Eifersucht

1,40 Stern(e) 7 Bewertungen

Isa

Mitglied
Dein’ glücklich Augen seh’ ich nun
Ein Einverständnis mit der Welt
Du bist berauscht von deinem Tun
Die Liebe kommt, dein Herz erhellt

Dein Mund zählt der Liebe Wunder
Du bist so fröhlich wie noch nie
Schwärmen macht mein Lächeln runder
Dein Liebster nun bald vor dir knie’

Eure Körper eng umschlungen
Ihr seht die Welt nicht, seht nur euch
Vögel es euch vorgesungen
Die andren sind euch völlig gleich

Ein Paar seid ihr und immer froh
Seid zusammen, nie allein
Liebe führt euch, sagt niemals „Wo?“
Doch ich werd’ nun alleine sein

Schatten nun nur schlecht erkennend
Dein Glück zerbricht, es war zu schön
Wahrheit von der Lüge trennend
Du kannst doch immer zu mir geh’n.
 
L

Lotte Werther

Gast
An Isa

Gewöhnlich reizen mich Gedichte, wie dieses hier, zu ironischen Bemerkungen.

In deinen Strophen liegt aber neben der kindischen Belanglosigkeit der Worte, soviel unschuldige Naivität, dass ich gerührt bin.

Das macht die Zeilen nicht besser, aber mich geduldiger.

Schon gleich am Anfang hast du in einer Zeile zwei Platzhalter für Buchstaben. Das sind meist dem Rhythmus geschuldete Krücken. Man kann sie vermeiden. Was den Rhythmus angeht, wechselst du nicht nur von Jambus zum Trochäus, du hältst auch die Anzahl der Silben nicht ein.

Wenn schon der Inhalt durch seine Klischeehaftigkeit keine Emotionen wecken kann, sollte doch die Melodie wie eine Leier ins Ohr gehen.

An manchen Stellen wird der Inhalt der Strophen ungewollt komisch:

Ein Paar seid ihr und immer froh
Seid zusammen, nie allein
Liebe führt euch, sagt niemals „Wo?“
Doch ich werd’ nun alleine sein


Wenn du die Vögel bemühst, und von einem Paar redest, dann denke ich nur an eins …

Die letzten beiden Strophen gleiten vollends ab. Sie leiden an Rhythmusstörungen, Inhaltsschwund und Logikkatarrh.

Was ich nicht anzweifeln mag, sind deine Gefühle. Sie sind bestimmt wahrhaftig und tief empfunden.

Den Ausdruck derselben darfst du ruhig einem Poesiealbum anvertrauen.


Lotte Werther
 

Isa

Mitglied
danke lotte, so eine kritik hilft mir auf jeden fall weiter und ich kann versuchen mich zu verbessern. es gibt ja genug, woran ich arbeiten kann *g* danke nochmals
 

Zarathustra

Mitglied
warum nicht?
Isa ich verstehe deine Botschaft schon.
Doch ist sie schwer in Verse zu packen,
Deine Botschaft wehrt sich noch gegen runde Reime;

darum meine ich:
Durch deine Botschaft wird das Gedicht nicht besser,
aber weil sich die Botschaft gegen runde Reime wehrt,
gewinnt alles wieder ein wenig.

Der Schluß hat was. ..
Ach könnte man doch immer Wahrheit von der Lüge trennen,
und wenns nicht gelingt... dann nimmst du ihn doch wieder auf...

L.G. Hans
 

gareth

Mitglied
Liebe Isa,

so geht es nicht.

Ich habe auch irgendwie den Eindruck von glaubhaftem Gefühl, aber egal was Du eigentlich sagen wolltest, so kann man es nicht machen.

Lotte Werther hat dazu das Notwendigste gesagt.

Ich habe auch durchaus Probleme mit der Aussage. Meine Vermutung geht dahin, dass da eine Frau ihre Freundin in eine Beziehung zu einem Mann entlässt mit dem Hinweis: Du wirst schon sehen, was Du davon hast, aber Du kannst Dich jederzeit bei mir ausweinen.

Vielleicht liegt das aber auch an mir, denn der Titel gibt ja doch einen Hinweis, wenn ich es recht bedenke.

Lieber Zarathustra,

ich glaube, man tut einer Botschaft Unrecht, wenn man von ihr sagt, sie wehre sich gegen runde Reime. Die Botschaften die ich kenne, sind meist ganz neutral gewesen und man konnte mit ihnen praktisch machen was man wollte. Ganz nach Vermögen.

Liebe Grüße
gareth
 



 
Oben Unten