Erkenntnis

Erhabene Königin, einst Führerin eines großen Volkes.
Heute nur ein bewegter Schatten in der Dunkelheit meines Raumes.
Schwirrtest in mein Leben auf der Suche nach Schutz.

Ich fing Dich ein, mit kaltem Herzen.
Stolz saßest Du vor mir.
Schlag um Schlag um Schlag, von Angst geführt.

Deinen zarten Körper zerschmettert, Dein kostbares Leben beendet.

Mich fröstelt's.

Ich Mensch!

Hallo, Deminien,

ist es die Ameisenkönigin?

Es ist ein kurzer, fragmentarischer Text, der beendet wird fast mit einem Zitat: Ich Mensch. Der Mensch, wie stolz das klingt.
Und doch fühlt sich dieser Mensch unwohl, verlassen, vergessen, elend, hat er doch die Königin beseitigt ...

Viele Grüße von Bernd.
(Stimmt das so?)

Hallo Bernd,

es war eine Wespe (daher auch "schwirrt"), die sich auf der Suche nach einem Winterlager in mein Schlafzimmer verirrte.

Grundsätzlich hast Du richtig erkannt, daß der abschließende Ausruf "ich Mensch!" negativ behaftet ist. Leider habe ich es versäumt, einzubringen, daß das lyrische ich in der Überzeugung lebt "besser" zu sein als "die anderen Menschen". In seiner Handlung der Tötung dieses Insektes, aus Angst, gestochen zu werden, erkennt er, daß dies nicht stimmt.
Er vernichtet lieber was er fürchtet, anstatt nach einer anderen Lösung zu suchen.


Danke für Deine Betrachtung.

Gruß
Deminien