Ein Traum

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gareth

Mitglied
So hör mir zu, Geliebte

Neulich hat mir geträumt, ich läge warm bei Dir
erhitzt war Dein Gesicht, gesättigt, ruhig
im leichten Schlaf Dein Kopf an meiner Schulter
Dein Körper träg, und offen meinen Augen

Da sah im Kerzenschein ich eine Linie
auf Deiner Haut, noch feucht und klar und glänzend
von meiner Hand gezeichnet, sanft und duftend
zog sie sich grade hin zu Deinem Herzen
und kam aus warmen Quellen reiner Lust

Doch als mein Mund sich neigte, sie zu küssen
war sie vergangen, kühl war Deine Haut
und Du sprachst leis´: "bedenke, dass wir träumen
und auch in deinem Traum bin ich nicht dein
doch schlaf, Geliebter, träum den Traum im Traume
dort werd ich´s sein".
 
I

IKT

Gast
Hi Gareth, ein wirklich schöner Traum. Ich finde Dein Werk gelungen.
Ein kleiner Hinweis sei gestattet:
"Da sah im Kerzenschein ich eine Linie
auf deiner Haut noch feucht und klar und glänzend
von meiner Hand gezeichnet, sanft und duftend,
die zog sich grad .."
Irgendwie habe ich beim lesen das Gefühl, das haut nicht ganz hin. Ich hab mich mal dran versucht. Hier das Ergebnis:

"Da sah im Kerzenschein ich eine Linie
auf deiner Haut, feucht glänzend, klar
von meiner Hand gezeichnet, sanft und duftend,
zog sie sich grad..."(die zog sich, wäre zu lesen als die Hand zog sich..)
Aber das ist eben nur eine Idee. Ich wünsche Dir ein frohes Fest! IKT
 

gareth

Mitglied
ich danke Dir für den Hinweis, IKT
einen Teil davon habe ich gerne angenommen und umgesetzt

Deinen Zeilenvorschlag:

"auf deiner Haut, feucht glänzend, klar"

muss ich verweigern :eek:)
Ich habe das ganze Gedicht in einer strengen Metrik geschrieben. Jede Zeile hat genau 11 Silben (die erste und letzte Zeile zusammen auch)
Wenn Du es unter diesem Aspekt liest, haut es vielleicht hin

Aber Du hast mir geholfen es zu verbessern
Danke


Und ich freue mich auch, dass Du es schön findest, Enza ost, danke für das ermutigende Lob
 

gareth

Mitglied
Ein sehr klares, eindeutiges Lob,

für das ich Dir danke, casy01

p.s. auch für die Mühe, in den Annalen zu blättern :eek:)

gareth
 

Tala

Mitglied
Lieber gareth,

es ist relativ selten, dass, wenn ich einen Text lese und danach denke: "Da kann man nichts sagen. Da passt alles." , doch hier kann ich das ruhigen Gewissens so stehen lassen.

Einen schönen Abend wünscht Tala =)
 
P

Pelikan

Gast
In der Tat, ein guter Text, doch ich gestatte mir mal eine
profane Frage: Wo sind hier Reime?
Wir sind doch im "Gereimtes", denke ich.
Mit fragenden Grüßen, Pelikan
 

gareth

Mitglied
Hallo Pelikan,

die Frage nach den Reimen ist berechtigt :0)

In den Tagen, als ich das Gedicht geschrieben habe, war die Leselupe anders strukturiert. "Man" müsste die Einordnung in der Tat korrigieren und es in den ungereimten Lyrikbereich verschieben.

Danke für´s Lesen und Gefallen.

gareth
 

Venus

Mitglied
So hör mir zu,

Freund gareth,

da gab es nun schon einig' schön Stück Ding (mein allerliebst: "Begegnung"), welch' mir vertraut geliebt, dies - so will ich meinen - ist eins der feinsten, zartesten... hach - Lyrik halt!

So sehr verehr ich dein stringentes Tun, schätz deinen konsequenten Takt, mag dein Gespinst aus Denken, Fühlen, Wollen und deinen Zwang (der kaum gespürt) zur Richtigkeit.
"Dein Körper träg, und offen meinen Augen"

Das mag man sich wünschen oder mächtig sein, sich vorstellen.
Und hernach sei gehuldigt dem Gedanken - chapeau, gareth!

Die "Linie" gareth, lässt meine Sinne offen - da will ich hin!
....und träum derweil

Gabi
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Und schwubbs neu einsortieret. Ach ja der gute alte Gareth. Schon toll, was in den Tiefen der Lupe alles so schlummert, wenn die Autoren treu bleiben, Irene.
*zwinker*

cu
lap
 

gareth

Mitglied
Es hat etwas mit Weihnachten zu tun,

davon ich fest überzeugt,

wenn ein Gedicht nach sieben Jahren noch einmal aus seinem Versteck hervor geholt wird und noch einmal gelesen wird.

Danke Lapismont fürs neue Einsortieren und meradis fürs Lesen uns schön finden und natürlich Danke an meine geschätzte Kollegin Venus, die kritische, wohlwollende und ermutigende Kommentatorin.
 



 
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