Diskrepanz

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oma nobody

Mitglied
Du sagst, „Ich liebe Dich“ –
warum tust Du mir dann weh?
Du sagst, „Ich begehre Dich“ –
warum drehst Du Dich dann um und schläfst?
Du sagst, „Ich vermisse Dich“ –
warum rufst Du mich dann nicht an?
Du sagst, „Du bist meine Zukunft“ –
warum schließt Du mich dann oft aus?

Schmerz, Dunkel, Chaos.
Was so glücksverheißend begann,
peinigt jetzt mit jedem Tag mehr.
Die Raben warten.
 
P

Prosaiker

Gast
die erste strophe ist völlig zu vernachlässigen, ist meinem empfinden nach nicht im geringsten verdichtet, bietet bloß simple und somit nicht ansprechende kontraste.
aus den wartenden raben könnte man was machen (was auch daran liegen mag, dass ich Poes raben nimmermehr so bewundre).
insgesamt finde ich zu wenig lyrik.
viele grüße,
Prosa.
 

oma nobody

Mitglied
Hallo, Prosaiker,

vielen Dank für Deine Kritik. Tja, was soll ich dazu sagen? Ich habe das Gedicht oder besser, die Gedanken in einem Stimmungstief geschrieben. So fühlte ich eben; unverdichtet, simpel. Ich frage mich aber, kann man nicht auch einmal in ganz einfachen Worten schreiben, was man empfindet? Eine sehr bekannte und anerkannte Dichterin hat auch einfache Worte für Kontraste:

Es ist immer ein Abschied, aber niemals ein Verlassen,
es ist immer ein Wiedersehen, aber niemals ein Zurückkommen…..

Ich gestehe natürlich ein, daß meine Worte niemals an diese heranreichen.

Was die Raben betrifft, dachte ich weniger an Poe als an die Bussarde und Raben, die an Bundesstraßen auf Begrenzungsstangen sitzen und warten, bis ein Tier überfahren wird, um es dann zu fressen. Sie spüren den Tod und lauern darauf.

Trotzdem nehme ich aus Deinen Worten vieles mit und versuche, künftig meinen Gedichten mehr Tiefe zu verleihen. Ob es mir gelingt, wirst Du mir hoffentlich reflektieren :)


Viele Grüße
nobody
 
P

Prosaiker

Gast
Es ist immer ein Abschied, aber niemals ein Verlassen,
es ist immer ein Wiedersehen, aber niemals ein Zurückkommen…
das sind beeindruckende zeilen. verrätst du mir, von wem sie sind (hab zwar einen gedanken, bin mir aber nicht sicher)?

kann man nicht auch einmal in ganz einfachen Worten schreiben, was man empfindet?
klar kann "man" das. bloß der dichter sollte das besser lassen. sonst wär ja jeder tagebucheintrag in strophenform ein gedicht - und du wirst mir zustimmen, dass dies nicht der fall ist.
nochmal zu den raben: wie gesagt, ich denke, da hätte man (auch gerade bei deinem gedankengang) wirklich was draus machen können.
liebe grüße,
Prosa.
 



 
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