Immer stärker war diese Sehnsucht geworden. Nach dem Nichts, dem völlig Unbekannten. Dem Tod, dem Ende seiner Existenz. Dann hätte er Ruhe, dann wäre Frieden. Es wäre vorbei, es würde endlich aufhören. Diese unendliche Sinnlosigkeit. Er hatte kein Ziel, keine Liebe in sich. Er war steckengeblieben in einer tiefen Gefühllosigkeit. Nichts schien ihn berühren zu können. Er berührte nichts mehr. Die Regungen anderer ließen ihn kalt zurück. Er war draußen. Anfangs waren da noch Verzweiflung, unvorstellbarer Schmerz, tiefe innere Qualen gewesen. Doch jetzt, ein erstarrter Klumpen, was einmal Mensch gewesen war. Ein Schatten lag auf seiner Seele, nein er war ein Schatten geworden. Es gab ihn schon nicht mehr. Er wollte nicht mehr, konnte sich nicht mehr wehren gegen diesen immer drängenderen Sog. Es wäre so einfach. Das Chaos und Leid, was er hinterlassen würde war im mittlerweile egal geworden. Es war die letzte Schranke gewesen.
Mehrere Abschiedsbriefe lagen wartend in einem Umschlag. Immer wieder ging er an die Stelle wo er dem Zug entgegen, sich zerreißen lassen wollte. Den Fahrplan kannte er auswendig. Die Szene seines eigenen Todes lief immer wieder durch seinen Kopf, wanderte durch seinen Traum. Es war dunkel, keiner würde ihn sehen, selbst der Lokführer erst im letzten Augenblick, kurz hinter einer leichten Biegung, wenn es kein zurück mehr geben würde. Die Geschwindigkeit an dieser Stelle war immer so hoch, dass er keine Chance haben würde zu überleben. Es war ein absolut sicherer Plan, todsicher. Alkohol würde ihm die letzte Hemmung nehmen.
Er spürte den dumpfen gewaltigen Schmerz des Aufpralls, hörte den stöhnenden Seufzer seiner Seele, fühlte wie der Atem aus ihm wich, sah seine blutigen, zerrißennen Gliedmaßen und Eingeweide über den Bahndamm verteilt. Die Knochen in unnatürlichem Winkel gebeugt. Kreischende Bremsen. Hörte die Schreie der Menschen die ihn liebten, ihr Warum, wenn er nicht mehr war. Und das alles war gut so. Ja, es gab keinen Grund zu bleiben. Als er sich sicher war, dass nichts schiefgehen konnte, war er ganz ruhig, ganz still. Totale Stille.
Doch irgendetwas regte sich in dieser glatten Leere. Was? Warum? Die Gründe, die er so mühsam aufs Papier gebracht hatte, sie machten ihn unzufrieden. Es erfasste noch nicht genau das, was war oder eher das was nicht mehr war. Er seufzte. Also nochmal. Die Worte mußte er bezwingen. Zeitweise hatte er sie verloren, konnte nicht mehr sprechen. Hatte vergessen wie man spricht, waren bedeutungslos. Doch diese Worte mußten aufs Papier. Waren der Grund den er hinterließ. Ohne Grund kein Abschied.
Wütend knüllte er es zusammen, schmiß es gegen die Wand und schrie. Es gab keinen Grund. Die Worte waren leere Hülsen. Fühlte sich betrogen. Fluchend kam er zurück. Wieder war er drinnen. Er konnte nicht gehen. Erleichtert legte der Schatten sich um ihn. Ohne Licht konnte auch er nicht lange leben. Es war noch nicht so weit. Zeit zum Leben...er liebte wieder. Es würde stärker werden, forderte seinen Raum. Voller Sehnsucht wollte er. Wieder war er durch den Tunnel gesogen, geflogen, ins Licht gestellt. Das Leben selbst, ist in sich der Grund...
Mehrere Abschiedsbriefe lagen wartend in einem Umschlag. Immer wieder ging er an die Stelle wo er dem Zug entgegen, sich zerreißen lassen wollte. Den Fahrplan kannte er auswendig. Die Szene seines eigenen Todes lief immer wieder durch seinen Kopf, wanderte durch seinen Traum. Es war dunkel, keiner würde ihn sehen, selbst der Lokführer erst im letzten Augenblick, kurz hinter einer leichten Biegung, wenn es kein zurück mehr geben würde. Die Geschwindigkeit an dieser Stelle war immer so hoch, dass er keine Chance haben würde zu überleben. Es war ein absolut sicherer Plan, todsicher. Alkohol würde ihm die letzte Hemmung nehmen.
Er spürte den dumpfen gewaltigen Schmerz des Aufpralls, hörte den stöhnenden Seufzer seiner Seele, fühlte wie der Atem aus ihm wich, sah seine blutigen, zerrißennen Gliedmaßen und Eingeweide über den Bahndamm verteilt. Die Knochen in unnatürlichem Winkel gebeugt. Kreischende Bremsen. Hörte die Schreie der Menschen die ihn liebten, ihr Warum, wenn er nicht mehr war. Und das alles war gut so. Ja, es gab keinen Grund zu bleiben. Als er sich sicher war, dass nichts schiefgehen konnte, war er ganz ruhig, ganz still. Totale Stille.
Doch irgendetwas regte sich in dieser glatten Leere. Was? Warum? Die Gründe, die er so mühsam aufs Papier gebracht hatte, sie machten ihn unzufrieden. Es erfasste noch nicht genau das, was war oder eher das was nicht mehr war. Er seufzte. Also nochmal. Die Worte mußte er bezwingen. Zeitweise hatte er sie verloren, konnte nicht mehr sprechen. Hatte vergessen wie man spricht, waren bedeutungslos. Doch diese Worte mußten aufs Papier. Waren der Grund den er hinterließ. Ohne Grund kein Abschied.
Wütend knüllte er es zusammen, schmiß es gegen die Wand und schrie. Es gab keinen Grund. Die Worte waren leere Hülsen. Fühlte sich betrogen. Fluchend kam er zurück. Wieder war er drinnen. Er konnte nicht gehen. Erleichtert legte der Schatten sich um ihn. Ohne Licht konnte auch er nicht lange leben. Es war noch nicht so weit. Zeit zum Leben...er liebte wieder. Es würde stärker werden, forderte seinen Raum. Voller Sehnsucht wollte er. Wieder war er durch den Tunnel gesogen, geflogen, ins Licht gestellt. Das Leben selbst, ist in sich der Grund...