße war aus der Packung, da kann der mir erzählen was er will. Der hat in letzter Zeit ganz schön nach gelassen.“
„Sollen wir die Regenschirme mitnehmen? Sieht ziemlich bewölkt aus.“
„Aber immer noch besser wie der Stangelwirt.“
„Ich lass sie im Auto. … Hab ich jetzt die Tempos eingepackt? Der neue Pfarrer predigt doch immer so schön!“
„Bei dem krieg ich immer Sodbrennen. Ist mir einfach zu fettig.“

Sie verlassen das Haus und steigen in den Kombi. Elisabeth setzt sich ans Steuer, da Kurt sich beim Fahren immer so aufregt, und seit dem Herzinfarkt letztes Jahr aufpassen muss.
„Rechts ist frei.“
Sie gibt Gas, bremst aber sofort wieder ab.
„Um Gottes Willen, die Karte!“ entfährt es ihr.
„Hab sie doch hier in der Manteltasche“, will Kurt besänftigen.
„Ja, aber mit der rosa Unterschrift!“
„Ist doch jetzt egal, fahr doch!“
Elisabeth lässt die Kupplung kommen und kracht in den roten Golf, der mit erhöhter Geschwindigkeit von rechts kam.

„Herr Gott noch mal! Das schöne Auto! Kannst du nicht aufpassen? ... Lisbeth? … Sag doch was!“
Elisabeth hebt mühsam den Kopf vom Lenkrad und stöhnt. Aus ihrer Nase tropft Blut.
„Du blöder Hund … du hast doch gesagt, es ist frei!“
„Was weiß ich, wo der auf einmal herkam. Hat ja voll meine Seite erwischt! … Sag mal, hab ich da was im Auge?“
Es steckt lediglich eine zwanzig Zentimeter lange Glasscherbe drin.
„Das schöne Hemd! Das kriege ich ja nie mehr raus!“
„Warum tut mir' s eigentlich gar nicht weh?“
„Vielleicht der Schock. … Kurt, guck'! Ist das nicht der Dieter, da vorne?“
Kurt ruft durch das Loch in der Windschutzscheibe: „Dieter, Mensch, was machst du denn hier, du solltest doch auf deiner Beerdigung sein! … Lacht der mich gerade aus?“
„Also, jetzt kommen bekommen wir ganz bestimmt keinen guten Platz mehr.“
 

Aligator

Mitglied
„Lisbeth, hilf mir doch mal mit dem Knoten, ich krieg' s mal wieder nicht hin.“
„Warum um Gottes Willen hast du denn das gestreifte Hemd an? Ich hab dir doch das Weiße gebügelt.“
“Ich zieh das jetzt nicht mehr aus, kommt gar nicht in Frage!“
„Kurt, ich hab keine Zeit mit dir rum zu diskutieren, du ziehst jetzt das andere Hemd an oder ich komme nicht mit!“
Missmutig beginnt Kurt das Hemd aufzuknöpfen. Elisabeth versucht energisch, den Lackschuhen ein Mehr an Glanz ab zu gewinnen.
„Ich, alleine auf Dieters Beerdigung? Du hast ihn doch viel besser gekannt“, motzt Kurt.
„Moment mal, Dieter war doch dein Kollege gewesen!“
„Und wer geht jeden Sonntag zusammen mit Gudrun in den Kirchenchor? Ihr Frauen tratscht doch pausenlos. Wahrscheinlich habt ihr in zwei Stunden mehr Informationen ausgetauscht, als wir Männer in zwei Wochen ...“
„Kurt!“ Demonstrativ knallt sie ihm die Schuhe vor die Füße.
„ … und da ist es ganz selbstverständlich, dass du eben auch mehr über Dieter weißt. Sicherlich habt ihr jede klitzekleine Winzigkeit akribisch ausdiskutiert, so Dinge wie Schnarchgewohnheiten, Unterwäschefarben, oder was er zum Mittagessen vorgesetzt bekommt, … bekommen hat.“
„Würdest du dich ein bisschen beeilen, wir haben schon halb durch!“ ruft Elisabeth aus dem Bad. Sie hat übrigens von Kurts Ausführungen nicht viel mitbekommen.
„Ja, ja! Ich bin sowieso wieder vor dir fertig.“
„Hast du die Karte unterschrieben?“ schallt es wieder aus dem Badezimmer.
„Selbstverständlich hab ich das! Wo hast du sie nochmal hingelegt?“
„Ist auf der Kommode.“
„Und der Kuli? … Immer räumt sie alles weg. Dort ist er doch gestern noch gelegen. Kann sie denn nicht Alles an seinem Platz lassen?“ Kurt kramt in der Schublade und wird fündig.
„Hier, damit gehts doch auch!“
Elisabeth kommt in den Gang und nimmt die Karte zur Hand.
„Du hast mit einem rosa Filzstift unterschrieben?“
„Warum nicht? Muss denn bei Beerdigungen immer alles schwarz sein? Vielleicht tröstet Gudrun ja die Farbe. Also mich tröstet sie.“
„Ich hab noch eine Karte im Schlafzimmer. Jetzt zieh doch endlich die Hose an!“
„Fünfunddreißig Jahre Malermeistererfahrung. Und da soll ich mich nicht mit Farben auskennen?“
Kurt kämpft mit dem Gürtel.
„Wo ist denn der schwarze Gürtel, Lisbeth? Den hier krieg ich nicht zu.“
„Siehst du, ich hab ja gesagt, dass du zugenommen hast.“
Kurt zieht den Bauch vor dem Spiegel ein.
„Der ist wohl eingegangen.“
Elisabeth kommt in den Flur und schaut ihn spöttisch an.
„Wie soll denn bitteschön ein Gürtel eingehen können?“
„Wahrscheinlich hast du ihn samt Hose in die Waschmaschine geworfen! So wie die zwanzig Euro letzte Woche.“
„Das musste ja jetzt wieder kommen!“ Sie verdreht die Augen und geht ins Schlafzimmer.
„Was hab ich nach den zwanzig Euro gesucht!“
„Hier, der Schwarze!“ Sie eilt wieder ins Bad.
„Das ganze Haus hab ich auf den Kopf gestellt. Sogar in der Garage war ich.“
„Kurt, helf mir doch mal eben mit dem Reißverschluss!“
Er betritt schmunzelnd das Bad, wo sich Elisabeth gerade die Schuhe anzieht.
„Weißt du noch letzten Sommer, als wir bei Dieter grillen waren, und wie er sich die Augenbrauen versenkt hat? Ich hab noch gesagt: „Sei vorsichtig mit dem Spiritus!“ Aber nein, er weiß ja immer alles besser.“
„Was die arme Gudrun jetzt wohl den lieben, langen Tag macht", seniert Elisabeth. "Die Kinder sind ja auch schon aus dem Haus. Um wen soll sie sich denn jetzt kümmern?“
„Sie könnte ja zu uns Kochen kommen“, schlägt Kurt vor.
Elisabeths Augen blitzen. „Das könnte dir so passen!“
„Ihre Lammkoteletts sind einsame spitze, dass musst du schon zugeben!“
Kurt bekommt eins mit dem Handtuch über gebraten.
„Dass du immer nur ans Essen denken kannst! Heute ist Dieters Beerdigung!“
„Was soll er denn jetzt noch mit den Lammkoteletts anfangen? Irgendjemand muss sie doch essen!“
„Komm jetzt, in einer halben Stunde geht' s los und ich will einen guten Platz erwischen.“
„Wo gehts hinter her hin, in die Jägerstube?“
„Die Schmidts sitzen bestimmt schon in der ersten Reihe. Dass wir auch immer als Letzte kommen müssen!“
„Habe am Sonntag beim Stammtisch Schweinebraten gehabt. Aber die Soße war aus der Packung, da kann der mir erzählen was er will. Der hat in letzter Zeit ganz schön nach gelassen.“
„Sollen wir die Regenschirme mitnehmen? Sieht ziemlich bewölkt aus.“
„Aber immer noch besser wie der Stangelwirt.“
„Ich lass sie im Auto. … Hab ich jetzt die Tempos eingepackt? Der neue Pfarrer predigt doch immer so schön!“
„Bei dem krieg ich immer Sodbrennen. Ist mir einfach zu fettig.“

Sie verlassen das Haus und steigen in den Kombi. Elisabeth setzt sich ans Steuer, da Kurt sich beim Fahren immer so aufregt, und seit dem Herzinfarkt letztes Jahr aufpassen muss.
„Rechts ist frei.“
Sie gibt Gas, bremst aber sofort wieder ab.
„Um Gottes Willen, die Karte!“ entfährt es ihr.
„Hab sie doch hier in der Manteltasche“, will Kurt besänftigen.
„Ja, aber mit der rosa Unterschrift!“
„Ist doch jetzt egal, fahr doch!“
Elisabeth lässt die Kupplung kommen und kracht in den roten Golf, der mit erhöhter Geschwindigkeit von rechts kam.

„Herr Gott noch mal! Das schöne Auto! Kannst du nicht aufpassen? ... Lisbeth? … Sag doch was!“
Elisabeth hebt mühsam den Kopf vom Lenkrad und stöhnt. Aus ihrer Nase tropft Blut.
„Du blöder Hund … du hast doch gesagt, es ist frei!“
„Was weiß ich, wo der auf einmal herkam. Hat ja voll meine Seite erwischt! … Sag mal, hab ich da was im Auge?“
Es steckt lediglich eine zwanzig Zentimeter lange Glasscherbe drin.
„Das schöne Hemd! Das kriege ich ja nie mehr raus!“
„Warum tut mir' s eigentlich gar nicht weh?“
„Vielleicht der Schock. … Kurt, guck'! Ist das nicht der Dieter, da vorne?“
Kurt ruft durch das Loch in der Windschutzscheibe: „Dieter, Mensch, was machst du denn hier, du solltest doch auf deiner Beerdigung sein! … Lacht der mich gerade aus?“
„Also, jetzt bekommen wir ganz bestimmt keinen guten Platz mehr.“
 

Aligator

Mitglied
„Lisbeth, hilf mir doch mal mit dem Knoten, ich krieg' s mal wieder nicht hin.“
„Warum um Gottes Willen hast du denn das gestreifte Hemd an? Ich hab dir doch das Weiße gebügelt.“
“Ich zieh das jetzt nicht mehr aus, kommt gar nicht in Frage!“
„Kurt, ich hab keine Zeit mit dir rum zu diskutieren, du ziehst jetzt das andere Hemd an oder ich komme nicht mit!“
Missmutig beginnt Kurt das Hemd aufzuknöpfen. Elisabeth versucht energisch, den Lackschuhen ein Mehr an Glanz ab zu gewinnen.
„Ich, alleine auf Dieters Beerdigung? Du hast ihn doch viel besser gekannt“, motzt Kurt.
„Moment mal, Dieter war doch dein Kollege gewesen!“
„Und wer geht jeden Sonntag zusammen mit Gudrun in den Kirchenchor? Wahrscheinlich habt ihr in zwei Stunden mehr Informationen ausgetauscht, als wir Männer in zwei Wochen ...“
„Kurt!“ Demonstrativ knallt sie ihm die Schuhe vor die Füße.
„ … und da ist es ganz selbstverständlich, dass du eben auch mehr über Dieter weißt. So Dinge wie Schnarchgewohnheiten, Unterwäschefarben, oder was er zum Mittagessen vorgesetzt bekommt, … bekommen hat.“
„Würdest du dich ein bisschen beeilen, wir haben schon halb durch!“ ruft Elisabeth aus dem Bad. Sie hat übrigens von Kurts Ausführungen nicht viel mitbekommen.
„Ja, ja! Ich bin sowieso wieder vor dir fertig.“
„Hast du die Karte unterschrieben?“ schallt es wieder aus dem Badezimmer.
„Selbstverständlich hab ich das! Wo hast du sie nochmal hingelegt?“
„Ist auf der Kommode.“
„Und der Kuli? … Immer räumt sie alles weg. Dort ist er doch gestern noch gelegen. Kann sie denn nicht Alles an seinem Platz lassen?“ Kurt kramt in der Schublade und wird fündig.
„Hier, damit geht' s doch auch,“ findet er und krakelt seinen Vornamen hin.
Elisabeth kommt in den Gang und nimmt die Karte zur Hand.
„Du hast mit einem rosa Filzstift unterschrieben?“
„Warum nicht? Muss denn bei Beerdigungen immer alles so schwarz sein? Vielleicht tröstet Gudrun ja die Farbe. Also mich tröstet sie.“
„Kurt, du bringst mich noch ins Grab! … Ich hab noch eine Karte im Schlafzimmer und du ziehst jetzt bitte die Hose an!“
„Fünfunddreißig Jahre Malermeistererfahrung. Und da soll ich mich nicht mit Farben auskennen?“
Kurt kämpft mit dem Gürtel.
„Wo ist denn mein brauner Gürtel, Lisbeth? Den hier krieg' ich nicht zu.“
„Siehst du, ich hab ja gesagt, dass du zugenommen hast.“
Kurt zieht den Bauch vor dem Spiegel ein.
„Bestimmt ist er eingegangen.“
Elisabeth kommt in den Flur und schaut ihn spöttisch an.
„Wie soll denn bitteschön ein Gürtel eingehen können?“ will sie wissen.
„Wahrscheinlich hast du ihn samt Hose in die Waschmaschine geworfen! So wie die zwanzig Euro letzte Woche.“
„Das musste ja jetzt wieder kommen!“ Sie verdreht die Augen und geht ins Schlafzimmer.
„Was hab ich nach den zwanzig Euro gesucht!“
„Hier, der Braune!“ Sie eilt wieder ins Bad.
„Das ganze Haus hab ich auf den Kopf gestellt. Sogar in der Garage war ich.“
„Kurt, hilf mir doch mal eben mit dem Reißverschluss!“
Nach dem die Hose so gut es geht sitzt, betritt es schmunzelnd das Bad.
„Weißt du noch letzten Sommer, als wir bei Dieter grillen waren, und wie er sich die Augenbrauen versenkt hat? Ich hab noch gesagt: „Sei vorsichtig mit dem Spiritus!“ Aber nein, er weiß ja immer alles besser.“

„Was die arme Gudrun jetzt wohl macht", sinniert Elisabeth. "Die Kinder sind ja auch schon aus dem Haus. Um wen soll sie sich denn jetzt den lieben, langen Tag kümmern?“
„Sie könnte ja zu uns Kochen kommen“, schlägt Kurt vor.
Elisabeths Augen blitzen. „Das könnte dir so passen!“
„Ihre Lammkoteletts sind einsame spitze, dass musst du schon zugeben!“
Kurt bekommt eins mit dem Handtuch über gebraten.
„Dass du immer nur ans Essen denken kannst! Heute ist Dieters Beerdigung!“
„Was soll er denn jetzt noch mit den Lammkoteletts anfangen? Irgendjemand muss sie doch essen!“
„Komm jetzt, in einer halben Stunde geht' s los und ich will einen guten Platz erwischen.“
„Wo geht' s hinter her hin, in die Jägerstube?“
„Die Schmidts sitzen bestimmt schon in der ersten Reihe. Dass wir auch immer als Letzte kommen müssen!“
„Habe am Sonntag beim Stammtisch Schweinebraten gehabt. Aber die Soße war aus der Packung, da kann der mir erzählen was er will. Der hat in letzter Zeit ganz schön nach gelassen.“
„Sollen wir die Regenschirme mitnehmen? Sieht ziemlich bewölkt aus.“
„Aber immer noch besser wie der Stangelwirt.“
„Ich lass sie im Auto. … Hab ich jetzt die Tempos eingepackt? Der neue Pfarrer predigt doch immer so schön!“
„Bei dem krieg' ich immer Sodbrennen. Ist mir einfach zu fettig.“

Sie verlassen das Haus und steigen in den Kombi. Elisabeth setzt sich ans Steuer, da Kurt sich beim Fahren immer so aufregt, und seit dem Herzinfarkt letztes Jahr aufpassen muss.
„Rechts ist frei.“
Sie gibt Gas, bremst aber sofort wieder ab.
„Um Gottes Willen, die Karte!“ entfährt es ihr.
„Hab sie doch hier in der Manteltasche“, will Kurt besänftigen.
„Ja, aber mit der rosa Unterschrift!“
„Ist doch jetzt egal, fahr doch!“
Elisabeth lässt die Kupplung kommen und kracht in den roten Golf, der mit erhöhter Geschwindigkeit von rechts kam.

„Herr Gott noch mal! Das schöne Auto! Kannst du nicht aufpassen? ... Lisbeth? … Sag doch was!“
Elisabeth hebt mühsam den Kopf vom Lenkrad und stöhnt. Aus ihrer Nase tropft Blut.
„Du blöder Hund … du hast doch gesagt, es ist frei!“
„Was weiß ich, wo der auf einmal herkam. Hat ja voll meine Seite erwischt! … Sag mal, hab ich da was im Auge?“
Es steckt lediglich eine zwanzig Zentimeter lange Glasscherbe drin.
„Das schöne Hemd! Das kriege ich ja nie mehr raus!“
„Aber, warum tut mir das eigentlich nicht weh?“
„Vielleicht der Schock?“
„Ja. Lisbeth, ich fühl' mich so leicht auf einmal. Nicht dass ich sonst zu schwer wäre …“
„Kurt, guck'! Ist das nicht der Dieter, da vorne?“
Kurt ruft durch das Loch in der Windschutzscheibe: „Dieter, Mensch, was machst du denn hier, du solltest doch auf deiner Beerdigung sein! … Lisbeth, der lacht ja!“
„Also, jetzt bekommen wir ganz bestimmt keinen guten Platz mehr.“
 



 
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