Ein eiskalter Hauch

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Ein eiskalter Hauch

ER
Wirft sein Angstkleid
Über mein Haupt
In den Ohren rauscht das Blut

Aus Hautporen
Aus Haarwurzeln
Steigt flirrende Hitze
Das letzte Glas Bier perlt
In brennende Augen

Die Nacht greift nach mir
Ein eiskalter Hauch
Säuselt über die Wangen
Würgegriffe um den Hals

Im Kopf tosen Niagarafälle
Feuer speiende Vulkane
Donnernde Lawinen
Mein Hier und Heute erschlagen

Eisscholle treibt ins Niemandsland

Lebensmut
Bäumt sich auf
Gurgelt im Hals
Rotes Lebenselixier
Spuckt sich frei

Unruhe im Raum
Erste Hilfe
Blaulicht
Blendlicht
Nadelstiche
Atemgerät
Ruhe

Heike Keuper-G
14.05.07
 
A

Arthrys

Gast
hm,

Gedanken die in uns toben. Erlebt oder erzählt, egal. Mein Schwiegervater sagte mal: "Die Einschläge kommen immer dichter."
"Bedenke, du bist nur ein Mensch." (Ben Hur). Und trotzdem, kosten wir das Leben aus. Bis zum letzten Tropfen.
LG
Arthrys
 
N

no-name

Gast
Einfach toll, Heike !

Ich bin voll in deine Zeilen eingestiegen, wurde erfasst und wurde "mitgeissen" von der Kraft und Wahrhaftigkeit deiner Worte...

Liebe Grüße von no-name.
 
liebe / r Arthys,

danke für deine antwort und die gute benotung die mein ego nach langer abstinenz wieder mal so richtig breit zumlächeln bringt.
allerdings binich auch derzeit emotional sehr berührt weil soviel sterben um mich herum geschied und ich von lieben geliebten menschen den irdischen abschied akzeptieren muß.
dieses gedicht beschreibt das leben eines menschen der in gewissen bereichen sehr exersiv gelebt hat und nun bangen wir um sein leben. es ist fraglich ober es noch einmal schaffen wird. ich bin tief berührt. heike
 
Danke no-name,

das du dichso einfühlen und emitional mitgehen kannst.
bei folgender zeile zweifelte ich ob sie so richtig plaziert ist oder aber ob sie dann doch ans ende setzten soll.

"Eisscholle treibt ins Niemandsland"

ich finde mein gedicht ansonsten auc in sich stimmig...aber du weißt ja sicher aus eigener erfahrung das es einen immer reizt etwas besser zumachen...
lieben gruß...

möge das leben es zulassen das wir zu sterben bereit sind.
 

maerchenhexe

Mitglied
hallo Heike,

persönliche, schmerzhafte Erfahrungen in literarische Form zu bringen, ist oftmals nicht einfach. Dir ist es gelungen. Den Satz "Eisscholle treibt ins Niemandsland" würde ich an der Stelle belassen, an der er jetzt steht. Hier stellt er für mich nämlich eine Zäsur dar zwischen dem fast vergehenden Leben und dem nochmaligen Aufbäumen gegen den Tod. Du hast starke Worte gefunden.

viel Kraft wünscht dir

maerchenhexe
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe Heike,

in knappen krassen Worten beschreibst Du das Ringen um das "bisschen Leben", wenn der Tod seine Fangarme ausstreckt. Ich empfinde Deine Darstellung als sehr authentisch. Bin selbst erleichtert, dass es am Ende noch Ruhe gibt.

Allein mit dem fettgedruckten EingangsER kann ich mich nicht recht anfreunden. Der Schrecken wirkt auch ohne diese Hervorhebung genügend plastisch durch deine gefundenen Worte.

Liebe Grüße von

Elke
 
liebe elke,

herzlichen dank für deine verlautbare reaktion auf meinen text. es ist gut das du mir den hinweis zum fettgedruckten gibst.. ich machs weg, da dieser kritikpunkt einer meiner selbstzweifel bewirkte...
lieben gruß heike
 
Ein eiskalter Hauch

ER
Wirft sein Angstkleid
Über mein Haupt
In den Ohren rauscht das Blut

Aus Hautporen
Aus Haarwurzeln
Steigt flirrende Hitze
Das letzte Glas Bier perlt
In brennende Augen

Die Nacht greift nach mir
Ein eiskalter Hauch
Säuselt über die Wangen
Würgegriffe um den Hals

Im Kopf tosen Niagarafälle
Feuer speiende Vulkane
Donnernde Lawinen
Mein Hier und Heute erschlagen

Eisscholle treibt ins Niemandsland

Lebensmut
Bäumt sich auf
Gurgelt im Hals
Rotes Lebenselixier
Spuckt sich frei

Unruhe im Raum
Erste Hilfe
Blaulicht
Blendlicht
Nadelstiche
Atemgerät
Ruhe

Heike Keuper-G
14.05.07
 



 
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