Erzähle mir von Dir (Sonett)

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HerbertH

Mitglied
Erzähle mir von Dir, und was Dich so bedrückt!
Nur Falten um dem Mund, die Nase seh ich triefen.
Ach bitte sag es mir: Warum hör ich Dich schniefen?
Jetzt heulst Du wie ein Hund, verkrümmt und tief gebückt.

Du lachtest Dich gesund, auch warst Du so verrückt
nach Lebenslust und mir, ich seh noch, wie wir liefen,
der Mond war kugelrund, beschien uns, als wir schliefen,
am Strand, Du neben mir, bist dicht zu mir gerückt.

Dein Lachen ist verstummt, läßt Du Dich unterkriegen?
Wie oft hast Du gebrummt, nichts könne Dich besiegen.
Ich hab so lang geglaubt, Du wirst nicht unterliegen.

Jetzt wirst Du mir geraubt, ach, könnt ich Eisen biegen!
Solang Dein Herz noch lebt, will ich mich an Dich schmiegen,
bis Deine Brust sich hebt, lass ich Gebete fliegen.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Lena, hallo Rhea,

ja, es ist ein trauriges Gedicht. Und dass Euch der Inhalt anspricht, zeigt mir, dass eine relativ komplexe Form diesen nicht übertönt hat.

Danke für Eure Kommentare.

lG

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Erzähle mir von Dir, und was Dich so bedrückt!
Nur Falten um dem Mund, die Nase seh ich triefen.
Ach bitte sag es mir: Warum hör ich Dich schniefen?
Jetzt heulst Du wie ein Hund, verkrümmt und tief gebückt.

Du lachtest Dich gesund, auch warst Du so verrückt
nach Lebenslust und mir, ich seh noch, wie wir liefen,
der Mond war kugelrund, beschien uns, als wir schliefen,
am Strand, ich neben Dir, bist dicht zu mir gerückt.

Dein Lachen ist verstummt, läßt Du Dich unterkriegen?
Wie oft hast Du gebrummt, nichts könne Dich besiegen.
Ich hab so lang geglaubt, Du wirst nicht unterliegen.

Jetzt wirst Du mir geraubt, ach, könnt ich Eisen biegen!
Solang Dein Herz noch lebt, will ich mich an Dich schmiegen,
bis Deine Brust sich hebt, lass ich Gebete fliegen.
 

MarenS

Mitglied
Sehr fein, sehr gefühlvoll und auch hilflos wütend, nur mit der letzten Zeile komme ich inhaltlich nicht klar...stehe ich auf meiner Leitung?

Es grüßt dich die Maren
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Maren,

es ist die Schrecksekunde, bis ein neuer Atem die Brust hebt, in der das LyrI ein Stossgebet zum Himmel schickt.
So habe ich mir die letzte Zeile vorgestellt. Das "bis" ist das Schlüsselwort.

Danke für die positive Rückmeldung!

Hallo, Paloma,

auch Dir Dank für den anerkennenden Kommentar, der mir gezeigt hat, dass das Gedicht Dir gefallen hat.

lG

Herbert
 
Ach Herbert,

das Gedicht ist dir aber ganz besonders gelungen. Beim Lesen hatte ich das Bedürfnis, die geschriebenen Zeilen umarmen und trösten zu müssen, so sehr berührte mich der Inhalt.

Lieben Pfingsmontaggruß,
Estrella
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Estrella,

vielen Dank für die Blumen! Ich hab mich bei diesem Gedicht trotz/wegen der strengen Form mit verdoppelter Reim-Struktur besonders um schlichte Sprache bemüht. Ich freue mich, dass mir dies anscheinend gelungen ist.

lG

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Erzähle mir von Dir, und was Dich so bedrückt!
Nur Falten um den Mund, die Nase seh ich triefen.
Ach bitte sag es mir: Warum hör ich Dich schniefen?
Jetzt heulst Du wie ein Hund, verkrümmt und tief gebückt.

Du lachtest Dich gesund, auch warst Du so verrückt
nach Lebenslust und mir, ich seh noch, wie wir liefen,
der Mond war kugelrund, beschien uns, als wir schliefen,
am Strand, ich neben Dir, bist dicht zu mir gerückt.

Dein Lachen ist verstummt, läßt Du Dich unterkriegen?
Wie oft hast Du gebrummt, nichts könne Dich besiegen.
Ich hab so lang geglaubt, Du wirst nicht unterliegen.

Jetzt wirst Du mir geraubt, ach, könnt ich Eisen biegen!
Solang Dein Herz noch lebt, will ich mich an Dich schmiegen,
bis Deine Brust sich hebt, lass ich Gebete fliegen.
 

MarenS

Mitglied
Danke, herbert, nach wie vor ist das ein sehr feines Gedicht von dir. Die letzte Zeile ist nun klar, ich war irgendwie nicht sicher, manchmal bin ich mir selbst im Wege.

Es grüßt dich die Maren
 
R

Rose

Gast
Hallo Herbert,

wunderschön das vergangene Glück und den bevorstehenden Abschied beschrieben. Man möchte weinen ...

Liebe Grüße
Rose
 



 
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