Ein Land

Der Denker

Mitglied
Gepostet, ohne nochmal drüber nachgedacht zu haben...



Durch endlos weite grüne Wiesen,
sieht man klare Bächlein fließen.
Vorbei an Blumen und auch Bäumen,
die des Bächleins Ufer säumen.
Durch Schluchten legendärer Berge,
hört man schon den Ruf der Zwerge.
Hinab ins Tal, gen Horizont,
wo keiner weiß, wer dort noch wohnt.

In diesem Land, da will ich sein,
und uns're Welt für mich nur Schein.
Ein Land, voll Drachen, Hexen und Gespenster.
Feen und Elfen, klopft an mein Fenster!
Ich spür', Magie durchdringt die Luft,
hier überbrückt man jede Kluft.
In diesem Land, da gibt's noch Gott
und keiner kennt Gevatter Tod.

In meinem Land gibt es die Liebe,
man sucht nicht erst, wo sie nun bliebe.
Liebe, die zwei Menschen bindet,
Liebe, die noch Herzen findet.
Was ist Hass? Das kennt man nicht.
Kein Versprechen, dass man bricht.
Keine Krankheit, keinen Krieg.
Die Vernunft erringt den Sieg.

Dann öffne ich die Augen wieder
Im Fernseh'n fallen Bomben nieder.
Wieder Tote, noch ein Schuß,
Amoklauf im Überfluß.
Menschen, die an Hunger sterben.
Menschen, die für Waffen werben.
Wieder eine Scheidung mehr,
Kinder schiebt man hin und her.
Wieder Arten in Gefahr!
Doch es geht uns wunderbar!
Alles geht so, wie es soll!
Schlagen uns're Bäuche voll.
Spüren nichts von all dem Treiben,
weil wir im Palast ja bleiben.
Man verschiebt den Schutz der Erde,
da sie's auch noch schaffen werde,
wenn wir noch ein bißchen warten,
bevor wir unnütz Hilfe starten.

Es ist zum Weinen und zum Schrein.
Das kann doch nicht das Ende sein!
Und ich denke mir: Was ist,
wenn es einfach menschlich ist?
 
L

leonie

Gast
hallo denker

brauchst auch nicht darüber nachzudenken, das sollen dann andere tun. gut getroffen, gefällt mir sehr gut.
liebe grüße leonie
 

Der Denker

Mitglied
Hallo leonie und Julia,

ich danke euch beiden sehr. :)
Irgendwie hat es gut getan, das zu schreiben.
Und genauso, wie es dort steht, hab ich mich auch beim Schreiben gefüllt.
Alles voller Sonnenschein, Schmetterlinge und Schäfchenwolken und plötzlich totale Wut. Und ich hatte fast das Gefühl, ich würde die letzten 2 Strophen rausbrüllen, anstatt schreiben.
Irgendwie schoss es immer schneller aus den Fingern.

Aber geändert hab ich wieder nix.
Schicksal?

Wir 'sehen' uns. ;)

Liebe Grüße,
Eric alias der Denker
 

La Luna

Mitglied
Taten

Doch Eric, du hast bewirkt das jeder - der dieses Gedicht liest - darüber nachdenken wird.
Vielleicht ist das alles, was wir tun können - aber zumindest tun wir etwas.


Gruß, Julia
 

zettelstraum

Mitglied
kein sanne-benz-posting!

..wenn du nur jetzt dein auto gegen ein fahrrad tauschst und deinen fernseher verkaufst, wirst du merken, daß dies ein gedicht und kein stoßgebet ist. *g*
nee, nix für ungut...diese art von stoß-gedicht schrieb ich in meiner jugend auch viel, als noch ein gewißer blumen-kohl an der macht war, wo ich doch blumenkohlsuppe nicht mochte.
jedenfalls freu ich mich auf paulchen partner s abschiedssonge, der nun endlich politik wurde:
vielen dank für die blumen, vielen dank wie lieb von dir...tralala...
nur eigenartig ist s, daß ein kriegsminister so friedfertig ausschaut..was hätte nena dazu gesagt?
ich find dein gedicht sehr gut, sehr jung, sehr aussagewillig...und kreide dir die besonderen fehler, des wei mal ist als reim zu verwenden nicht an.
denn das sind die deutschen unter uns oder die aktenkofferträger with peanuts in it, welche genauigkeiten da versuchen anzukreiden wo es doch um den inhalt geht.
gut gedacht, denker.

l.G., chris
 

Der Denker

Mitglied
hallöchen chris,

erst mal danke ich dir natürlich für deine Kritik und noch dazu eine positive. :)

Zum Thema ist-ist-Reim: Mir ist beim Schreiben schon selbst aufgefallen, dass das kein all zu hübscher Reim ist, aber ich habe keinen sinnvollen anderen Reim gefunden...
...bist...trist...frisst...p****...Kapitalist?
Naja... trist und frisst wäre vielleicht tatsächlich verwertbar...
Hm..


Liebe Grüße
Eric alias Denker
 

Fredy Daxboeck

Mitglied
la luna hat recht

hallo eric

wieso denkst du, dass du nichts geändert hast?
du setzt doch auch keine blumenzwiebel ein und erwartest, dass im nächsten augenblick ein strauss gelber narzissen durch die erde bricht?
lass dir zeit. deine zeilen bewirken zumindest ein nachdenken. die generation vor dir hat gelebt . . . und ihr wurde vorgelebt . . . dass das alles kein problem sei. dass wir mit vollen händen um uns werfen dürfen. dass wir probleme anderer zu ignorieren haben. nur ja nirgends einmischen, nur ja immer brav in die eigene tasche schauen.
nein.
dies volk kannst du nicht mit schreien überzeugen. das kennen sie. da wird bloß dichtgemacht.
du kannst nur überzeugen. vorleben. erkläre es den kindern. überzeuge sie. denn sie sind es die diesen planeten nach uns bewohnen.
wir haben es für sie verbockt und sie müssen es ausbaden.
aber vielleicht . . . vielleicht werden sie eines tages klüger sein und die richtigen schritte setzen.
denn es geht um das leben . . . die natur hilft sich am ende selbst . . . und wenn sie uns dabei ausrotten muss.

in diesem sinne

schöne grüße

fredy
_____________
würden sieben wünsche mir gegeben
braucht ich nicht lange fragen
würde siebenmal mein leben geben
diesen stern zu retten, ohne zagen
 

Der Denker

Mitglied
Danke...

...möchte ich hiermit mal sowohl dir, Julia, als auch dir, Fredy, sagen.
Dafür, dass ihr mit euren freundlichen Worten versucht mir die Augen zu öffnen und ich hoffe, dass ich mit 18 noch ein Weilchen auf dieser Erde Zeit habe, um weiterhin zu versuchen, meine beste Seite aus mir hervorzukramen
und ich hoffe, dass ich noch die Gelegenheit bekommen werde, meinen eigenen Kindern eines Tages mal zu erklären, auf was für einem wunderschönen Planeten sie leben dürfen und dass sie auf ihn aufpassen müssen.
Übrigens, Fredy, hoffe ich tatsächlich, dass die Erde so 'klug' ist, sich der Menschen zu entledigen, wenn es ihr zu brenzlig mit ihnen wird. Allerdings tut es mir in diesem Fall leid um all die Unschuldigen. Aber so ist es ja auch im Krieg, was?
Noch schöner wäre es natürlich, wenn die Menschen eines Tages die Vernunft (durch die sie sich angeblich vom Tier unterscheiden) gebrauchen und die Wahrheit erkennen, damit Mutter Erde nicht gezwungen wäre, sich ihrer Kinder zu entledigen.
Umwelt ist dabei ja leider nur ein Aspekt in diesem Gedicht. So hoffe ich auch, dass die Menschen eines Tages über ihren Hang zur Gewalt und Zerstörung hinwegkommen und anfangen, ihresgleichen zu achten.


Danke nochmal an alle, die auf dieses Gedicht geantwortet haben.


Eric alias Der Denker
 

Malte

Mitglied
Hallo Herr Der Denker,

ein kleines Werk voll Zuversicht,
dem dann schnell die Lanze bricht.

Liest sich schön...
Ist, ist... hebt das nicht die
beiden unscheinbaren letzten
Zeilen hervor und war dadurch eine
gute Wahl?

Lieben Gruß
Malte
 

Engeljaeger

Mitglied
Wow....*schnell das E-Book runterlädt*

Hey...das ist gut...verdammt gut sogar...!
Die ersten beiden Strophen hören sich etwas an, wie der Text von "Imaginations From The Other Side" von der Phantasie-Metal-Band "Blind Guardian" (unbedingt anhören!;))

Und dann plötzlich das Öffnen der Augen mit dem Blick auf die Realität, und meine wohlgeliebte, und so oft angesprochene Gesellschaftskritik....ich liebe dich, Mann ;)

Tja....das ist leider die Menschennatur...
Der Mensch ist das einzige Tier, das grausam ist...
Das Morden eines jeden anderen Tieres ist nur natürlich...doch der Mensch tötet....nein....MORDET aus total schwachsinnigen "Gründen", die ihm sein Gehirn einredet, das sowieso viel zu groß geraten ist, als dass man damit WIRKLICH LEBEN könnte.

Grüße,
Marcel
 

Der Denker

Mitglied
Huch!

und ich dachte, dieses Gedicht wäre schon in den unendlichen Weiten der LL verschwunden, auf das es niemals wieder das Licht erblicke ;)

Hallöchen Malte,

erst einmal möchte ich dir für deinen Kommentar danken.
Du hast recht, es könnte zur Hervorhebung des eigentlich zentralen Satzes dienen.
Ich muss ehrlich sein und kann mir keine Lorbeeren aufsetzen, denn gedacht war es so eigentlich nicht. ;)


Hideho Engeljaeger,

da bin ich wirklich platt, dass es dir offenbar so gut gefällt. Das freut mich unheimlich. :)

Ich finde, es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn man die Natur des Menschen erkannt hat und sich forthin lieber nicht mehr zu dieser Art zählen würde.
Aber schließlich gibt es auch noch viele Menschen, auf die ich stolz bin und durch die ich mich wieder gerne zur Gattung Mensch zähle.
Gibt es eigentlich noch andere Tierarten, die solch ein gespaltenes Verhältnis zu ihren Artgenossen haben, wie der Mensch?


Liebe Grüße,
dede
 
W

willow

Gast
*Hmpf*

Hallo lieber Marcel,

Erst einmal muss ich mich doch ärgern!!! Kannst du nicht auch mal ein wenig die Werbetrommel rühren??? Obwohl ich ja immer unter deinem Namen suche...wie konnte mir das nur entgehen?
Wolltest mir wohl da was vorenthalten, was?

Ich kenne das Land..ich kenne die Zweifel...und vor allem kenne ich Dich. Und das ist eigentlich schon das Wichtigste.
Mehr sag ich hier jetzt nicht ohne meinen Anwalt.

Es grüßt lieb und freut sich auf den Pub heute abend mit Captain Ahab, dem Ausdruck des Erstaunens, was lecker japanischem zu Essen, dem Gottesforscher, der schönen Schweizerin, dem Mondmädchen und vielleicht auch dem Mönch, dem Nachdenklichen, dem King und nicht zu vergessen, dem Meister allen Seins...

Der Au-pair Zwerg
 

Der Denker

Mitglied
Hallöchen mein au-pair Zwerg,

üch wer müch hüten, jömandem vorzuentalten, was üch schreibe. Im Gegenteil, bin um jeden Leser froh. Aber wie und wo soll ich denn Werbung machen? Hier? So dreist will ich dann doch nicht sein. Jemandem etwas aufzuzwingen, was er vielleicht nicht will. ;)
ImChat? Für neueste Werke mache ich da oft Werbung, aber irgendwann reichts auch, da will ich euch auch nicht auf den Senkel gehen damit. Wenn's wen interessiert, dann kann ich ja ein Liste rausgeben. *lach*

Ansonsten freu ich mich auch auf heute Abend im Pub zusamme müd die witzisch Leut.
Deine Aufzählung erinnerte mich irgendwie spontan an die Sendung mit der Maus ;) )


Grüazi (stümmt das so?)
dede
 



 
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